Chapter 24

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"Rose!" ich öffne schläfrig die Augen und blicke Sawyer ins Gesicht. "Wir haben Wache." lächelt er und ich setze mich auf. Das Feuer, das Davisc entzündet hat, knistert vor sich hin. Alle anderen schlafen. Sawyer hat seine Arme um seinen Bauch geschlungen und stöhnt gequält auf.
Ich setze mich zu Sawyer an die wärmenden Flammen und seufze "Was ist los?" frag ich ihn und er kneift die Augen zusammen. "Nicht's..." Ich lege ihm eine Hand auf die Schulter "Saw, verarsch mich nicht! Du hast Schmerzen, dass sehe ich doch!"
Er krümmt sich zusammen und würgt. "Das ist normal." krächzt er dann. Ich schaue ihn verwirrt an. "Das macht der Crumbatch." "Was?! Wieso trinkst du ihn dann?" mein Blick wandert über sein schmerzverzehrtes, schwitziges Gesicht. Er atmet einmal tief durch und richtet sich dann wieder gerade auf. "Ich..." wieder überrollt ihn eine Welle des Schmerzens und er krümmt sich zusammen. "Saw! Warum tust du das? Warum tust du dir selbst weh?"
"Ich...bin.." er atmet nocheinmal tief ein. "...krank." Nun schaue ich noch verwunderter. "psychisch." mir klappt die Kinnlade hinunter. "Was...aber warum? Warum tust du dir selbst weh?" er lässt den Kopf hängen "Warum ich das tue? Das frage ich mich auch oft. Es tut einfach gut. Das mag sich jetzt krank anhören, aber es ist so. Es hilft mir innere Schmerzen zu verdrängen. Ich weiß, dass das keine Lösung ist, aber für den einen Moment denkt man halt nicht darüber nach, was die Folgen sind, weißt du? Es geht nur darum, etwas zu spüren. Manchmal, wenn ich gar nicht mehr kann und mich fühle wie betäubt, wenn alles schief läuft, spüre ich wieder etwas. Ich kann dieses Gefühl nicht beschreiben. Es ist befreiend. Milan meint, ich sei autoagressiv, dass heißt wenn ich Frust ablassen will, dann tu ich das in dem ich Crumbatch trinke und mir so selbst Schmerzen zufüge."
Ich nehme das Glas das vor ihm am Feuer steht und drehe es in der Hand. "Wieso hat Fawks dir das gegeben? Ist er bescheuert?!" "Nein!" Sawyer schüttelt den Kopf. "Es gab einen Vertausch bei der Lieferung. Eigentlich wird es am Markttag.", das war der Tag, an dem wir neues Essen  bekamen. "immer zu mir gebracht...ich weiß auch nicht, wieso sie es diesmal zur Kaserne geliefert  haben."
In meinem Kopf purzelten tausende Fragen hin und her.
Wieso lassen sie zu das Saw so ein Zeug trinkt? Und was ist das überhaupt?
"Wissen die anderen den...naja..wirklichen Grund, weshalb du das trinkst?"
Er schüttelt den Kopf. "Sie wissen jedenfalls nichts von den Schmerzen danach." Ich kann einfach nicht fassen, was ich hier gerade erfahre. Sawyer. Psychisch krank.
"Wie lange geht das schon so?" frage ich. "Fast ein Jahr." er blickt mich traurig an "Ich weiß, dass es nichts bringt das Zeug zutrinken, aber es ist für mich wie Druck ablassen. Zum Beispiel wegen Fawks Phobie oder wegen dieser riesen Verantwortung, die ich für den Clan habe. Ich habe Angst. Eine falsche Entscheidung und das Schicksal des Clans ist besiegelt." Ich lege ihm eine Hand auf den Rücken. "Sawyer. Du hast eine große Verantwortung, das stimmt. Aber sie haben dich zu ihrem Anführer gemacht, also sind sie damit einverstanden, dass du entscheidest, was passiert." er blickt mir in die Augen "Was, wenn ich falsch entscheide?" "Das wirst du nicht! Du hast mich und Milan, wir beraten dich so gut wir können." er richtet seinen Blick starr ins Feuer. "Und Sawyer?" er schaut wieder zu mir. "Der gesamte Radison Clan steht hinter dir." Ein kleines Lächeln umspielt seine Lippen. "Danke." flüstert er. "Hey. Dafür bin ich doch da." er umarmt mich. "Trotzdem. Danke."
Wir lösen uns wieder von einander. Ich drehe das Glas in meinen Händen und blicke auf einen großen Felsbrocken, der nicht weit entfernt von uns liegt. "Denk nicht mal darann!" ruft Sawyer und nimmt mir alamiert das Glas aus der Hand, bevor ich es auf den Stein schmettern kann. "Saw! Du musst dir das abgewöhnen!" er schüttelt den Kopf. "Das geht nicht." "Natürlich! Du darfst es einfach nicht mehr trinken. Egal, was das ist. Es tut dir nicht gut!" wie auf Kommando kneift er wieder die Augen zusammen. Doch das Glas gibt er nicht her, selbst ,dass ich ,gefühlt stundenlang, auf ihn einrede nützt nichts. Schließlich werden wir von Fiore und Toby abgelöst und legen uns wieder schlafen.

Ein paar Stunden später werde ich von Würgegeräuschen aus dem Schlaf gerissen.

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