Der Rest des Tages

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Gesättigt saßen wir dort, hatten noch die dreckigen Teller auf dem Tisch liegen und Manu rieb sich zufrieden den Bauch.

"Na das war ja mal ein tolles Essen! Ich glaub ich komm öfters vorbei!"

Wir lachten und ich fing an das Geschirr wegzuräumen.

"Das kannst du liebend gerne machen!"

Plötzlich umarmte er mich von hinten, da ich gerade den Rücken zu ihm gekehrt hatte, um die Teller aufeinander zu stapeln. Ich drehte mich um und schloss ihn in meine Arme. Er war so niedlich! Ich strich ihn sanft über seinen Rücken, was mir ein leises Schnurren erbrachte. Mein Gesicht grub sich derweil in seine Schulter und ich konnte einen Hauch von seinem Duschgel erfassen. Er roch so unglaublich gut.

"Ich...hab dich lieb Palle..."

Die Situation war perfekt, um ihm zu sagen, was ich für ihn empfand, doch ich unterließ es.

Das wird nur alles kaputt machen!

Er steht doch gar nicht auf Männer!

Vielleicht hat er sogar eine Freundin...!

"Ich hab dich noch viel lieber, Manuel!"

"Das geht überhaupt nicht!"

Wir verharrten in dieser Position und genossen die Nähe des Anderen.

Nach einer Ewigkeit ließen wir und wieder los und sahen uns nur an. Ich legte schnell meinen Kopf zu dem Geschirr und eilte damit in die Küche.

Bloß nichts unüberlegtes machen, Patrick!

Ich räumte das Geschirr schnell ein und wollte die Gläser und das Besteck gerade holen, als Manu bereits mit diesen Dingen in die Küche kam. Er räumte sie auch ein und wieder starrten wir uns in die Augen. Diesmal war Manuel es, der das Weite suchte.

"Ich geh kurz auf Klo, ne!"

"Klar!"

Ich nickte und legte mich auf die Couch. Dabei starrte ich aus dem Fenster in den blauen Himmel.

Bis jetzt war doch alles halbwegs gut gelaufen...

Oder?

Ich schüttelte meinen Kopf, um die lästigen Tränen in meinem Auge loszuwerden.

Ich würde Manu niemals sagen können, dass ich etwas für ihn empfinde.

Niemals.

Auf einmal hörte ich Schritte. Dann senkte sich die Couch ein wenig.

"Palle...Bist du sicher, dass alles in Ordnung ist? Wenn du willst kann ich gehen...!"

"NEIN!"

Ich sah ihn geschockt an.

"Bitte nicht gehen!"

Ich kuschelte mich leicht an ihn. Er sah mich lächelnd an. Und dieses Lächeln... Manuel war ein Traum... Naja hoffentlich ja nicht, ne...?

Ich lehnte mich nach hinten und wir saßen nebeneinander, als Manu plötzlich gähnte und seinen Kopf auf meine Schulter fallen ließ.

"Müde?"

Er nickte und schloss die Augen. Ich tat es ihm gleich. 

Nun saßen wir beide dort. Aneinander gekuschelt, mit den Augen geschlossen...

Ich hörte, wie Manuels Atem gleichmäßiger wurde... Ich blickte zu ihm. Er sah so verdammt niedlich aus.

Seine Augen geschlossen, seine Haare hingen ihm ins Gesicht und sein Brustkorb hob und senkte sich immer wieder. 

#KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt