Chapter 12

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"Sawyer, richtig?" seine Stimme klingt heiser.
Ich nicke langsam, ohne den Blick von dem glänzenden, grauen Metall abzuwenden.
"Was ist?" fragt er mich mit einem hönischen Grinsen. "Habe ich was im Gesicht?"
"Ähm...irgendwie schon." gestehe ich und hoffe dadurch nicht allzu taktlos zu wirken, doch er lacht bloß über meine Bemerkung und lehnt sich gegen den Tresen.
"Earl!" Moira kommt aus dem Hinterzimmer und umarmt den Typen zur Begrüßung.
"Wie geht es unserem Patienten?"
fragt Earl sie und verschränkt die Arme vor der Brust.
"Nicht gerade blendend, Lugo und Tai sind auch immer noch unterwegs...was mich zu der Frage führt, wo du zur Hölle nochmal warst?"
Earl lächlet erneut süffisant "Ich hatte halt Lust auf einen Spaziergang."
Während Moira ihm darüber eine Standpauke hält, wie gefährlich es ist alleine draußen herumzulaufen, erinnere ich mich daran, wie Earl den Laden betreten hatte. Es sah nicht gerade danach aus, als wäre er von einem Spaziergang zurückgekehrt, sondern viel mehr von einer Hetzjagd.
Ich versuche irgendetwas aus seinem Gesicht herauszulesen, als er mich ansieht, nachdem er bemerkt hat, das ich ihn weiterhin anstarre.
Seine Lippen, die noch fast vollständig vorhanden sind, zucken leicht, der Blick seines menschlichen Auges scheint mich zu durchbohren.
Er hat definitiv gelogen, aber das kann ich ihm jetzt wohl kaum vorwerfen, ich habe schließlich keine handfesten Beweise.
Moira nimmt schließlich die Schere und reicht sie mir. "Geht ihr beide Aya weiter versorgen, ich werde Frühstück machen und mich um die anderen kümmern!"
Earl geht ohne ein Wort an den anderen vorbei und die Treppe hoch.
Ich blicke ihm kurz unsicher hinterher, dann folge ich ihm.

Aya öffnet schwach die Augen, als ich ihm gerade die Wunde an der Stirn säubere und neu tape.
Er starrt mich an und versucht sich dann aufzusetzen.
"Wo bin ich?"
"Du bist bei Lugo. Alles ist gut, Aya." antwortet Earl ruhig.
"Wo sind die anderen? Rose, Tai, Lugo?"
"Rose ist unten." sage ich.
Es ist kurz still und die beiden anderen werfen mir einen komischen Blick zu.
"Lugo und Tai sind auf der Suche nach Willoux." sagt Earl dann und wendet sich wieder eine Wunde an Ayas Bein zu.
Dieser stöhnt auf und lässt sich zurück sinken.
"Den finden sie doch nie."
Die Tür öffnet sich und Rain kommt mit einem Tablett herein.
Er setzt sich neben Aya, der sich langsam auf den Ellbogen stützt.
"Wie geht es dir?" fragt der Kleine besorgt und reicht ihm ein Glas mit kaltem Tee.
"Besser." antwortet Aya und versucht zu lächeln, dann trinkt er gierig ein paar Schlucke.
Während Rain ihm vorsichtig ein Teller mit Rührei auf den Schoß stellt, stopfe ich das Verbandszeug zurück in die Kiste und verlasse wortlos den Raum.

Unten empfängt mich Fiore mit einem sorgenvollen Lächeln und einer Tasse Kaffee.
"Wo sind die anderen?" frage ich, während ich trinke und das Koffein langsam mein Gehirn wieder zum arbeiten bringt.
"Sie helfen Moira in der Küche."
Fiore deutet auf eine braune Holztür.
Ich will hindurchgehen, doch Fiore hält mich zurück.
"Was ist?"
Sie schaut betreten auf den Boden.
"Hör mal Saw...Wir machen uns Sorgen um Rose."
"Was? Wieso?" Ich blicke sie alamiert an. Ist etwas passiert?
"Nun..wir denken, sie ist etwas überfordert. Sie hat mir erzählt, dass sie vor einiger Zeit, als wir noch in Area 15 waren, einen komischen Traum über ihre Familie hatte. Sie hat wahnsinnig Angst, dass er real wird."
"Okay?"
"Und dann ist da auch noch Aya."
"Was willst du mir damit sagen, verdammt?"
Sie nimmt seufzend meine Hände und atmet dann einmal tief durch.
"Wir wissen alle, dass du Gefühle für Rose hast, denken aber es wäre besser, wenn du sie noch eine Weile hinterm Berg hälst. Es gibt schon genug Dinge, um die sie sich momentam Gedankwn machen muss."
Ich löse mich aus ihrem Griff und als ich antworte ist meine Stimme kalt.
"Erstens habt ihr kein Recht so etwas hinter meinem Rücken festzulegen, zweitens ist es meine Sache, ob ich Rose davon erzähle und drittens hatte ich es sowieso noch nicht vor."
"Na dann ist es ja kein Problem." meint Fiore und lächelt, doch ich funkele sie so wütend an, dass sie es sofort wieder sein lässt.
"Was ist kein Problem?"
Ich fahre herum und fluche innerlich, als ich in Rose fragende braune Augen schaue.
Ich gebe Fiore mit einem Blick zu verstehen, dass sie es ihr gefälligst selbst erklären soll und schiebe mich an Rose vorbei.

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