Six

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Ich lasse mich auf den Sessel, im Büro meiner Mutter fallen und halte meine Hand auf meine Stirn.

Ich hasse es hier. Ich hasse Krankenhäuser.
Ich hasse Medizin und was alles damit zu tun hat.

Wie kann man so etwas mögen?
Es ist reine Folter.

,,Hey. Solltest du nicht bei deinem Patienten sein?" Höre ich meine Mutter fragen und merke auf Antrieb das sie schief grinst.

,,Was soll da alles hier! Ich weis das ich ein Fehler gemacht habe, aber du kannst das nicht antun! Du weist nicht mal warum ich ihm die Nase gebrochen habe! Es tut mir nicht leid! Ich merke, dass ich sowas nicht mehr tun darf. Aber bitte gib mir einen anderen Patient!" schreie und flehe ich gleichzeitig.

Sie soll mich einfach in Ruhe lassen. Ich möchte das nicht!

,,Du wirst mir später noch danken." Sagt sie ruhig.
,,Danken? Ich soll dir danken? Das werde ich sicherlich nicht! Es ist schon schlimm genug hier zu sein, und jetzt soll ich auch noch den Jungen, den ich so hasse, helfen?" Sag ich jetzt mit einem etwas ruhigeren Ton.

,,Jetzt reicht es! Er ist dein Patient und das beleibt auch so. Keine Widerrede." Als ich meinen Mund öffne, schließe ich ihn wieder. Ich belasse es dabei.

Ich weis, dass ich keinen Ausweg aus dieser Situation finden werde, deshalbt beschließe ich es einfach hinter mich zu bringen.

Schlimmer kann es eh nicht kommen. 'sagte sie zum tausendsten mal..'

,,So, jetzt hopp hopp. Du gehst sofort zu Harry.
Ihr müsst euch aussprechen und miteinander auskommen. Schließlich werdet ihr euch die nächsten drei Monate sehen. Und wehe du gehst nicht!
Ich weis es nämlich, wenn du nicht hin gehst! Meine Augen sind überall." Ein Lachen kann ich mir nicht verkneifen. ,,Ich war gerade bei ihm. Er scheint okay zu sein, aber trotzdem mag ich ihn nicht!" Sie sagt nichts und zusammen verlassen wir das Büro und verabschieden uns im Flur.

Meine Haare öffne ich, da mir der Dutt Kopfschmerzen bereitet. In der Cafeteria, hole ich mir schnell was zur essen und beschließe bei Harry zu essen, damit meine Mutter mir nicht auf die nerven geht. Und der andere Grund ist der, dass ich keine Lust auf viele Menschen habe und erst recht nicht auf Maia, die zu übermotiviert und vorlaut ist.

Vor dem Zimmer angekommen gehe ich ohne zu klopfen rein.
,,So. Sagst du mir wie es dir geht? Ich habe keine Lust das meine Mutter denkt das ich nicht hier war. Deswegen bleibe ich einf-"
Als ich nach oben blicke sehe ich ein Mädchen welches neben Harry sitzt.
,,Oh. Tut mir leid. Ich komme später noch einmal." Sag ich und drehe um.
,,Nein schon okay! Ich muss eh jetzt los!" Höre ich das Mädchen sagen.

Nickend sehe ich das Mädchen an.

,,Oh Übrigens, ich bin seine Ärztin, also nicht wirklich die Ärztin. Aber halt zuständig für ihn." Erkläre ich stotternd.

Wieso muss ich immer stottern..
Peinlich.

,,Okay. Ich dachte mir schon, das es nicht sein kann, dass ein so hübsches und junges Mädchen wir dir, hier arbeitet," sagt sie lächelt und ich muss schüchterne grinsen. ,,Ich bin Gemma. Die Schwester von Harry." Stellt sie sich vor.
,,Lućia." Sie reicht ihre Hand welche ich schnell schüttle.
,,Und wie geht es ihm? Alles soweit gut?"
,,Naja.. seine Werte sind gleich, was zu einem gut und zu anderem nicht beruhigend ist. Seine Werte sind hoch." Sag ich mit etwas festeren Stimme.
,,Okay. Danke." Sie sieht zu Harry der mich fragenden Augen ansieht. Sofort sehe ich weg. Ich fühle mich einschüchternd, wenn er mich mit seinen grünen Augen ansieht. Irgendwie gruselig.
,,Ich gehe mal. Wir sehen uns okay?" Verabschiedet sie sich.
,,Du kannst gehen." sagt er desinteressiert als die Tür zugeht.
,,Das kann ich nicht. Und du hast mir nichts vorzuschreiben." Ich setze mich auf den Stuhl fange an mein Brötchen zu essen. ,,Willst du nicht teilen?", sieht er mich mit einer traurigen Miene an. ,,Nö? Ich teile doch nicht mein Essen mit dir", ich lache auf und esse weiter. Nach geschlagenen fünf Minuten, stöhne ich genervt auf, stehe somit auf und überreiche ihm die eine Hälfte des Brötchens. ,,Denk dir nichts dabei. Ich kann einfach nicht nein sagen", sage ich und setze mich wieder auf den Sessel gegenüber. ,,Du magst mich, gib es einfach zu!", er beisst rein und ist nach wenigen Sekunden auch schon fertig. ,,Ich glaube, dich mag ich auf der ganzen Welt am wenigsten. Und Trump", sag ich und schaue weiter auf den Fernsehen, wo gerade 'How I Met Your Mother' läuft. ,,Ich bin schockiert! Lucia, du hast gerade mich mit Trump in ein Boot gesteckt. Aua", er greift sich an sein Herz und verzieht seine Miene, als hätte er schmerzen. ,,Stimmt, du bist schlimmer als Trump. Dich kenne ich und ihn nicht" ,,Du kennst mich nicht", sagt er mit einer ernsteren Stimme. ,,Ich kenne dich so, wie du dich mir gegenüber in der Schule zeigst. Arrogant, macht Leute fertig, vögelt jedes Mädchen, welches nicht auf drei auf dem Baum ist und benimmt sich einfach total ekelhaft", haue ich raus und bin selber geschockt, dass ich das gesagt habe. ,,Ich bin ni-", will er anfangen doch ich komme ihm zuvor. ,,Sparst dir Harry. Du bist es und daran kannst du nicht ändern." Jetzt sagt er nichts mehr und ich fange an irgendwas in meinem block zu Zeichen. Ich möchte einfach nachhause.

Nach gefühlten Stunden sagt er immer noch nichts, deswegen drehe ich mich um und sehe, dass er gelangweilt auf dem Bett liebt und etwas auf seinem Handy spielt. er möchte dazu echt nichts sagen?

,,Was habe ich dir überhaupt angetan? Was habe ich dir getan das du mich nicht leiden kannst?!" Frage ich, weil mich das schon seid jähren interessiert, lege dabei den Stift auf den Tisch.

Er lacht nur.
Warum lacht er.

,,Was gibt es zu lachen?" Stelle ich ihn eine erneute Frage.
,,Ich habe nie gesagt, dass ich dich nicht leiden kann. Ich kenne dich nicht mal." Antwortet er lässig.
,,Und warum behandelt du mich so?" Ich möchte es wissen! Ich möchte wissen warum mich jeder wie Luft behandelt, geschweige denn so unmenschlich, als wäre ich unnötig.
,,Ich-"
Bevor er reden kann öffnet sich die Tür und ein Junge so alt wie wir kommt rein. Er hat blonde Haare und ein Piercing an seiner Lippe, welches ihn echt gut steht.
,,Hey Mann! Wie geh-" als er mich sieht hält er inne und zieht seine Augenbrauen zusammen.
,,Ehm.. Ich komme nochmal später." Sag ich mit einer leisen Stimme und stehe auf.
,,Nein,nein! schon gut, Lućia." Höre ich den blonden meinen Namen sagen.

Okay? Von wo kennt meinen Namen..

,,Seit wann kennst du denn ihren Namen?" Frag Harry, als könnte er meine Gedanken lesen.
,,Frage ich mich auch", nuschele ich vor mich hin.
,,Oh..Ich kannte ihn schon immer.. Aber egal. Die Frage ist, was machst du überhaupt hier? Nicht das ich es nicht gut finden würde, aber ich bin mit ziemlich sicher, dass ihr keine Freunde seit." Er muss kichern und da es mich nicht stört, stimme ich mit ein.
,,Ehm Hallo? Ich bin auch noch da du Wixxer", verdreht Harry seine Augen. ,,Wixxer ist dein Spitzname, du musst ihn schon anders nennen", sage ich nun in seine Richtung und er sieht mich unglaubwürdig, mit leicht geöffnetem Mund an. Der Blonde, dessen Namen ich immer noch nicht kenne, fängt an zu lachen und hält mir seinen Daumen entgegen. ,,Zurück zum Thema. Nein, ich würde ihn, ich zeige auf Harry ,,Nie besuchen kommen. Ich von der Schule suspendiert und meine Mutter hatte eine super Idee, dass ich ihn betreuen muss." Erkläre ich und klinge nicht überzeugt. ,,Och komm schon Lucia, tu nicht so als wär' es so schlimm. Du magst mich. Das weiss ich", Sagt Harry und zieht einen Schmollmund. ,, Ha ha ha ha", gebe ich sarkastisch von mir.

,,Und warum genau hier?" Stellt jetzt der blonde weiter.

,,Meine Mutter ist Oberärztin, dieses Krankenhauses und das ist der Grund wieso ich hier bin und Mr. Dawson behandelt muss."

,,Styles." Verwirrt sehe ich zu Harry.
,,Wie bitte?" Frage ich.
,,Styles. Ich heiße Harry Styles, nicht 'Dawson'."
,,Und wieso steht dann nicht 'Styles' in deiner Akte?" Stelle ich neugierig die Frage.
Ich wusste nie das er 'Styles' mit Nachnamen heißt.
Er war halt immer Der Harry Dawson.

,,Meine Mutter heißt mit Nachnamen Dawson, nur habe ich nie den Namen geändert wegen meiner Mutter. Sie wollte nicht das ich Styles heiße und damit den Nachnamen von meinem Vater behalte."
Ich bemerke das er schwer atmet und seinen Kopf auf das Kopfkissen legt.
,,Alles okay?" Frage ich wie ich auch muss und gehe zu ihm rüber. Ich fasse an seine Stirn und versuche alles zu kontrollieren.

,,Soll ich jemanden rufen?" Fragt jetzt der Blondschopf und sieht leicht nervös aus.
,,Nein schon okay." Ich fange an die Standard-Kontrolle zu machen.
,,Ich gebe dir Antibiotika das sollte deinen Fieber senken." Sag ich und mache es auch.
,,Du kennst dich aus was?" , grinst der Junge.
Ich grinse zurück. ,,Naja, ich kenne die standard Dinge. Meine Mutter ist Ärztin, also muss ich dass alles wissen"
,,Wie heißt du eigendlich." Frage ich endlich und sehe zu ihn auf, als ich merke das Harry Fieber etwas weniger wird.
,,Niall."

Niall also.

Remember him || h.sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt