Kapitel2

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Am nächsten Morgen wurde ich eher unsanft geweckt, indem ich vom Baum runterfiel. Na klasse! War wohl doch keine so gute Idee auf nem Baum zu schlafen. Naja, wenigstens habe ich die Nacht ohne großen Schaden überlebt, wenn man von den Prellungen durch meinen Sturz absieht. Bei Tageslicht sah die Gegend total anders aus, weshalb es mir zuerst schwerfiel mich zu orientieren. Nach einer Weile fand ich mich wieder halbwegs gut zurecht. Jetzt begann ich, in süd-östliche Richtung zu laufen. Also dorthin, wo ich gestern das Haus gesehen habe. Auf dem Wag fing ich wieder an, über gestern Abend nachzudenken. Ich dachte auch über den einen Satz, der mir so urplötzlich in Gedanken erschienen war nach:„Jeder ist aus einem bestimmten Grund hier." Hat der Mond etwa mit mir gesprochen? Nein, ganz bestimmt nicht! Das wäre doch verrückt! Wahrscheinlich genauso verrückt wie die Tatsache, dass ich alleine mitten im Wald und dazu noch ohne Erinnerung aufwache. Okay, ich glaube es würde mich nicht wirklich schocken, wenn der Mond tatsächlich mit mir gesprochen hätte. Nach nicht allzulanger Zeit hörte ich ein tuscheln hinter einem Busch der fast doppelt so groß war wie ich. Naja vielleicht war es auch nur der Wind. Ich versuchte mir das einzureden, jedoch bemerkte ich, dass es windstill war. Langsam schlich ich näher an den Busch heran. Jetzt war ich schon so nah, dass ich das tuscheln verstehen konnte:„Da! Da waren schon wieder diese Schritte! Hast......auch gehört?" den letzten Satz verstand ich nur halb, da die Stimme, die das sagte, immer leiser wurde. Aber wie konnte mich diese Person hören? Ich drehte mich kurz um und sah dort hin, wo ich bis eben noch gelaufen bin und dort sah ich meine Antwort. Überall auf dem Boden lagen Stöcke und Kieselsteine. War ich etwa so in Gedanken, dass ich nicht gemerkt habe, wie laut ich gewesen sein muss? Ich drehte mich zurück in Richtung Busch, als ich ein Mädchen etwas sagen hörte:„Also ich hab nichts gehört. Du hast wahrscheinlich Wahnvorstellungen, weil du mal wieder zu lange in deinem öden Buch gelesen hast, Dipper." Okay, dann musste die andere Stimme von diesem Dipper sein. Damit konnte ich doch schonmal was anfangen. Wie das Mädchen hieß, habe ich noch nicht rausgehört. „Du hast wohl recht. Wahrscheinlich habe ich mir das wirklich nur eingebildet." meinte der Junge etwas niedergeschlagen. Als die zwei langsam weggingen, realisierte ich, dass sie mir vielleicht helfen können, oder mir zumindest sagen, wo ich bin. Ich überlegte kurz, ob ich die beiden wirklich fragen sollte. Wieso überlege ich noch, die wissen bestimmt, wo ich hier bin! Also sprang ich kurzerhand durch den Busch hindurch und rief:„Hey! Ihr da, wartet mal!" so laut ich konnte. Daraufhin drehten sich beide um und ich hätte schwören können, bemerkt zu haben, dass der Junge sich mit einem triumphierenden Blick dem Mädchen zuwandte und etwas, wie „Ich wusste es!" flüsterte. Kurz darauf drehte er sich wieder in meine Richtung und fragte:„Hey. Können wir dir irgendwie helfen?" Wie aus der Pistole geschossen kam meine Antwort:„Ja! Wisst ihr vielleicht wo ich hier bin?" Der Junge wollte soeben antworten, doch er wurde abrupt vom Mädchen unterbrochen „Oh wow! Deine Haare sind ja weiß wie Schnee!" „Ja. Keine Ahnung, welche Farbe sieh früher hatten.", gab ich zurück. „Halt, warte! Du willst damit sagen, dass sie nicht immer weiß waren?!" fragte nun der Junge. „Schätze schon. Keine Ahnung." Die Unsicherheit und Verzweiflung in meiner Stimme war deutlich zu hören. Die zwei warfen mir schweigend fragende Blicke zu, bis das Mädchen die Stille unterbrach:„Was meinst du damit?" Okay, irgendwie hatte ich sowas erwartet „Ich meine, dass ich mich nicht erinnern kann." „An wirklich garnichts?", fragte der Junge ungläubig „Also ich weiß, dass ich Samantha heiße und 12 Jahre alt bin, aber mehr nicht." Wieder kurzes Schweigen. „Hi Samantha, nett dich kennen zu lernen. Ich bin Mabel und das ist mein Bruder Dipper. Du bist in Gravity Falls und ich hab genauso wenig eine Ahnung wie du hier her gekommen bist, wie du." sagte sie wieder mit ihrer aufgedrehten Stimme, die sie bereits bei der Bemerkung von den weißen Haaren hatte, was ihr von ihrem Bruder nur ein Facepalm und ein leises „Wirklich?!" brachte. Irgendwie waren mir die beiden Geschwister echt sympathisch. Hatte ich jetzt Freunde, oder denke ich mal wieder zu schnell? Auf jeden Fall scheint Spaß bei ihnen vorprogrammiert zu sein. Aber ich wollte lieber noch auf Nummer sicher gehen und stellte deshalb kaum hörbar die Frage:„Sind wir jetzt Freunde?" Trotz der geringen Lautstärke verstanden mich beide. Von Dipper kam ein fast genauso leises „Schätze schon.", Während von Mabel ein selbstsicheres „Aber hallo!" kam. Ich war überglücklich, da ich wusste, dass ich nicht allein bin.

Arcana Luna (Gravity Falls FF) *Pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt