Kapitel 1

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"Mia, komm jetzt endlich! Du solltest schon lange das ganze Haus geputzt haben! Und vergiss nicht, die Fenster zu putzen!". Meine Mutter. War ja klar. Immer war ich für die ganze Hausarbeit zuständig, während sie faul auf dem Sofa hockte und sich jeden Tag die gleiche langweilige Doku Soap reinzog.

Ich bin Mia und 16 Jahre alt. Ich gehe in die neunte Klasse und habe braunes, gerades Haar, das mir ungefähr bis zu den Ellbogen reichte. Mein Vater war tot. Zwei Jahre nach meiner Geburt starb er an Krebs. Ausserdem habe ich noch zwei Brüder. Der eine ist älter, der andere jünger. Er kam eine Woche nach dem Tod meines Vaters zur Welt.

Genervt stampfte ich die Treppen runter ins Wohnzimmer, wo meine Mum wieder einmal faul auf der Couch lag. "Mia, jetzt beeil dich mal! Siehst du nicht wie schmutzig alles ist?" "Ja, Mom, ich beginn ja schon." Mit einem Anschiss lief ich in die Küche und holte einen Besen aus dem Schrank. Dann begann ich den Boden zu wischen. Okay, meine Mum hatte wirklich recht. Der Boden war extrem verschmutzt. Eine Stunde später hatte ich dem ganzen Boden gewischt und feucht aufgenommen - jap, ich wohne in einem grossen Haus. Jetzt warte ich darauf, dass der Boden trocknet, sodass ich den Staub auf den Möbeln aufwischen und die Fenster putzen konnte. In diesem Moment kamen meine beiden Brüder nach Hause. Sie kamen jeden Tag fast zeitgleich von der Schule und der Arbeit nach Hause. Wie gewöhnlich warfen sie ihre Taschen und Jacken nur auf den Boden neben der Tür, sodass ich wieder alles aufräumen konnte. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es bald Zeit für das Abendessen war. So begab ich mich in die Küche, kochte das Abendessen und deckte den Tisch. Schon bald kamen meine beiden Brüder und meine Mutter in die Küche und begannen gierig zu essen. "Diese Eier sind total versalzen!", motzte mein kleiner Bruder. Ich nickte nur, denn ich hatte keine Kraft dazu, ihm eine Antwort zu geben.

Nach dem Abendessen räumte ich zuerst die Küche auf und verschwand dann in meinem Zimmer um für den morgigen Schultag zu lernen. Dort angekommen schaltete ich meinen Laptop ein und ging auf Facebook. Wie immer, die langweiligen Posts, die niemanden interessierten. Lustlos schaltete ich den Laptop wieder aus und setzte mich an mein Pult. Dort studierte ich den Stundenplan, um zu sehen, welche Fächer morgen anstanden. Die Schule war irgendwie der wichtigste halt für mich. Dort hatte ich Freunde, mit denen ich mich gut verstand. Ich erzählte ihnen auch manchmal von meinem Zuhause, doch eigentlich wollte ich ihr Mitleid gar nicht.

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