Am Morgen des großen Balls klopfte es in aller Frühe an meiner Zimmer Tür und im Flur hörte ich Falias durchdringende Stimme, die rief: „Aufwachen! Heute bleibt euch keine Zeit um auszuruhen, macht euch an die Arbeit!"
Ich sprang von meiner Matratze auf und innerhalb zwei Minuten stand ich fertig im Flur, da wir in diesem Flur 25 Mädchen waren, herrschte ziemliches Gewusel im Gang. Bis die Chefin zur Ruhe aufrief, hörte man überall angeregtes Flüstern, denn heute war endlich der Tag gekommen an dem sich die ganze Arbeit der letzten Woche auszahlte.
Ich konnte die anderen Mädchen in diesem Sinne nicht verstehen, denn sie standen in kleinen Grüppchen und kicherten leise, meistens hielt ich mich zurück und stand dann nur unbeteiligt herum, deswegen konnte ich auch keines der Mädchen als Freundin bezeichnen. Zwar verstand ich mich mit einigen gut, aber das war es dann auch schon, den Kontakt hatte ich nämlich nie gesucht.
Mir kam es auch immer so vor als wäre ich anders als der Rest der Mädchen, vielleicht war es so weil ich von meinen Eltern hier her gebracht wurde oder weil ich die einzige war die nicht mindestens einen Verwandten in der Nähe hatte.
Es könnte natürlich auch etwas gänzlich anderes sein, aber ich wusste nicht was es sein sollte. Die einzige die mich so akzeptierte wie ich war, war Mei zwar waren wir keine Freundin aber nah dran.
Jeder bekam seine Arbeit zugeordnet und so machten wir uns auf den Weg zu dem jeweiligen Arbeitsplatz. Ich war wie fast immer der Königsfamilie zugeordnet, also folgte ich den Fluren, bis ich im Speisesaal ankam.
Meistens war im Speisesaal ein Bereich abgesperrt, damit der Raum nicht zu groß schien, wenn kein Bankett stattfand, denn dafür konnte man den Raum vergrößern, um dann auch allen Gästen Platz zu bieten. Ich deckte schnell den Tisch, denn ich wusste, dass die Königsfamilie bald zum Frühstück eintreffen würde. Außerdem war auch Eile geboten, da der telarische König und sein Gefolge bald hier ankommen würden.
Das Essen ging dann erstaunlicherweise schnell um, normalerweise saßen sie knapp eine Stunde am Tisch und diskutierten über politische Themen, doch heute merkte man der Familie die Hast an. Es war schließlich die Erste Begegnung zwischen Telara und Somaria, da konnte ich verstehen, dass sogar bei der Königsfamilie Aufregung entstand, auch wenn ich vermutete, dass Senox Aufregung nicht damit zusammen hing. Es gab ja schließlich einen Ball zu Ehren seiner Verlobung.
Der Empfang sollte im Palastgarten stattfinden, deswegen folgte ich dem König und seiner Familie dorthin. Ich stellte mich an den Rand, aber in die Nähe des Königpaares, und so warteten wir in der hellen Morgensonne.
Immer wieder brachte ich ihnen etwas zu trinken und als eine Stunde vergangen war und immer noch niemand gekommen war, brachte ich Königin Larissa einen Stuhl, denn sie war von einer schweren Krankheit gezeichnet. Nur selten zeigte sie Schwäche, doch an manchen Tagen sah man ihr das chronische Leiden an.
Ich kannte wirklich niemand der so viel auf sich nahm wie die Königin, denn trotzdem Kümmerte sie sich um vieles und nahm nur selten Hilfe in Anspruch. Ich bewunderte sie, sie spendet vielen Menschen Hoffnung, denn ihre Ideen haben vielen aus dem Volk zu einem besseren Leben verholfen. So viel ich wusste hatte ich es auch ihr zu verdanken, dass ich als Säugling im Schloss aufgenommen wurde.
Erst nach zwei Stunden trafen die Gäste ein, ich hatte irgendwie mehr Gefolge erwachtet, doch der König, ein muskelbepackter Mann, reiste nur mit seiner Gemahlin einer hochgewachsenen Frau, deren braune Haare fast bis zur Hüfte reichten und die eine besondere Anmut und Raffinesse ausstrahlte.
Auf das Königspaar folgten drei Krieger in ihren rötlichen, dunklen Rüstungen, jeder von ihnen trug ein Schwert an der Seite und es schien so als wären die drei die Leibgarde des Paares. Doch es stellte sich anders heraus.
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Drachenbann
FantasyDrachen welche die Königreiche bedrohen, eine Drohende Gefahr und eine Prophezeihung. Squila eine einfache Dienerin aus dem Königreich gerät mitten in die Auseinandersetzungen und stellt nach einiger Zeit nicht nur sich in Frage sondern auch die ges...