Du schützt den Mörder?

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„Du wusstest die ganze Zeit, wo er sich aufhält? Bei Merlins Bart, wieso hast du mir das nie erzählt?", fuhr ich ihn wütend an, wissend, dass er einen Mörder beherbergte und für ihn log. Wie konnte er mir das nur verschweigen? Und wieso tat er das für ihn, wo er doch derjenige war, der Remus' besten Freund umgebracht hatte. Ich konnte ihn nicht verstehen, nicht nachvollziehen, wieso er das tat.

„Weil es besser für ihn ist, wenn niemand davon weiß. Er gilt immer noch als Mörder", antwortete er mir so gelassen, als wenn nichts passiert wäre. Aber es war etwas passiert, er wusste, wo sich ein Mörder aufhielt, der dazu auch noch überall gesucht wurde, und das behielt er einfach für sich, womit er sich ebenfalls in Gefahr brachte. Wie konnte er nur so naiv sein und glauben er würde verschont bleiben. Wer sagt denn, dass er nicht der Nächste sein konnte?

„Er ist ein Mörder Remus", machte ich ihm noch mal mehr als deutlich bewusst und guckte ihn dabei verständnislos an.

„Fen er ist kein Mörder!", wurde er nun strenger und schien wütend über meine Anschuldigung. Aber es war doch so! Sirius Black war ein Mörder, durch und durch. Wie konnte er nur etwas anderes behaupten? Ich verstand die Welt nicht mehr. Es grenzte schon fast an Verrat seinem besten Freund gegenüber.

„Remus, dieser Mann hat deine beiden besten Freunde ermordet und du glaubst an seine Unschuld? Hast du zu viele zischende Wissbies gegessen und erzählst deshalb so einen Schmarrn oder was?" Mittlerweile war ich nicht mehr ganz der Überzeugung, dass er klar denken konnte. Er musste völlig verrückt sein. Wahrscheinlich hatte Sirius ihm irgendetwas eingeflößt, so dass er der tiefsten Überzeugung von Sirius' Unschuld war, obwohl genau das Gegenteil der Fall war.

„Wie oft soll ich dir das noch erklären? Peter war es, der James und Lily verraten hat und nicht Sirius. Er ist unschuldig. Du kennst ihn doch genauso gut, wie ich und weißt, dass er niemals so etwas grausames tun würde", klang er nun verzweifelt. Wieder ein mal seufzte ich, so wie jedes Mal, wenn er mir diese Geschichte erzählte. Natürlich, ich kannte Sirius schon seit er Remus kennengelernt hatte. Er war oft bei uns an Weihnachten oder wenn Ferien waren, denn er hatte kein angenehmes Verhältnis zu seinen Eltern. Und da ich oft mit meinem Bruder etwas unternommen hatte, lernte ich auch Sirius besser kennen. Mit meinen 11 Jahren fand ich ihn unheimlich lustig und war froh, wenn er bei uns zu Besuch war, doch dies änderte sich als ich erfuhr, weshalb er nach Askaban verfrachtet wurde.

„Remus du bist doch echt verflucht, wie kannst du nur so naiv sein? Was, wenn er dir nur etwas vorführt?", fragte ich nun auch verzweifelt. Ich wollte mich nicht mit ihm streiten, aber er musste doch sehen, in welche Gefahr er sich begab.

„Mach dir um mich mal keine Sorgen Fen. Er ist mein bester Freund und ich vertraue ihm. Außerdem..", fing er an doch stoppte um mich entschuldigend anzusehen. Ich ahnte nichts Gutes, denn immer, wenn er mich so ansah, erzählte er mir etwas, das mir absolut nicht gefiel.

„Remus was hast du ausgefressen?", fragte ich ihn misstrauisch und mein Gefühl sagte mir, dass es nicht schön war, was jetzt kommen würde.

„Wir werden jetzt die nächsten Wochen im Hause Black bleiben", ratterte er so schnell runter, dass ich gar keine Zeit hatte seinen ganzen Satz zu verstehen, nur die Worte 'Wochen', 'Hause Black' und 'bleiben' brannten sich in meinen Kopf, als wäre es das Schlimmste auf der Welt. Ich starrte ihn ungläubig und zugleich rasend vor Wut an. Das konnte doch nicht sein Ernst sein? Ich würde sicherlich nicht mit dem Mörder Sirius Black unter einer Haube hausen!

„Das ist doch wohl ein schlechter Scherz, oder? Remus ich bitte dich, führ mich nicht am Zauberstab herum."

„Das ist mein voller Ernst. Fenra ich lasse dich nicht alleine zu Hause, nicht in dieser gefährlichen Zeit. Und da du nun keinen Job mehr hast, hast du ja auch nichts zu tun, also will ich, dass du mit mir kommst. Ohne Widerrede", sagte er nun deutlich gnadenlos und ließ nicht zu, dass man etwas darauf erwiderte.

Für kurze Zeit war es ruhig zwischen uns und er schien sich wieder zu entspannen, doch ich musste einfach noch einen drauf setzen. Ich musste halt immer das letzte Wort haben und ich wollte ihn diese Diskussion nicht gewinnen lassen.

„Ich kann es immer noch nicht glauben, dass ich wegen dir keinen Job mehr habe", schnaubte ich empört und verschränkte die Arme. Ich arbeitete in einem süßen kleinen Café, da ich keine sonderlich große Lust hatte auf meiner Arbeit etwas mit Zauberei am Hut zu haben. Gut ich musste zugeben, dass die Zauberei mir schon das ein oder andere Mal beim Aufräumen half, aber das war auch alles. Dank Remus wurde ich allerdings gefeuert, ich wusste zwar nicht genau, was er meinem Chef gesagt hatte, aber es muss schlimm gewesen sein, wenn ich gleich am nächsten Tag ohne Arbeit da stand. Dazu musste ich aber auch gestehen, dass ich sowieso seit langem überlegt hatte zu kündigen, denn es machte keinen Spaß mehr und mein Chef war ein absolutes Arschloch, der seine Hände nicht unter Kontrolle hatte. Nicht nur ein mal hatte ich mich bei Remus darüber ausgelassen, dass er seine Hände nicht bei sich lassen konnte.

„Es ist zu deinem Besten, immerhin kann dich dieser Halunke jetzt nicht mehr belästigen", meinte er wütend und zog die Augenbrauen zusammen. Er war wirklich der typische große Bruder, der einen vor Allem beschützen wollte, was zwar manchmal verdammt nerven konnte, aber doch auch süß war. Ich war froh ihn zu haben, einen besseren großen Bruder konnte es nicht geben, auch wenn er manchmal ein ziemlicher Idiot war.

„Ich will trotzdem nicht mit diesem Mörder in einem Haus wohnen", schmollte ich, in der Hoffnung, er würde mir doch noch gestatten hier bei ihm zu bleiben. Ich konnte gut auf mich alleine achten und brauchte keinen Beschützer.

„Bill wird auch da sein", sagte er nun amüsierter, denn er wusste ganz genau, wie wichtig Bill mir war. Wir waren zusammen zur Schule gegangen und zu der Zeit beste Freunde, aber wir haben uns Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Deshalb kam Freude auf, als er meinte, dass Bill auch da sein wird. Ich freute mich wie ein kleines Kind auf Weihnachten, wenn man ihm noch nicht verraten hatte, dass es den Weihnachtsmann nicht gab. Doch auch, wenn meine Eltern mir das erzählt hatten, glaubte ich trotzdem daran, dass es so etwas geben musste. In der Muggelwelt wurde auch gesagt, dass es keine Zauberei gab und Hexen und Zauberei Unfug seien, doch es gab uns wirklich. Also wieso nicht auch den Weihnachtsmann?

„Wann wollen wir los?", wollte ich nun aufgeregt wissen, denn ich konnte es kaum erwarten Bill endlich wieder zu sehen. Er fing an zu schmunzeln und zeigte hinter mich, wo unsere Koffer schon bereit standen.

„Jetzt sofort", gluckste er vergnügt und ich fühlte mich veralbert. Hätte er mir das nicht ein wenig früher sagen können? Doch ich wollte nicht Ewigkeiten warten, also nahm ich ihn an der Hand um ihm zu signalisieren, dass ich schnell los wollte, was ihn jetzt doch zum Lachen brachte.

Hey Ho! (:

Ich hatte mal ne neue Idee und ich hoffe sie wird euch gefallen. Sagt mir doch bitte, wie ihr das erste Kapitel findet. Und nehmt es mir nicht übel, wenn mal etwas falsch ist, so ganz doll informiert bin ich leider auch nicht, aber ich versuche mein bestes zu geben. Ich werde mich nur auf die Zeit in Blacks Haus beziehen, da dies hier nur eine etwas längere Kurzgeschichte werden soll.

The Part we choose to act on (Harry Potter FF/Sirius Black)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt