Chapter 15 ~ Golfen mit Niall & Josh (CHELSEYS SICHT)

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Erst gestern Abend war ich mit Liam und Niall in Funky Buddha gewesen und heute durfte ich schon wieder mit den Jungs unterwegs sein. Golfen mit Niall und dem Drummer der Band Josh stand auf dem Plan und eigentlich wollte ich nicht, denn ich spielte wirklich mehr schlecht als recht, doch Niall hatte so lange genervt bis ich einfach zu gesagt hatte.

„Was mache ich denn nur?“, jammerte ich am Frühstückstisch, während Harry mich amüsiert betrachtete.

„Man ich sehe voll aus wie so ein Waschlappen, wenn ich so da hänge wie du es grad tust.“, sagte er und biss von seinem Toast mit Erdbeermarmelade ab.

Mit zusammen gezogenen Augenbrauen sah ich ihn an. „Können wir jetzt bitte ernst bleiben?“, fragte ich etwas genervt. Harry lachte. „Du hättest ja nicht zusagen müssen.“, zuckte er die Schultern. „Hab ich aber und jetzt weiß ich nicht was ich machen soll. Soll ich erzählen ich hätte Fieber und so?“, fragte ich. Harry lachte erneut. „Klar und morgen kommst du Topfit an die Arbeit. Logisch, macht sich gut.“, neckte er mich. Ich seufzte. „Du bist eine scheiß Hilfe!“, sagte ich und Harry grinste nur. „Komm schon, so schlecht bist du beim Golf spielen nun auch wieder nicht und ihr spielt nur im Park, da ist das einlochen jetzt nicht so schwer an den einzelnen Stationen. Wenn du jetzt auf der Wiese spielen würdest, wäre es schwieriger.“, sagte er. Na gut vielleicht hatte er ja recht. Ah man, wieso hatten wir nur unsere Körper getauscht? Wenn wir schon einen Tausch hatten, dann hätten sich die Fähig- und Fertigkeiten auch mit tauschen sollen! Aber nein…unsere Persönlichkeiten und Dinge die wir können oder eben nun mal nicht können hatten wir ja leider beibehalten. Ich fragte mich, ob ich überhaupt jemals wieder meinen Körper wieder kriegen würde.

Nur wenige Stunden später fand ich mich mit den Chaoten im Golfpark wieder. „Was ist los? Du wirkst heute so angespannt?“, fragte Niall grinsend. „Ah ja? Ähm nichts eigentlich. Alles gut.“, redete ich mich sofort heraus und fügte in Gedanken hinzu, abgesehen von der Tatsache, dass ich am liebsten in das nächste Flugzeug steigen und ganz weit weg fliegen würde!

Okay, okay. Ich sollte mich zusammenreißen. Harry sagte ja, dass ich gar nicht so schlecht spielte und er musste es ja wissen, schließlich spielte er wirklich gut Golf.

Wir bezahlten an der Kasse den Eintritt und alles drum und dran und kriegten die Golfschläger überreicht. Okay jetzt gab es kein entkommen mehr.

„Ich fang an.“, rief Niall und schob mich zur Seite als wir an der ersten Bahn ankamen. Von mir aus, mir sollte es recht sein. Am liebsten würde ich nach wie vor gar nichts machen. Aber ich konnte schlecht irgendwelche Magenkrämpfe oder so nen Mist wieder vortäuschen. Das hatten wir ja schon mal, ein weiteres mal kaufte es mir mit Sicherheit niemand ab.

Niall und Josh hatten sofort und ohne weitere Probleme eingelocht. Na gut so schwer sah die erste Station eigentlich nicht aus, vielleicht könnte ich es ja auch schaffen. Oder? Ein wenig nervös war ich ja schon, ehrlich gesagt. Aber ich schlug mich ganz gut.

Auch die nächsten fünf Stationen hatte ich soweit problemlos mit genommen. Doch Station sieben schien schon etwas schwerer zu sein. Man ich durfte mich nicht vor den Beiden blamieren, die würden Harry nur damit ewiglang aufziehen oder auch mich, je nachdem, ob wir eines Tages überhaupt wieder wir selbst sein würden.

„Sag mal pennst du oder was?“, holte mich eine Stimme mit hartem irischen Akzent aus meinen Gedanken heraus. Ich blickte zu Niall der mich grinsend ansah. „War nur in Gedanken.“, murmelte ich und stellte mich in Position. Okay konzentrier dich Chelsey. Das schaffst du, du hast den Rest auch geschafft, also kriegst du auch das hin, komm schon, sprach ich mir in Gedanken etwas Mut zu und schlug dann den Ball.

Fieberhaft beobachtete ich den kleinen, weißen Ball wie er sich über die Bahn schlängelte und immer weiter rollte, ehe er sein Ziel im schwarzen Loch fand.

„Woohoo.“, freute ich mich und hüpfte herum. Meine Freude ging eben nun mal mit mir durch und viel zu spät bemerkte ich, dass ich einen bescheuerten Freudetanz grade aufführte, während Niall und Josh mich mit hochgezogenen Augenbrauen beobachteten.

Na prima, wenn sie mich jetzt nicht mit einer Golfblamage aufziehen würden, dann mindestens aber damit!

Niall und Josh begannen zu lachen. „Du hast sie doch nicht mehr alle.“, sagte Josh und schüttelte lachend den Kopf.

„Eh ja Spaß am Leben und so. Yolo halt.“, sagte ich und lachte, während ich spürte, dass ich zu schwitzen begann, so wie immer wenn ich Nervös wurde und dann laberte ich auch noch oft so einen Mist daher. Ich mein Yolo? Komm schon! You only live once, mochte vielleicht ein wahrer Spruch sein, aber solche Worte wurden doch meist nur noch von den ganz coolen Kids benutzt und von diesen typischen Hipster Leuten. Ein Wort welches sich sagen wir mal in die Gesellschaft eingebürgert hatte und mittlerweile für eigentlich so gut wie jeden Scheiß gebraucht wurde, mindestens dreißig Prozent, wenn nicht sogar mehr hatten mit Sicherheit nicht mal eine Ahnung davon was das Wort ‚Yolo‘ überhaupt wirklich hieß. Das war das gleiche Spiel wie mit ‚Swag‘ oder ‚lol‘, die Leute sagten es einfach nur, weil alle dachten, dass es so mega cool und hip war!

Aber immerhin hatten sich die Beiden etwas mit dem Lachen beruhigt und mich noch nicht damit aufgezogen, was mich immerhin etwas aufatmen ließ.

Die Bahnen wurden immer schwieriger und als Niall Bahn zehn versemmelte, war ich immerhin nicht so angespannt, auch wenn ich ebenfalls nicht getroffen hatte.

„Ihr Loser.“, mobbte uns Josh, der ohne Probleme den Ball eingelocht hatte. Aber hey immerhin war ich nicht die bzw. der einzige, so dass die Zwei mich nicht aufziehen konnten.

Es lagen noch fünf Bahnen vor uns und ich musste sagen, dass ich mich relativ gut schlug. Harry hatte recht das hier war jetzt echt nicht so schwer gewesen. Glücklicherweise hatten wir grade noch Februar, so dass es zu kalt war für das andere Golfen auf den großen Feldern.

Nachdem Golfen, wo ich die letzten zwei Bahnen nicht geschafft hatte, Josh hatte immerhin die fünfzehn auch nicht geschafft und Niall vorher die Nummer dreizehn nicht, war ich relativ zufrieden mit dem Ergebnis. 

„Jetzt zu Nandos, ich verhungere gleich.“, sagte Niall und hielt sich die Hand an den Bauch. Seufzend liefen wir zu Josh’s Wagen, da er gefahren war und steuerten dann das Nandos an. 

Kurz darauf kamen wir dort an und die Jungs drängten mich dazu sich schneller mit der Bestellung zu entscheiden, da ich jedoch erst selten hier war, wusste ich gar nicht so recht was ich essen wollte. Erst als der Kommentar von Josh kam: „Du bist ja wie ein Mädchen bei der Entscheidung.“, hatte ich mich sofort entschieden. Das würde mir noch fehlen, dass meine Weiblichkeit in Harrys Gestalt durchsickerte. 

Als unsere Bestellungen kamen aß ich in Ruhe mein Essen und hörte wie bereits am Vorabend mir einfach nur das Gespräch an, ohne viel dazu zu sagen. Von Gitarren und Schlagzeug über das die Beiden grad sprachen hatte ich ohnehin nur wenig Ahnung und als das Thema weniger später zum Football überging war es eh vorbei, das einzige was ich davon wusste war, dass der Ball braun und irgendwie Elipsenförmig oder oval war? Da ging es ja wieder los, man merkte, dass ich wirklich null Plan hatte. Genauso wenig von Fußball, denn darüber sprachen sie anschließend. Ich nickte nur und sagte zwischendurch mal ein ja oder ein nein, froh darüber, dass sie nicht jedes meiner kurzen und knappen Argumente hinterfragten. Harry sprach bestimmt mehr darüber, aber Harry hatte ja auch mehr Ahnung, zumindest was die Instrumente und Fußball anging, beim Football war ich mir nicht so sicher, aber ich denke auch da kannte er sich bestens aus. Sport und Kerle, das war halt wie Topf und Deckel, so wie Frauen und Schuhe! Aber über Schuhe würden die Zwei mit mir mit Sicherheit nicht reden oder mich für bekloppt erklären, wenn ich davon anfing, über was hätte ich denn auch beim Thema Schuhe reden sollen? Über Harry seinen hässlichen braunen Boots, die ich liebend gern verbrennen würde? Wohl kaum.

Zum Glück waren wir am frühen Abend nach Hause aufgebrochen und ich konnte es kaum erwarten die Wohnung zu betreten und mich auf die Couch zu werfen. Der Tag war ja schon lustig irgendwo, aber es musste nicht sein, dass ich mehr Zeit mit den Jungs verbrachte als nötig. Doch da hatte ich ja noch keine Ahnung was mich oben erwarten würde…

Me is You! - Plötzlich bin ich Du // H.S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt