Chapter 66

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Den gesamten Tag spürte ich seinen Blick auf mir ruhen, doch ich traute mich nicht zum Sawyer zu schauen. Zu groß war meine Angst davor, erneut in seine eisblauen Augen zu blicken, die mich verwirrt und vorwurfsvoll musterten.
Inzwischen ritt ich bei Scar mit.
Wir redeten wenig und versuchten so schnell wie möglich vorranzukommen.
Gegen Mittag machten wir halt an einem Fluss.
Wir wuschen uns ein wenig und entzündeten dann ein Feuer, um etwas Fleisch zu braten.
"Unsere Vorräte werden knapp." informierte uns Demon, während er mit einem Stock im Feuer herumstocherte.
"Komm, wir schauen mal, ob wir Beeren oder so was finden!" sagte Fiore an mich gewandt.
Etwas verwirrt schaute ich sie an.
"Na los." sie stand auf und lief in den Wald hinein, schließlich erhob ich mich ebenfalls und folgte ihr.
"Geht nicht zu weit weg!" rief uns Milan nach.
Nachdem wir ein paar Schritte gegangem waren blieb Fiore stehen und drehte sich um "So, jetzt erklär mir mal, was das soll!"
Ich kniff die Augen zusammen "Was meinst du?"
"Na du weißt schon." Ich schüttelte den Kopf und sie seufzte "Rose, ich rede von Sawyer, der arme Kerl hat nur Augen für dich und du zeigst ihm schon den ganzen Tag die kalte Schulter."
Ich atmete tief ein.
"Es ist anders als du denkst", meinte ich dann ausweichend "und außerdem, wolltest du nicht Beeren suchen?"
Fiore blickte mich eine Weile überlegend an. "Was ist los, Rosie? Mit mir kannst du doch darüber sprechen!"
"Ich weiß," sagte ich und ging an ihr vorbei "bloß will ich nicht."
"Du bist so ein Sturkopf!" "Danke."

Als wir zu der Gruppe zurückkehren, ist das Fleisch bereits fertig.
Beeren haben wir keine gefunden, doch Fiore hat unter einem Busch einige wilde Kräuter entdeckt, aus denen sie nach dem Essen irgendetwas braut, was laut Cashmere gegen Schmerzen helfen soll.
Ich spüre, dass Sawyer langsam wütend wird, da ich ihn die gesamte Zeit kaum Beachtung schenke, doch ich zwinge mich dazu, meinem Drang ihn anzublicken zu unterdrücken.
Ich rede viel mit Demon und bespreche mit Milan, wie Latrius das Gebäude beschrieben hat und wie genau man wohl hineinkommt.
"Leute." Roya hebt ihre Hand und wir sind alle schlagartig still.
Die leichte Brise, die eben noch durch meine Haare fuhr ist abgeflaut und wenige Sekunden später ertönt das Signal, dass wir erneut eine Falle ausgelöst haben.
Ich kralle mich an Milans Arm und lasse mein Blick durch das Unterholz schweifen, mein Herz hämmert in meiner Brust. Langsam erheben wir uns. Meine Hand packt in meiner Jackentasche das Messer.
Ein Laserstrahl zischt plötzlich an Leefs Schulter vorbei und er schreit erschrocken auf.
Es riecht nach verbrannter Haut und Roya stürzt sofort zu ihm. Er verzieht gequält das Gesicht.
"Was war das?" fragt Scar angespannt.
Als Antwort kommen kurze Zeit später vier Gerätschaften, die den Kameradrohnen ähneln, jedoch um sich schießen, auf uns zugesaust.
Die Jungs ziehen ihre Schwerter und säbeln damit durch die Luft, während wir versuchen Leef außer Schußweite zubringen. Wir verfrachten ihn hinter einen Baum, wo ich einen dicken Holzknüppel an mich nehme, dann stürzen wir zurück zu den anderen.
Ein Strahl zerfetzt Milans Mantel, doch er schafft es eines der Dinger mit seinem Schwert zuzerteilen.
Demon wird im Sekundentakt von einem anderen Teil drangsaliert, welches ich mit meinem kurzerhand Knüppel zerkloppe.
Fiore läuft geduckt zu ihrer Tasche und verschwindet dann mit dem Schmerzmittel und Nadel und Faden zu Leef.
Scar versucht eins der fliegenden Dingern zu packen, doch es ist zu schnell. Schließlich schafft Lindon es und er zertrümmert es auf dem Boden.
Das letzte scheint sich total auf Sawyer fokussiert zu haben, denn es kreist die gesamte Zeit um ihn herum, er folgt dem ganzen, bereit zu zuschlagen.
Aufeinmal wird das Teil langsamer und ein Piepen ertönt.
Roya schnappt sich das Teil, ohne zu zögern und versengt es ihm Fluss.
Wir haben gerade noch Zeit uns hinter ein paar Bäume zuducken, als das Ding auch schon hochgeht.
Die Druckwelle erschüttert den Boden, ich kippe nach vorne und lande unsanft auf dem Boden.
Ein paar Minuten später trauen wir uns aus unserem Versteck und werfen einen Blick in den Fluss.
"Gut gemacht, Roya." meint Saw dankend und hebt ein Stück Metall des explodierten Dings , auf dem CN- steht, hoch. "da war Cyanid drinne."
"Kein Problem." sagt sie bloß.
"Cyanid?" fragt Lindon.
"Ein Giftgas." antworte ich für Sawyer " Es führt zur inneren Erstickung , damit haben sie vor einiger Zeit eine Einheit unserer Rebellengruppe getötet."

Leef bekommt von Fiore einiges Schmerzmittel verabreicht und er überlässt mir sein Pferd, da er in seinem Zustand unfähig ist alleine zu reiten.
Wir bewegen uns ein ganzes Stück flussabwärts, bis Demon meint, es sei wohl jetzt okay, den Flus zudurchqueren, und machen dadurch einen riesigen Umweg.
Bis zum Abend versucht Fiore noch viermal mit darüber zusprechen, wieso ich Sawyer ignoriere und bevor sie sich in ihren Schlafsack legt raune ich ihr schließlich zu.
"Weil die Menschen, die du am meisten liebst, dich am meisten verletzen können."

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