Part 8

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POV Nori

Ich zählte das Geld in dem kleinen Lederbeutel, das man mir für Tsubasa Uchihas Leichnam gegeben hatte, und nickte. Genau 20.000 Yen.
Soviel, wie es andere in einem Monat verdienten, verdiente ich es in weniger als einer Woche. Normales Leben und wenig Geld, oder eine Mörderin sein und viel Geld haben. Man hatte die Wahl.

Ich stand in einer verlassenen Gasse und lehnte an der Rückseite des Hauses meiner Klienten.
An den dunklen Holzwänden der anderen Häuser waren verschiedene Zettel und Papiere ausgehangen.
Auf 90% davon wurde nach einem Verbrecher gesucht. Naja, besser gesagt nach einer Verbrecherin.  Es wurde nämlich hauptsächlich nach mir gesucht.
Das ich so gut war, dass man inzwischen eine Belohnung auf mich gesetzt hatte, ließ mich schmunzeln.
Niemand würde diese Belohnung je erhalten..

An den anderen Seiten der Häuserwände standen vereinzelt Blumen und Vasen auf dem Boden. Auf einigen kleinen Emporen waren Lampen für die Nacht positioniert und die Dächer der Wohngebäude standen einige Meter von diesen ab. Sodurch wurde die kleine Hintergasse auf der ich mich befand, überdacht und fast unsichtbar gemacht.

Ich war gerade dabei aus dem Gebiet der Auftraggeber zu verschwinden, also schnürte ich den Beutel geschickt wieder zu, und stopfte ihn anschließend in eine meiner vielen Shuriken-Taschen.
Anschließend zog ich mir die Kapuze meines weiten Umhangs noch ein wenig tiefer ins Gesicht, damit ich mich unauffällig wegschleichen konnte, ohne jemanden mein Gesicht zu zeigen, und schaute mich zu schluss nocheinmal in alle Richtungen um; Niemand zu sehen. Ich atmete etwas schneller als sonst.

Ich war den ganzen Tag gelaufen, um endlich meinen Lohn zu erhalten, und so langsam ging mir die Puste aus.
Dazu kam noch, dass ich in meinen Bewegungen etwas eingeschränkt war, da mein linker Arm noch immer schmerzte, und ich ihn mit meinen Mitteln nur notdürftig behandeln konnte.
Zwar war es mir möglich gewesen, mich bei meinen Kunden für kurze Zeit etwas auszuruhen, jedoch war ich immer noch etwas wackelig auf den Beinen.
Dieser Auftrag hatte, auch wenn es nicht den Anschein gemacht hat, einiges von mir abverlangt.
Nicht nur das eigentliche kämpfen, sondern auch das Luftschild für Tama Uchiha herzustellen und Tsubasas Leiche den ganzen Weg über, neben mir in der Luft zu halten.

Wenn mich jetzt jemand angreifen würde, hätte ich sogut wie keine Chance zu gewinnen, also war Vorsicht geboten.
Aber momentan sah es weder so aus, als ob ich verfolgt werden würde, noch spührte ich irgendein bedrohlich wirkendes Chakra. Nur das, von ganz normalen Dorfbewohnern, oder nicht sonderlich starken Ninjas.

Ich schritt schnellen Schrittes die Gassen entlang, immer bereit bei Passanten hinter der nächsten Ecke zu verschwinden. Die Straße war leicht nass von ausgeschüttetem Putzwasser, sodass meine Schuhe bei jedem Schritt den ich tat ein leichtes plätschern von sich gaben.

Irgendwann hatte ich schlussendlich die Grenze aus dem Dorf herraus überschritten, und rannte so schnell es mir nur möglich war hinein in den Schutz des tiefen Waldes. Hier fühlte ich mich um einiges wohler, als in irgendwelchen fremden Dörfern. Ich weiß nicht warum, aber wenn ich allein war, ging es mir am besten.
Die Bäume gaben mir durch ihr dichtes, bräunliches Blätterzelt Schutz, und ich genoss es immer wieder im Wald zu sein.

Ein Luftzug strich über mein Gesicht und riss meine Kapuze vom Kopf. Der Schmuck, der meine Narbe an der Stirn verdeckte, fing an zu wackeln, also hielt ich ihn instinktiv sofort fest umschlossen.

Heute war es nicht sonderlich warm. Ehrlich gesagt fror ich sogar ein wenig.

Das Wetter spielte die letzten Wochen ohnehin total verrückt. Mal war es 30 Grad, dann waren es plötzlich -2 Grad. An einem Tag regnete es in Strömen, am anderen Tag schneite es 10 Zentimeter.

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