Chapter 10

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"Geht ihr zurück in den Laden! Hier sind die Schlüssel." ordnete uns Tai Zuke an und wirft Rose die Schlüssel zu.
"Warte, kommen wir nicht mit?" Davisc schaut ihn erstaunt an.
Tai Zuke schüttelt den Kopf "Ihr kennt euch hier zu wenig aus."
"Hm." Davisc nickt zustimmend.
"Bitte passt auf euch auf, ja?" Rose tritt vor Tai Zuke und legt ihm eine Hand auf die Schulter.
Als er sie in eine Umarmung zieht, merke ich, wie sich mein Körper anspannt.
Fast hätte ich über mich selbst seufzend den Kopf geschüttelt. Sie kann schließlich umarmen, wen sie will.
"Also gut," Rose Stimme schreckt mich aus meinen Gedanken. Tai Zuke ist bereits weg "lasst uns gehen!"

Wir beeilen uns zurück in den Laden zu kommen und Rose verschließt die Tür, dann begeben wir uns in das Zimmer hinter dem Ladenraum.
Hier führt eine schmale Holztreppe nach oben, vermutlich in Lugos Wohnung. Außerdem befinden sich ein altes, großes Sofa, ein weiterer Schreibtisch, sowie Regale mit Waren in dem großen Raum.
"Was für ein Laden führt Lugo eigentlich?" fragt Demon mit einem skeptischen Blick auf die Sachen.
"Mischwaren." antwortet Rose knapp, während sie sich auf das Sofa fallen lässt.
Ich gehe hinüber zu einem der Regale und betrachte die Waren.
Eine Rüstung fällt mir ins Auge. Keine Rüstung, die zu einem Ritter passen würde, sondern eher zu einem Kämpfer, der seine Tage in einem Dungeon oder einer Arena verbringt, mit einzelnen Brustteil und Armschienen, sowie Knieschoner und Rückenbedeckung. Praktisch, wenn man sich viel und schnell bewegen will.
Sie ist silbern und ein roter Streifen zieht sich zackig über die verschiedenen Teile. Er wirkt fast wie eine Ader und als ich das Brusteil in die Hand nehme, sieht es tatsächlich so aus, als würde eine Flüssigkeit hindurchfließen. Vermutlich nur Einbildung.
Wie viel die wohl kostet? Ich kratze mich nachdenklich am Kinn und betrachte das Teil von allen Seiten.
"Hey, Saw." Milan kommt um das Regal herum und hält mir etwas, was in einem dunkelblauen Tuch verhüllt ist hin "Wäre das nicht was für dich?"
Ich lege die Rüstung zurück und nehme das, was er mir hinhält.
Als ich das Tuch zurückschlage stockt mir der Atem.
Ich halte ein Messer mit einer breiten, blitzenden, schwarzen Klinge, in welche irgendwelche Zeichen eingeritzt sind in der Hand.
"Nicht schlecht!" gebe ich anerkennend zu und steche prüfend ein paar mal damit in die Luft.
Ich lege es schließlich neben die Rüstung und nehme mir vor, Lugo nach dem Preis zu fragen.
Ich blicke zu den anderen.
Fiore hat einen Bogen aus teuer aussehendem Holz entdeckt, dessen Sehne sie probehalber spannt.
Demon beäugt skeptisch eine paar gezackte Wurfmesser. Wir alle scheinen etwas gefunden zu haben, was uns gefällt.

Als die Ladentür knarzt schrecke ich auf und blicke mich um. Rose hat sich im Schlaf an mich gekuschelt und Fawks liegt ebenfalls auf dem Sofa. Der Rest lehnt an der Wand oder liegt auf dem Boden. Wir mussten eingeschlafen sein.
Ein Blick auf meinen Salvator verrät mir, dass es bereits lange nach Mitternacht ist.
Ich lausche nach weiteren Geräuschen und tatsächlich ertönen Stimmen.
"Bringt ihn nach oben ins Gästezimmer, Moira, du versorgst ihn soweit es geht. Rain, Earl ihr helft ihr. Tai und ich werden nochmal losgehen und versuchen Dr. Willoux aufzutreiben." Das ist Lugo.
Ich höre zustimmemdes Gemurmel und dann öffnet und schließt sich die Ladentür erneut.
Kurz darauf tragen drei Personen Aya durch den Raum.
Mir bleibt fast das Herz stehen, bei seinem Anblick.
Es ist zwar zappe duster, doch man kann deutlich sehen, wie stark sie ihm zugesetzt haben.
Sein einer Arm ist hundertprozentig gebrochen, so verdreht, wie er aussieht. Er trägt kein Oberteil und sein Körper ist übersäht von Peitschenwunden und das ist sicherlich noch nicht alles.
"Meint ihr, er überstehts?" höre ich eine besorgte Stimme.
"Wir können nur hoffen." lautet die Antwort.
Sie versuchen möglichst leise die Treppe hochzugehen und ich schließe meine Augen wieder, atme Rose Geruch ein und versuche nicht darüber nachzudenken, welche Schmerzen Aya ausgehalten haben muss oder wieso sie ihm das angetan haben.
Ich atme einfach ein und aus.
Es dauert ewig, bis ich endlich wieder einschlafe.

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