Fourteen

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Ich stürme voller Freude in das Zimmer, wo ich Harry und Niall vorfinde, die gerade auf den Tisch starren und hin und her nuscheln. ,,Was ist passiert?", alle beide fangen an zu schreien und sie drehen sich mit einem ruck um. Ich fange an zu lachen. ,,Was ist denn mit euch los?  Was macht ihr da?", ich gehe auf ihnen zu und keiner von den beiden rührt sich vom Fleck und stehen wie angewurzelt vor dem Tisch. ,,Wo ist mein Kaffee? Wolltest du nicht Kaffee mitbringen? ", Ich sehe skeptisch zu Harry der total nervös aussieht und Niall scheint kein einziges Wort rauszubekommen. ,,Kaffee können wir später holen. Harry, geh' zur Seite, ich will sehen was auf dem Tisch liegt", wieder rührt sich keiner und ich stehe mit verschränkten Armen und hochgezogenen Augenbrauen vor ihm. ,,Wenn du jetzt nicht zu Seite gehst, gehen wir heute nirgendwo hin und du kannst schön hier bleiben. Ich bin zuständig für dich, ich kann das ganz schnell einrichten lassen", jetzt sieht er traurig zu mir, dann zu Niall, ehe die beiden einen Schritt zur Seite gehen.  

Da liegt meine Brille. In der Mitte durchtrennt. Kaputt. Total kaputt. Auf dem Tisch. Ich atme genervt aus und schließe kurz meine Augen.

,,Es war Niall!", schreit Harry und zeigt wie ein Kleinkind auf Niall der ihn böse anblickt. ,,Danke Alter, total nett von dir", schreit Niall, Harry an. ,,Was denn! Du bist doch wie ein fettes Walross auf mein Bett gesprungen und Lucia's Brille war halt da am liegen! Hättest du aufgepasst, wäre so etwas nicht passiert!", verteidigt er sich. ,,OHO! Tut mir ja so leid. Du hättest mich vorwarnen können. Du weisst doch das ich immer auf dein Bett springe!", meckert jetzt Niall Harry an, der ihn mit verschränkten Armen böse anschaut. ,,Ist nicht schlimm. Alles ist okay", versuche ich beide zu beruhigen, und muss lachen wie Niall und Harry versuchen sich zu verteidigen. Klar, ich habe meine Brille geliebt, aber ich brauche sie eh nicht und deswegen ist es nicht weiter schlimm.

,,Was? Wirklich?", er schaut schockiert zu mir.
,,Ja, ich brauche seit der zehnten Klasse meine Brille nicht mehr. Etwas traurig bin ich schon, aber naja", sage ich gelassen und er atmet erleichternd aus.

,,Nochmal Glück gehabt, Horan", sagt Harry und schlägt Niall auf den Hinterkopf, während er auf mich zu kommt. Ich höre ein leises 'Aua', was mich etwas zum kichern bringt. ,,Können wir eigentlich los?", fragt Harry als er seinen Arm um meine Schulter legt und mich näher an sich zieht. Jede kleine Berührung die er macht, wirkt so viel in mir aus. Ich liebe es wenn er in meiner Nähe ist.

,,Oh, bevor ich es vergesse, ich habe mega Neuigkeiten!", ein breites Lächeln bildet sich auf meinen Lippen und ich klatsche vor Freude in meine Hände. ,,Dann schieß mal los", grinst Harry mich schief an und stellt sich jetzt vor mich, um mich besser anzusehen.

,,Deine Werte sind viel besser und total gesunken, was so gut wie heisst, dass du nicht mehr an all diese Käbel verbunden sein musst und die ECMO-Therapie bei dir wirkt! Harry, es wirkt und deswegen geht es dir heute so gut!", ich sehe ihn mit großen Augen an und sehe wie er langsam anfängt zu lachen. Er hat seine Hand vor seinem Mund und lacht. ,,Das sind total gute Neuigkeiten, Harry!", grinst Niall und klopft ihm auf die Schulter. ,,Verdammt, die Therapie hilft!", ruft jetzt Harry und kommt auf mich zu. Er umarmt mich, hebt mich hoch und dreht mich im Kreis. ich umarme ihn zurück, schlage meine Arme um seinen Nacken und fühle mich sofort wohl. Das er hier ist, bei mir. Das er wieder gesund werden kann. Das er jetzt mehr Chancen hat, als vorher. Er lässt mich wieder auf den Boden, doch unsere Umarmung wird nicht unterbrochen. Ich vergrabe meinen Kopf in seinen Nacken und das er verdammt gut riecht, wollen wir nicht auslassen.

Verdammt gut. Leichter Kokosnuss Geruch mit  Vanille, etwas süß, aber wiederum auch frischer und nicht all zu feminin; Einfach perfekt.

,,Ich will ungern stören, aber Leute, ich habe so hunger. Können wir jetzt bitte etwas essen gehen?", Harry und ich lösen und von der Umarmung und lächeln uns einen kurzen Augenblick an. Jetzt wenden wir uns zu Niall der schon an der Türe steht und auf uns ungeduldig wartet. Zügig gehe ich noch einen Rollstuhl holen, lege den ECMO darauf, kontrolliere ob alles stimmt und wir verlassen das Zimmer. Ich bitte die beiden, dass sie einen kurzen Moment warten sollen, damit ich meiner Mutter noch bescheid geben kann, dass wir gehen, die natürlich nichts dagegen hat, doch mich bittet aufzupassen und sofort sie anzurufen, wenn etwas nicht stimmen sollte. Ich bekomme noch etwas Bargeld von ihr, worauf ich mich bei ihr bedanke.

Vor dem Auto von Dean angekommen, verstauen wir den Rollstuhl in den Kofferraum und den ECMO auf den Rücksitz. Bevor wir einsteigen, diskutieren Niall und Harry ganze zwanzig Minuten, wer vorne sitzen darf. Total genervt, dass wir so nicht voran kommen, da beide stur sind, entschließen sie, Schere, Stein, Papier zu spielen. ,,Okay. Schere Stein Papier", Harry hat Stein und Niall Schere. ,,Verdammt", schmollt Niall rum und setzt sich mit verschränkten Armen nach hinten. Harry hat einen triumphierenden Blick und klopft sich selbst auf die Schulter. ,,Na endlich! Können wir jetzt los?", seufze ich und gehe einmal um das Auto, um mich hinzusetzen. In dem Moment, als ich die Autotür aufmachen will, schlägt Harry leicht meine Hand weg und sieht mich mit zusammengezogenen Augenbrauen an. ,,Du wolltest jetzt nicht tatsächlich alleine die Tür aufmachen, oder?", fragt er mit einem strengen Unterton, jedoch weiss ich, dass er es nicht ernst meint. Ich halte gespielt meine Hände in die Luft und entschuldige mich, eher er mir die Türe aufhält. ,,My Lady", ich schüttle kichernd meinen Kopf und bedanke mich stets bei ihm.

...

,,Niall, wie war es eigentlich in London?", frage ich im Auto. Wir hatten beschlossen Pizza essen zu gehen und da ich hier in der Nähe ein sehr gutes Restaurant kenne, waren wir schon auf dem Weg dahin. ,,Ganz okay, total langweilig, aber okay. War auf jeden fall besser als Schule", sagt er und ändert jede Sekunde das Radio und lässt kein Lied laufen. ,,Kannst du auch einmal ein Lied laufen lassen?", schnauft Harry, als hätte er meine Gedanken gelesen. ,,Und die, die hinten sitzen, haben kein Recht sich nach vorne zu bücken und jedes mal ein anderes Lied anzumachen. Hopp hopp nach hinten und anschnallen", ich kann mir kein lachen verkneifen und sehe zu Harry, der mich dabei beobachtet. Ich sehe etwas schüchternd weg und konzentriere mich weiter auf die Straße. Ich höre wie Niall leise 'Arschloch' zu Harry sagt, der darauf mit seiner Hand Niall's Bein packt und pitscht. ,,Ihr seit echt zwei Kinder", schüttle ich unglaubwürdig meinen Kopf.

Nach zehn Minuten kommen wir auch schon an und wir drei bestellen uns je eine Pizza. ,,Lucia, wie geht es dir?", fragt der Chefkoch als er an unseren Tisch kommt. ,,Sehr gut Giovanni und dir?", frage ich als er mich in den Arm nimmt. Ich bin hier ziemlich oft mit meiner Familie. Mal beim Weihnachtsessen oder Geburtstagen. Auch an Silvester hatte mein Vater das ganze Restaurant gemietet und ein ganz großes Familien essen veranstaltet. ,,Das freut mich Liebes, du weisst wie es ist. Immer das selbe", er lächelt mich warm an und wünscht uns drei einen guten Appetit, eher er uns alleine lässt.

,,Bist du oft hier?", fragt Harry und ich nicke und erzähle ihm weswegen wir immer hier sind. 
,,Lucia?", ich schaue hoch und sehe in Niall's blaue Augen.

,,Ich weiss, dass das ziemlich Stalkerhaft kommt, aber ich weiß, rein zufällig, dass du am 24. Geburtstag hast. Das ist zufällig in einer Woche", spricht mich Niall an und ich wünschte ich könnte ihm jetzt eine reinhauen.
Ich habe meinen Geburtstag total vergessen, verdammt. Warum musste er mich jetzt daran erinnern?

,,Wir vergessen das auch ganz schnell wieder. Ich Feier meine Geburtstage nicht", gehe ich schnell und monoton von mir. Wie gern würde ich meinen Geburtstag mit Harry verbringen. Doch das sage ich natürlich nicht und lasse mir auch nichts anmerken, dass ich Geburtstage eigentlich toll finde. Nicht wegen dem Älter werden, sondern Zeit mit Menschen zu verbringen, die man mag. ,,Geburtstage sind super. Und dieses Jahr wird es anders, habe ich das Gefühl ", gibt jetzt Harry von sich und lächelt mich an, worauf ich ihn fragend an sehe, doch geht meinen ganzen Fragen aus dem Weg, wenn ich frage, was er damit meint.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 24, 2018 ⏰

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Remember him || h.sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt