Ich konnte nun schon die Tage an einer Hand abzählen, bis ich auf die andere Seite gehen würde. Doch Solos Worte hielten mich hier fest. Sobald ich meine Bestimmung erhalten habe, werde ich anders sein. Ich werde keinen eigenen Willen mehr haben, Solo wahrscheinlich nie mehr sehen, obwohl er die einzige Person ist die das Ganze retten kann. Doch nur zusammen könnten wir es schaffen herauszufinden was die Obersten zu verbergen versuchen und was sie vorhaben. Aber wie könnte ich eine Gedankensperre umgehen ? Wie hat Solo es geschafft ? Ich beschloss ihn zu fragen und suchte nach ihm. Mittlerweile hatte ich das ganze System jedoch schon gut im Kopf und fand ihn sofort. ,,Hi." Sagte ich nur lächelnd. Er hob eine Augenbraue und sah mich erwartungsvoll an. ,,Ich, ich habe eine Frage." Sagte ich nur schlicht. ,,Woher hab ich das wohl gewusst?" Sagte er doch ich konnte sehen wie sich heimlich ein Lächeln auf seine Lippen schlich. ,,Wenns sein muss." Sagte Solo schließlich und bedeutete mir in sein Zimmer einzutreten. Es sah nicht wirklich besonders aus, wie jedes andere in der Allianz. Aber im übertragendem Sinne passte es zu den Bewohnern. Sie waren auch nur wie jeder andere in der Allianz. ,,Deine Worte beschäftigen mich..." Fing ich an und schaute ihn gespannt an. ,,Ich weiß, aber ich hab dir das auch nur gesagt weil ich weiß dass du diese Worte bald eh vergessen hast. Und du bist die erste Person die ich kenne, ohne dass sie eine Gedankensperre hat." Sagte er nur und schaute weg. ,,Ich hab noch Hoffnung Solo. Ich kann mich doch nicht einfach so hingeben und mein Leben lang eine Person, ohne eine wirkliche Persönlichkeit sein. Wie hast du es geschafft?" Hakte ich weiter nach. Solo legte seinen Kopf in den Nacken und seufzte ,,Es ist nicht ganz so einfach." Murmelte er ,,Bitte." Sagte ich hoffnungsvoll. ,,Naja die magicae und Amulum haben individuelle Sperren. Sie können nur auf Amulum oder Magicae angewendet werden. Von Mischwesen ist keine Rede. Es ist quasi ein kleines Schlupfloch, jedoch mit unheimlichen Schmerzen verbunden. Du musst dir vorstellen dass Magicae Blut für einen Amulum wie ein Gift ist und anders herum genauso. Jedenfalls, wenn du als Amulum von einem Magicae das Blut injizierst bekommst, dann versucht dein Körper sich dagegen zu wehren. Oft mit dem Tod verbunden, doch manchmal ,wie bei mir, nicht. Wenn du ,wie in deinem Falle höchstwahrscheinlich, ein Magicae bist und von einem Amulum durch einen Biss Blut aufnimmst passiert das gleiche. Du wirst zum Mischwesen und hast einige Fähigkeiten von der anderen Gruppe." Sagte Solo und hob seinen Finger. Ich konnte sehen aus seinem Mal auf der Hand schwarze, kleine Rauchschwaden aufstiegen. Er schloss die Augen und auf einmal sprühten Funkten aus seiner Fingerspitze. Nach wenigen Sekunden senkte er seinen Finger und entspannte sich wieder. Sein Mal nahm wieder seine Ursprungsform an. Fasziniert starrte ich ihn an ,,Doch dein Körper versucht sich weiterhin dagegen zu sträuben." Sagte Solo schlicht und schüttelte seine Hand kurz. ,,Man muss ganz vorsichtig sein, wenn sie herausfinden was du bist.... Dann bist du tod." ,,Wer hat dich verwandelt?" Fragte ich interessiert. ,,Meine Schwester...." Sagte er nur, doch in seiner Stumme schwang etwas mit, das mich davon abhielt weiter nachzuhaken. ,,Es wäre die einzige Möglichkeit..." Murmelte ich leise und dachte nach. Ruckartig stand Solo auf ,,Vergiss' es. Ich kann dir diese Schmerzen und Qualen nicht aufbürden." Sagte ernst und spannte seinen Kiefer an. ,,Und wenn du stirbst..." Murmelte er nur noch. ,,Solo. Sonst wird sich niemals etwas ändern. Es wird immer so weiter gehen. Du weißt dass bei dem ganzen etwas falsch läuft." Sagte ich und stand auch auf um ihm in die Augen zu schauen. ,,Bitte." Er schaute kurz zu mir herunter und schaute dann weg ,,Schau mich nicht so an." Sagte er schlicht. ,,Wie?" ,,Du bittest mich gerade dich möglicherweise zu töten oder dich mit unheimlichen Qualen auszusetzen." Sagte er nur und lachte bitter. ,,Du hast es doch auch gemacht." Entgegnete ich überzeugt. Solo packte mich an den Schultern und sah mich an ,,Ich hatte auch nichts mehr zu verlieren." Ich schaute ihn nur an und sagte für einen Moment nichts ,,Aber... Aber ich auch nicht." Sagte ich stotternd und starrte ihn immernoch an. ,,Du hast noch Familie." Sagte Solo und nahm zögerlich seine Hände von meinen Schultern. ,,Nicht." Murmelte ich nur auf seine Geste hin. Leicht verwirrt schaute er mich an, tat aber was ich sagte. ,,Das hier ist mein neues Leben." Sage ich und versuchte mir nichts anmerken zu lassen. Ich fühlte mich unfähig um mich zu bewegen oder den Blick abzuwenden. Auch Solo wendete seinen Blick zum ersten Mal nicht ab. ,,Josy. Das Risiko ist zu hoch." Sagte er nur leise und betrachtete mich eingehend. Kaum merklich schüttelte ich langsam den Kopf ,,Nur eine Herausforderung. Und ich liebe Herausforderungen." Sagte ich schlicht. ,,Josy versteh doch." Protestierte er immernoch. Doch von Druck fehlte jede Spur. Flehentlich schaute ich zu ihm hoch ,,Außerdem bin ich noch keine vollständige Magicae, es wird also nicht allzu sehr schmerzen. Ich will nicht alleine sein. Nur du könntest mich verstehen, aber wenn du mich nicht verwandelst, bin ich nur noch eine von den vielen Sklaven der Obersten." Ich konnte sehen wie Solo schwer schluckte ,,Ich würde mir das niemals verzeihen können. Ich kann nicht." Sagte er nur. ,,Ich werde nicht sterben Solo. Bitte." Sagte ich und nahm seine Hand ,,Bitte Solo." Er konnte seine Überraschung nicht verbergen, doch er bemühte sich sich nichts anmerken zu lassen. ,,Ich habe nichts zu verlieren. Es wird klappen." Sagte ich mit etwas Druck. Solo kämpfte mit sich selbst, das konnte man klar erkennen. Schließlich seufzte er ,,Ich weiß nicht." Murmelte er nur. ,,Dann bist du auch nicht mehr alleine." Sagte ich und lächelte schwach. Unentschlossen schaute Solo mich an. ,,Bitte." Sagte ich tonlos. Solo schaute mich ein letztes Mal an und gab nach ,,Es tut mir leid." Sagte er nur schwerfällig und lehnte sich zu mir runter. Ich war schrecklich nervös, das alles war real und bald schon würde ich Werwolfblut annehmen und besondere Fähigkeiten entwickeln. Er schob mit seiner Hand meine Haare sanft beiseite und betrachtete meinen Hals mit einem gequältem Gesichtsausdruck. Er seufzte leise und kam dann so nahe dass ich seinen Atem auf meinem Hals spüren konnte. Sofort bekam ich Gänsehaut. Er verharrte eine Weile und ..... gab mir schließlich einen Kuss auf den Hals. Einen Moment lang war ich überrascht doch in der nächsten Sekunde spürte ich schon wie sich seine Reisszähne in meine Haut gruben und eine klaffende Wunde hinterließen. Das letzte was ich noch mitbekam war, wie mich eine Person sachte auffing, bevor ich von der Dunkelheit eingehüllt und gefangen wurde.
DU LIEST GERADE
Die Stadt hinter dem Nebel
FantastikDas paranormale Parlament. Dieser Begriff hatte mir bis zu meinem 10. Geburtstag nichts gesagt. Während der Feier ging meine Mutter mit mir weg und erklärte mir Alles. ,,Es gibt eine Welt, verborgen vor den Menschen, die schöne und schreckliche Di...