Sprachlos

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BIIEEEP BIEEEP BIEEEEP BIIEEEEP

Mein Handy klingelte. Der Wecker hatte sich endlich gemeldet. Ich hatte sehnlichst darauf gewartet. 

Heute würde ich Paluten sehen. Und er mich. Heute würde ich mich Patrick zeigen!

Ich konnte erst gar nicht realisieren, was heute für ein Tag war.

Ich konnte nicht realisieren, dass das wirklich passierte.

Ich sprang mit einem großen Satz aus meinem Bett und rannte ins Badezimmer. Schnell warf ich mich unter die Dusche. Dann zog ich mir ein Handtuch um meine Hüfte und ging in mein Zimmer, um mir gute Klamotten rauszuholen. Ich entschloss mich trotzdem, einen Hoodie anzuziehen, da die Fahrt etwas länger dauerte und es nicht gerade hilfreich war, in den unbequemsten Klamotten zu fahren. Ich zog mir also schnell eine Jeans und einen grauen Hoodie an. Meinen schwarzblau-gestreiften Hoodie nach Köln anzuziehen wäre vielleicht nicht sooo schlau...

Dann erinnerte ich mich, dass Palle gesagt hatte, dass ich auch bei ihm übernachten konnte. Somit holte ich eine Kleine Reisetasche und packte ein paar Wechselklamotten und andere Dinge, die ich brauchen konnte, ein. Ich trug die Tasche schon mal in den Flur und machte mir schnell mein Frühstück. Als ich fertig mit essen war, warf ich einen Blick auf die Uhr: 7.19. Genug Zeit, um sich noch die Haare zu föhnen. Gesagt, getan. Meine Haare wurden jedoch recht schnell trocken, was mir mehr Zeit einbrachte. 

Mein Weg führte mich nun in den Flur, wo ich meine Schuhe anzog und meine Jacke um mich legte. Schleunigst noch den Schlüssel und etwas Geld eingepackt und die Fahrt konnte beginnen.

Ich verließ die Wohnung und machte mich auf den Weg zum Bahnhof. Als ich ankam, stand der Zug bereits dort und ich stieg in ihn ein. Ich suchte meinen Sitzplatz, welcher sich schnell finden ließ. Dort ließ ich mich nieder und wartete auf die Abfahrt nach Köln.

Dann ein Ruckeln. Der Zug setzte sich in Bewegung. Jetzt hieß es warten.

Ob Patrick schon auf mich warten würde, wenn ich da war?

Die Zeit im Zug verging nur langsam, aber ich hatte mein Handy zum Glück noch eingepackt, was mir half, die Zeit schneller zu verarbeiten.

Dann kam die Durchsage, die ich so sehnlichst erwartet hatte:

"Nächster Halt, Kölner Hauptbahnhof, Ausstieg links."

Freude machte sich in mir breit.

Ich würde ihn gleich sehen!

Wenige Minuten später hielt der Zug.

Ich nahm meine Tasche und stieg aus.

Ein großes Gewirr von Menschen war das erste, was ich sah.

Wie sollte ich denn hier Paluten finden?!

Wohlgemerkt wusste er ja nicht wie ich aussah!

Ich sah mich weiter um. Ein junger Mann stieß in mein Blickfeld. Er stand an einer Säule und schaute sich suchend um. Es war Patrick! Er war tatsächlich schon da! Nur schaute er sich in die falsche Richtung um...

Ich schlich mich an ihn heran und hielt ihm die Augen zu. Er drehte sich um und ich machte seine Augen wieder frei.

"Manu?"

Ich nickte, doch ich brachte kein Wort raus. Meine Beine fingen an zu zittern. Ich hatte das Gefühl, jeden Moment umkippen zu können.

Die Situation musste ich erst verarbeiten.

Derweil sah mir Patrick in die Augen.

Sein Mund stand offen. Er starrte mich so... seltsam...an.

#KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt