Kapitel 14

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Brenadan Dameron schwang einen fünf Kilogramm schweren XXL Vorschlaghammer der Marke FISKARS und ließ ihn auf Will Grahams Unterarm fallen, als dieser nach seiner Pistole greifen wollte.

Normalerweise war der Hammer für kleinere Abbrucharbeiten und zum Eintreiben von Holzpfählen gedacht, aber darüber hinaus eignete er sich ebenfalls hervorragend zum Brechen von menschlichen Knochen, wie Dameron herausfand.

Der abgerundete, von einer Gummischicht überzogene Kopf des Hammers, traf mit einem dumpfen Klatschen auf und zertrümmerte dabei sowohl Elle, als auch Speiche von Will Grahams rechtem Arm – sein schmerzgepeinigter Aufschrei musste meilenweit zu hören gewesen sein.

So eine Reaktion war vorherzusehen, dennoch verzog Dameron das wulstige Gesicht zu einer angewiderten Fratze der Enttäuschung.

Das war alles zu einfach. Viel zu einfach. Es lief geradezu wie geschmiert. Er hatte mehr erwartet.

Dameron richtete sich auf, drückte den Rücken durch und rollte seine Schultern. Sein Nacken knackte. Grahams Gejammer würde sicherlich eher früher als später die Frau anlocken, seine Partnerin, mit der er angekommen war, aber davor hatte Dameron keine besonders große Angst.

Im Gegenteil – die schlanke Figur und die langen, seidig schwarzen Haare hatten bei Dameron den Eindruck einer lächerlichen Fragilität hinterlassen. Wahrscheinlich könnte er ihr mit einer Hand das Genick brechen.

Was ihm wirklich Sorgen bereitete, war die Kanone der Frau. Die konnte wesentlich mehr Schaden anrichten.

Aber alles zu seiner Zeit.

Will Graham krümmte sich auf dem Boden. Seine Schreie waren zu keuchenden Atemstößen geworden, die er durch zusammengepresste Zähne in den Dreck stieß. An seinem Kinn lief Blut herunter – hatte sich wahrscheinlich die Lippe aufgebissen, als Dameron ihn niedergeschlagen hatte. Trotz der Schmerzen, die Graham zweifellos auszuhalten hatte, streckte er den unbrauchbaren Arm weiter nach seiner Pistole aus.

Diese hilflosen Bemühungen, die offensichtlich ins Nichts führten, lösten bei Dameron eine Mischung aus distanziertem Mitgefühl und Abscheu aus – Graham war wie eine Spinne, auf die Dameron getreten hatte, sich aber weigerte, beim ersten Versuch zu sterben und einfach weiter krabbelte.

Krabbelte und krabbelte, obwohl die kleinen Beinchen gebrochen und der Torso nur noch Matsch war. Krabbelte unentwegt auf die Pistole zu.

Dameron schüttelte den Kopf und kickte mit dem Fuß die Waffe fort. Und weil er schon mal dabei war, trat er Graham in die Magengrube. Auch das musste weh getan haben, obwohl er nicht besonders viel Kraft in den Tritt gelegt hatte. Die Stahlkappen seiner Arbeitsschuhe gaben dabei wohl den Ausschlag.

Aber dieses Mal schrie Graham nicht auf. Er konnte nicht. Der Tritt hatte ihm mit einem Schlag die Luft aus den Lungen gepustet.

Die Spinne bewegte sich immer noch.

Dameron schätze, dass es selbst für die hartnäckigsten Krabbeltiere schwierig wurde zu krabbeln, wenn man ihnen die Beine heraus zupfte.

Er schwang den Hammer durch die Luft, was selbst für ihn nicht gerade eine leichte Übung war. Er holte aus, wie ein Mann, der Holz hacken wollte – für den gemütlichen Kuschelabend vor dem Kamin – mit dem Unterschied, dass er vor hatte, Grahams Kniescheibe zu zertrümmern und nicht irgendein Stück Birke aus seinem Garten.

Als Dameron den Hammer mit einem Grunzen fallen ließ, konnte er die Richtung durch die Kombination von Fliehkraft und Gravitation nicht mehr rechtzeitig ändern. Graham rollte sich mit einer unheimlichen Geschicklichkeit zur Seite, die Dameron ihm nicht mehr zugetraut hatte und entkam der grobschlächtigen Attacke um Haaresbreite.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 15, 2016 ⏰

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