Chapter 6 ~ krampfhafte Posen & ein unangenehmer Kuss

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*Chelseys P.O.V.*

Während Lou damit beschäftigt war die Jungs zu stylen, nutzte ich die Zeit, um mir ein paar Fotoshoots an zu schauen und Harrys Posen mir zu merken.
„Ich bin mal kurz auf Toilette.“, verkündete ich dann nach einer Weile und verschwand aus der Garderobe. Darauf bedacht, dass mir keiner der Jungs folgte, betrat ich das WC und blieb vorm Spiegel stehen.
Okay ganz ruhig Chelsey, das schaffst du schon. So schwer würde es ja wohl nicht werden können für paar Fotos zu posieren.

Ich probierte mehrere Posen von Harry vor dem Spiegel aus. Aber alles was ich tat sah irgendwie scheiße aus, die Tatsache, dass ich in Harrys verführerischem Körper steckte, änderte an den dämlichen Posen meinerseits leider auch nichts.
Was bei ihm auf den Bildern so cool, lässig und einfach nur atemberaubend wirkte, sah bei mir einfach nur zittrig, verkrampft und angespannt aus.

Tief ausatmend begab ich mich letztendlich zurück zu den anderen. Irgendwie würde es schon klappen. Hoffentlich.
„Na bist du ins Klo gefallen oder was?“, scherzte Louis als ich den Raum wieder betreten hatte.

Ich warf ihm einen leicht wütenden Blick zu. Louis an sich war ganz nett. Generell mochte ich die Jungs von One Direction. 
Aber manchmal gingen sie mir auf die Nerven. In dem einen Jahr Beziehung mit Harry hatte ich sie echt ins Herz geschlossen, war jedoch an manchen Tagen bereit jeden einzelnen mit einem Gewehr zu jagen.
Grade dann, wenn sie ihre dämlichen Männerabende in unserer Wohnung veranstalteten. War ja nicht so, dass Niall oder Louis oder auch Zayn und Liam ein ganzes Haus zur Verfügung hatten, wo das ganze abgehalten werden konnte.
Nein man musste grade dann einen dieser Abende bei uns veranstalten, wenn ich dabei war ein Manuskript zu lernen.

Harry und ich lebten übrigens nur in dieser Wohnung, weil ich darauf bestanden hatte. Ursprünglich hat der Superstar nämlich auch ein Haus im Visier gehabt.
Es war nicht so, dass ich in meinem Beruf als Darstellerin in einer Seifenoper wenig verdiente, es war nur so, dass ich mir ein Millionenschweres Haus hätte nicht leisten können.
Allerdings wollte ich auch nicht, dass Harry die ganze Bude zahlte. Ich wollte eben nicht von einem Mann abhängig sein. So wie es jetzt war, war es gut. Wir teilten uns die Miete und für uns Beide reichte diese Wohnung, die übrigens echt sehr groß war, vollkommen aus.
Normal verdienende Menschen hätten womöglich sich so eine Wohnung noch nicht mal leisten können, bei einer Miete die über 1000 Euro betrug. Also konnte keiner sagen, dass wir in armen Verhältnissen oder so lebten.



Bei dem Fotoshooting stellte ich mich letztendlich übrigens gar nicht mal so schlecht an. Ein paar Posen wirkten verkrampft.
Auf die Frage hin „Warum?“, hatte ich mich kurzerhand mit Magenkrämpfen und etwas falsches gegessen zu haben rausgeredet, ich schob es einfach auf Chelsey ihre Kochkünste, also auf meine eigenen. Wenn ich eins konnte, dann mich selber blöd machen und über mich lachen. An für sich konnte ich kochen. Allerdings war es schon mal vorgekommen, dass Harry danach Bauchschmerzen hatte. Einmal hatte ich scheinbar doch zu viel Öl benutzt und es war dann etwas zu fettig gewesen. Sein Magen vertrug es wohl nicht und bot mir nun die perfekte Lösung für meine krampfhaften Posen.
„Na hoffen wir mal, dass es dir bis morgen besser geht.“, sagte Harry M. „Ja.“, murmelte ich. „Zur Autogrammstunde wäre es nämlich besser einen gut gelaunten Harry zu haben, ohne Schmerzen.“, fügte Richard hin zu und ich nickte.
Autogrammstunde? Morgen? Ernsthaft?! Na dann wusste ich ja was ich heute Abend zu tun hatte. Damit wäre wohl die Vorstellung von einem entspannten Abend gelaufen, stattdessen würde ich sicherlich Stunden damit verbringen Harrys Autogramm zu fälschen, um es für morgen perfekt drauf zu haben…




*Harrys P.O.V*

Jetzt gab es kein Zurück mehr. Die Kulisse war genauso aufgebaut worden wie gestern. Die Couch stand wieder.
Gott wie übel mir bei dem Gedanken wurde, diesen bescheuerten Jack zu küssen. Dieser saß bereits wieder mal total lässig in seiner Position und schien auf mich zu warten.
Okay jetzt musste ich mich zusammenreißen. Ich war es ihr schließlich schuldig, nachdem ich gestern alles versaut hatte. Andererseits hatte sie bei One Direction auch genug angerichtet…ah man! Hör jetzt auf dich zu rechtfertigen…ermahnte ich mich in Gedanken.
Ich musste es nun einfach durchziehen. Außerdem wollte ich ihr beweisen, dass ich sehr wohl in der Lage war ihren Job auszuführen.
Es würde ja nur ein dämlicher Kuss sein. Klar ich würde als Mann einen Mann küssen, aber hey, wie schlimm konnte es schon werden?

ICH WÜRDE ALS MANN EINEN MANN KÜSSEN! Hilfe! Verdammt es würde übel werden. Konnte jetzt ein Meteorit oder so auf die Erde treffen…naja zumindest London, oder zumindest nur das Studio hier?
Oder…oder es könnte ja eine unangemeldete Feueralarmübung stattfinden, das wäre doch mal was nicht?
Ah man Styles du bist nicht in der Schule! Ich konnte mich dagegen wehren und sträuben wie ich wollte, letztendlich würde es ja doch passieren.
Seufzend strich ich mir über die Bluse und zog den Knoten des Zopfes fester, ehe ich mit festen Schritten hinüber zu Jack lief, der mir ein Lächeln zuwarf, welches ich nur krampfhaft erwidern konnte.

Der genervte Regisseur musterte mich als ich Platz neben Jack nahm. „So alles ist eingestellt.“, verkündete er und sofort wurden die vielen Lichter, die für das gute Bild auf dem Fernseherbildschirm später sorgen sollten, eingeschaltet. Ich wurde immer nervöser und merkte wie der Schweiß sich in meinen Händen und an der Stirn bildete.

„Und Action.“, rief der verfluchte Idiot heraus und Jacks Gesicht näherte sich für meinen Geschmack viel zu schnell dem meinen Gesicht.
Noch ehe ich mich versah hatten seine Lippen die meinen versiegelt. Scharf sog ich die Luft ein und hatte das Bedürfnis ihn von mir zu schieben. Gedanklich biss ich die Zähne zusammen und zog es durch. Als Jack sich grinsend von mir löste, sagte er seinen Text.
„Das wollte ich schon die ganze Zeit tun. Ich habe mich echt total in dich verliebt.“, säuselte er. Ja das glaube ich dir sogar, du Affe. Oh warte, wir spielten ja noch. Mein Texteinsatz, schneller, bevor ich den noch mal küssen musste!
„Ich weiß was du meinst, so geht es mir auch.“, sagte ich und versuchte ihm so verliebt wie möglich in die Augen zu schauen.
„Und Cut!“, rief der Regisseur und klatschte sich in die Hände. „Bravo. Beim ersten Anlauf gleich geschafft. Ihr habt jetzt eine halbe Stunde Pause, da jetzt die Szene von Brittany und Luke gedreht wird.“, verkündete er und wir nickten.

Eilig verschwand ich in der Garderobe wo ich mir begann die Zähen zu putzen, so lange hatte ich sie wahrlich noch nie geputzt…

Me is You! - Plötzlich bin ich Du // H.S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt