Drückende Dunkelheit

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Alles fühlte sich so unwirklich und befangen an. Ich war hier, im Nichts und wusste, dass ich eigentlich wo vollkommen anders sein sollte. Doch wo und warum wusste ich nicht. Eine schreckliche Dunkelheit umgab mich und drohte mich zu verschlingen, doch irgendwie hatte ich auch das Gefühl sie würde mich vor etwas beschützen. Vor Schmerzen, Leid und Verzweiflung.

Es war, als würde ich mich in einem tiefen Traum befinden und ich war mir nicht sicher, ob ich wirklich aufwachen wollte. Was war, wenn die Wirklichkeit noch viel unerträglicher war als diese Leere und Stille? Wollte ich wirklich wieder aufwachen und immer und immer wieder bis ans ende meiner Kräfte Kämpfen? Wollte ich das wirklich?

Plötzlich erschien ein helles Licht das dafür sorgte, dass die Dunkelheit sich immer weiter zurückzog. Doch ganz verschwand sie dennoch nicht. Die Dunkelheit nahm immer noch einen großen Platz ein, doch das Licht wurde auch immer größer und „bewegte sich auf mich zu".

„Du bist noch nie weggelaufen meine liebe Clarissa. Lasse niemals zu, dass sich das ändert.", hörte ich Friggas Stimme sanft flüstern.

Als ich mich nun völlig dem Licht zuwandte, stand Frigga vor mir und lächelte mich warm an. Ich konnte nicht sagen, ob ich sie mir nur einbildete und sie eine Erscheinung meines Verstandes war oder ob sie sich tatsächlich in meine Gedanken geschlichen hatte.

Doch sie hatte Recht. Ich konnte nicht weglaufen. Und plötzlich übermannten mich all die Ereignisse der letzten Tage: das Loki lebte, die Avengers, der Tesseract, der Angriff auf New York, die Chitauri... Loki. All diese Dinge spielten sich förmlich von meinen Augen ab und machten mir deutlich, dass ich es falsch war, den einfachen Weg zu gehen. Ich musste ihnen sofort helfen! Doch wie sollte ich dieser Dunkelheit entkommen? Fragend sah ich Frigga an.

„Wach auf Clarissa! Wach auf und bring mir meinen Sohn zurück! Ich weiß, dass du es schaffst.", sagte Frigga mit einem liebevollen Lächeln auf dem Lippen, ehe das Licht die Dunkelheit nun ganz verdrängte und mich förmlich verschluckte.

Ich hörte nichts außer einen leisen stockweißen Atem, der weit entfernt schien. Mein ganzer Körper wurde von Schmerzen nur so durchzogen, dass es mich schmerzvoll aufstöhnen ließ. Ich spürte, dass ich auf einem harten Boden lag und das allerlei spitze Dinge in meinen Beinen und Armen steckte, die da auf keinen Fall hingehörten.

Ein leichter Windhauch streifte meine Haut, frische Luft füllte meine Lungen und es war eine willkommene Abwechslung, im Gegensatz zu dieser drückenden Dunkelheit.

Langsam öffnete ich meine schweren Lider und schloss sie auch gleich wieder, da das Licht mich blendete. Sonne blendete mich und brannte mir durch diesen plötzlichen Lichtwechsel in die Augen. Diese waren noch zu sehr an die Dunkelheit gewohnt. Vorsichtig versuchte ich es noch einmal und öffnete meine Augen. Es blendete zwar immer noch, doch ich konnte meine Augen offen halten. Langsam gewöhnten sie sich an das Licht und ich konnte meine Umgebung wahrnehmen.

Ich schien im Stak Tower gelandet zu sein, in dem Raum, in dem ich vorhin (ich hoffte es war vorhin) noch mit Tony und Loki gestanden hatte. Als ich meinen Blick durch den Raum schweißen ließ, musste ich erschrocken feststellen, dass Loki nicht weit von mir weg lag. Sein Körper wurde förmlich in dem Boden gerammt und man sah seinem schmerzverzerrten Gesicht an, das er höllische Schmerzen hatte.

Was war nur passiert oder besser WER war ihm passiert? Ich konnte mir diesen Anblick einfach nicht logisch erklären. Doch ich war dazu auch nicht wirklich im Stande. Ich fühlte mich immer noch benommen und tausende andere Gedanken und Gefühle überkamen mich in diesem Moment.

Ich war dennoch fest entschlossen, mich irgendwie zu Loki zu schleppen, bis ich wieder diese enormen Schmerzen wieder spürte, die durch meinen Körper zogen. Etwas verwundert sah ich nun an mir herunter und musste feststellen, dass überall in meinem Körper Glasscherben steckten und mein Blut eine Pfütze unter mir gebildet hatte. Als ich dann auch noch eine fast 15 cm große Glasscherbe in meinem rechten Arm stecken sah und eine fast doppelt so große in meinem linken Bein wurde mir augenblicklich schlecht.

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