I'm fine...

*Kapitel 24*

Und jetzt, Liebs Tagebuch, kommen wir zum Wesentlichen. Es hat so lange gedauert und jetzt sind wir an dem Punkt auf den wir beide schon sehr lange gewartet haben.

Ich dachte schon oft ans Ritzen.
Damals als ich mir immer nur die Arme aufgekratzte habe anstatt mal wirklich an schärferes zu denken. Ich sah oft Instagramseiten die ihre blutigen Schnitte fotografierten und posten. Mir gefielen die Texte die sie darunter schrieben. Sie waren so ehrlich und poetisch und einfach so wahr ...
Mir gefiel das.
Ich sah mir die vielen verschiedenen Bilder der Seiten an und ich fing an zu grübeln. Die meisten schnitten sich an den Oberschenkeln. Es war schon eine gute Stelle, aber ich hatte einmal in der Woche Schwimmen und dort würde das jeder sofort sehen. Klar.
Ich scrollte weiter und sah ein paar, die sich an dem Handgelenken ritzten... Sehr riskant ich meine das sieht man ja wirklich sofort. Ich hatte ja nichts dagegen wenn man die Narben sehen würde, ich würde dazu stehen falls ich es machte, aber meine beste Freundin Chrissi gehört ja zu den Leuten die total gegen Rauchen und Saufen sind. Sie wusste von meiner blendenden Vergangenheit, aber nicht das ich immernoch rauchte und das würde sie auch nicht erfahren! Zusätzlich war da ja mein Ach-So-möchtegern-apostel-heiligen-voll-pedagogischewerte-Lehrer und da hatte ich wirklich keinen Bock drauf das der Sack sich in mein Leben einmischt! In meinen Weg! Meinen Entscheidungen! Das ging ihn wirklich nichts an!
Also blieb ich dabei.
Ich fand keine bessere Stelle wo ich mich Ritzen könnte... Falls ich mich ritzen würd wirds das Handgelenk!
Zum ersten Mal nach dem ganzen Nachdenken viel mit auf, dass ich allein Zuhause war. Ich kam zum Entschluss und rannte sofort in die Küche...
Als ich eins unsere Schneidemesser in die Hand nahm dachte ich mir 'Nein! Angst'
Ich legte es zurück in die Schublade und überlegte, womit es noch ging. Rasierklinge hatte ich grade nicht zur Hand, da ich erst eine Ausbauen müsste. Nagelschere! NAGELSCHERE! Ich rannte ins Bad und wühlte nach der Nagelschere bis ich sie letztendlich fand! Ich rannte zurück in mein Zimmer und setzte mich im Schneidersitz auf mein Bett.
Ich hielt die Schere an mein linkes Handgelenk...