Schock. Einfach nur Schock steht uns allen ins Gesicht geschrieben. Das kann einfach nicht sein. Marlene wird doch keine bleibenden Schäden davontragen, oder? Nein. Das kann einfach nicht sein. Es geht nicht. Es ist unmöglich. Und deswegen rede ich mir das auch ein. Marlene wird, wenn sie sich wieder erholt hat, genauso sein, wie sie davor war. Ganz sicher.
Ich stehe kurz vor den Tränen. Zum Glück war ich generell schon immer etwas abgehärtet und dazu hat mich Maria in den letzten Monaten noch mehr abgehärtet, also bleibt es auch nur bei kurz vor den Tränen. Ich kann sie zurückhalten, worüber ich sehr froh bin, denn ich hasse es, vor anderen zu weinen. Generell hasse ich es, zu weinen.
Nur leider sind die anderen Mädchen (abgesehen von Maria) nicht so abgehärtet. Lily, Alice und Amelia kommen die Tränen. Es sind stille Tränen. Man sieht zwar Maria an, dass sie, genauso wie ich, kurz vor den Tränen steht, doch sie bemüht sich ebenfalls, diese zurückzuhalten.
Wir stehen also da und gucken nur auf Marlenes bewegungslosen Körper und trauern. Was mich aber verblüfft ist, dass James zu Lily läuft und sie versucht zu trösten. Und natürlich ist das nicht das komische, sondern, dass Lily es auch noch zulässt. Wir sollten echt mal mit ihr ein ernstes
Wort reden, denn das ist nicht mehr normal.Maria beginnt, Alice zu trösten, also gehe ich auf Amelia zu und nehme sie in den Arm. Es ist alles still. Das Schluchzten der anderen und eine tickende Uhr im Hintergrund sind die einzigen Geräusche.
***
Weil wir nicht den kompletten Tag im Krankenflügel verweilen wollen, ich mich unbedingt Duschen möchte (und ich denke mal, dabei bin ich nicht die einzige) und wir alle auch langsam hungrig werden, verlassen wir den Raum nach einiger Zeit. Wir trennen uns und machen uns dann jeder auf den Weg in seinen Gemeinschaftsraum.
Amelia ist so lieb und gibt mir den Vortritt zur Dusche. Zum Glück ist der Schlafsaal leer, die anderen sind höchst wahrscheinlich beim Frühstück. Es ist ein unglaublich erfrischendes Gefühl, das warme Wasser auf meiner Haut zu spüren. Endlich geht der ganze Dreck ab und ich fühle mich wieder sauber. Nach dem Duschen ziehe ich mir frische Klamotten an und Schminke mich.
Ein paar Minuten später machen Amelia und ich uns dann auch schon wieder auf den Weg zum Frühstück. Mein Magen knurrt schon die ganze Zeit, ich habe es nur vorhin vor Aufregung vergessen. Und so, denke ich mal, müsste es auch bei den anderen sein. Abgesehen von Maria sind schon alle andren am Gryffindortisch anwesend. Wie schafft sie das nur? Sie ist alleine gegangen, also musste sie auf niemanden warten und trotzdem braucht sie länger? Das ist schon etwas merkwürdig. Eindeutig.
Ich schaffe es nicht einmal, mich zu entscheiden, was ich essen möchte, da kommt schon jemand auf mich zugestürmt und umarmt mich. Es ist Irina. Und ehrlich gesagt wundert es mich nicht, dass sie mir so wenig Zeit gelassen hat, denn sie weiß wahrscheinlich nicht einmal die komplette Geschichte. Oder hat ihr sie Dumbledore vielleicht erzählt? Könnte schon möglich sein.
,,Man, ich hab mir so Sorgen gemacht", beklagt sie sich und löst sich aus der Umarmung. ,,Wie oft willst du denn noch entführt werden? Ist das irgendsoeine Krankheit, die du hast, von der ich nichts weiß?"
,,Also den Humor hat sie eindeutig von dir geerbt", meint Sirius, der grinsend neben mir sitzt. Ich verdrehe die Augen.
,,Meinst du das im positivem Sinne, oder im negativen?", fragt darauf Irina mutig. Irgendwie zu mutig. So kenne ich sie garnicht. Eher schüchtern. Vor allem zu älteren. Anscheinend hat Hogwarts sie mehr verändert, als ich dachte. Und zwar im positiven Sinne.
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Eleonora [HP FF || Rumtreiberzeit]
Fanfiction"Wir waren schon immer für einander geschaffen, Eleonora. Schon immer. Und deswegen möchte ich dich nicht verlieren." Eigentlich hat Eleonora immer gedacht, sie wäre eine ganz normale Hexe, ohne eine außergewöhnliche Familie. Zumindest bis ihre Mutt...