Kapitel 7

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„Ich will, dass du, Leslie Cork meine feste Freundin bist!“ Wow, Shit. Das war hart! Leslie klappte der Mund auf – sie war sichtlich überrascht, so wie auch ich. Etwas nervös rutschte sie auf ihrem Stuhl umher. Sie war jetzt echt in einer dummen Situation: Einerseits war es echt scheisse, mit Spencer zusammen zu sein, doch andererseits brauchte sie diese Kopie unbedingt. Etwas hin und her gerissen antwortete sie dann: „Wie lange gibst du mir Zeit, mich zu entscheiden?“ Spencer überlegte kurz, dann sagte er: „Ich will ja mal nett sein, deshalb sage ich… Hmm.. Morgen Mittag, hier. Damit wir es gleich vor der ganzen Schule mit einem Kuss offiziell machen können, sofern du dich für mich entscheidest. Und wenn du dich gegen mich entscheiden würdest, kannst du gleich mit an sehen, wie ich der ganzen Schule den hübschen Chatverlauf deiner Schule vorlesen. Das wird nicht nur das Verhältnis zwischen dir und deiner Schwester zerstören, auch Josh wird dich umbringen – so wie ich ihn kenne.“ Jetzt war Leslie eindeutig überfordert! Schnell stand sie auf und verliess ohne ein weiteres Wort die Mensa und ich eilte ihr hinterher, in die Toiletten.

„Scheisse, Les, was wirst du jetzt tun?“, fragte ich sie etwas durcheinander. „Mein Gott, ich weiss es doch selber nicht!“, stöhnte sie und liess sich dann auf eines der Klos fallen, nachdem sie natürlich den Deckel geschlossen hatte. Sie vergrub ihr Gesicht in beiden Händen und raufte sich anschliessend die Haare. Sie sah wirklich verzweifelt aus. „Les, was ist, wenn du mit ihm zusammen kommst, er dir die Kopie gibt und du dann anschliessend gleich wieder mit ihm Schluss machen würdest?“, fragte ich sie und probierte ihr mit dieser Frage etwas Mut zu machen. Doch sie zweifelte stark daran: „Glaubst du im ernst, dass er so doof ist? Der überlegt sich sicher mehr, als dass er mir sofort die Kopie geben würde. Und sowieso hat er gesagt, er will mich gleich küssen, wenn ich „ja“ sage und dann würde es die ganze Schule sehen und mein Ruf würde den Bach runter gespült werden. Es würden tausende Gerüchte entstehen. Wir wären DAS Thema der Schule und man würde auch über den Grund nachforschen und irgendwann würde sowieso alles raus kommen. Spätestens dann, wenn ich mit Spencer schluss mache! Ich kann gar nicht mit ihm Schluss machen, denn er kann mich dann wieder erpressen. Scheisse, was soll ich bloss tun!?“ „Jetzt mach mal halblang, Les, uns wird schon etwas einfallen! Aber los, lass uns gehen, die Mittagspause ist gleich um und wir haben wieder Schule.“

- Zeitsprung nächster Morgen –

„Jetzt sag mich doch endlich, wie du dich entschieden hast, Les!“ „Nein, bitte, ich will es dir nicht sagen! Du wirst es schon noch genug früh erfahren. Doch ich habe Angst, dass du mich versuchts umzustimmen, egal welche Entscheidung ich getroffen habe. Ich habe mir so lange darüber Gedanken gemacht. Jede Möglichkeit mit ihren Vor- und Nachteilen genau analysiert und bin nun zum Schluss gekommen, was ich eher bevorzugen würde. Bitte, versteh das doch!“. Okay, sie hatte ja irgendwie schon recht. Ich hoffte einfach, dass sie sich wirklich über die Folgen ihrer Entscheidung bewusst war. „Aber falls du dich dafür entschieden hast, mit Spencer eine „Beziehung“ anzufangen, dann bitte sag mir, dass du sie nicht gleich wieder beendest, nachdem du die Kopie bekommen hast. Denn du musst zuerst dafür sorgen, dass er dir wirklich vertraut und dass du ihm so wichtig bist, dass er es niemals jemandem erzählen würde, selbst wenn ihr irgendwann mal Schluss machen würdet.“ „Miaa! Ist ja jetzt gut! Du probierst mich schon zu beeinflussen auch wenn du meine Entscheidung gar nicht kennst!“ „Sorry, tut mir Leid! Aber versteh doch, ich will nur das Beste für dich!“, probierte ich sie etwas zu beruhigen. „Ja, klar, das kann ich verstehen. Vielen Dank!“

- Zeitsprung Mittagspause –

„Okay, da ist er. Er hat dich auch schon gesehen. Und jetzt grinst er so doof. Ich werde mich etwas weiter von eurem Tisch entfernt hinsetzen, sodass es nicht zu auffällig wirkt und von dort aus beobachte ich euch dan. Okay?“ „Miaaa!!! Das tönt ja als müsste ich ihm etwas sehr Wichtiges und absolut geheimes übergeben. Reg dich mal ab. Ich werds schon packen!“. Ich nickte ihr kurz zu, dann verschwand ich und machte mich auf den Weg zu meinem zuvor schon beschriebenen Platz. Spencer scheint mich nicht bemerkt zu haben und darüber war ich sehr froh. Im Allgemeinen schien er nur Augen für Les zu haben, die sich in diesem Moment in Bewegung gesetzt hatte und sich mit langsamen, jedoch ziemlich sicheren Schritten dem Tisch näherte, an dem Spencer sich befand. Sie setzte sich rechts von ihm hin. Dann schaute er sie herausfordernd an. Ich konnte erkennen, wie sich Les‘ Brustkorb etwas erhob und sich dann wieder senkte, scheinbar hatte sie eben viel Luft geholt um sich so etwas Mut zu geben. Dann sagte sie etwas zu Spencer, was ich jedoch nicht verstehen konnte, da ich mich zu weit von den beiden entfernt aufhielt. Doch mit dem, was im nächsten Augenblick passierte, rechnete ich wirklich nicht, auch wenn es zu erwarten gewesen war.

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