The Part we choose to act on (Harry Potter FF/Sirius Black)

Unkontrolliert

„Das ist nicht dein Ernst, sie haben dich nicht wirklich 'Tatze' genannt oder?", kicherte ich vor mich hin, während ich mit dem Kopf auf seinem Bauch lag. 

Es war nun schon mehrere Tage her, seitdem ich dieses komische Gespräch mit Remus hatte und seither hatte er mich zum Glück nicht mehr darauf angesprochen. Doch trotzdem beobachtete er mich immer, besonders, wenn ich mit Sirius sprach. Auch Harry schien seit Neustem ein Dauergrinser zu sein und beobachtete uns ebenfalls belustigt. Wussten die irgendwas, was ich nicht wusste? Ich fand es komisch und langsam nervte es mich, denn ich hasste es, wenn ich ständig im Blickfeld von jemandem war und dieser nicht aufhören konnte alle meine Bewegungen auf Schritt und Tritt zu verfolgen.

Außerdem unternahm ich wieder mehr mit Bill, auch wenn es nur Schach war, aber es war schön Zeit mit ihm zu verbringen. Fred und George hielten das ganze Haus auf Trab und es wurde eigentlich nie wirklich langweilig. Molly jagte ihnen bestimmt ein mal am Tag hinterher und meckerte was das Zeug hielt, weil die Beiden es einfach nie lassen konnten. Man hatte also immer etwas zu lachen und so langsam gewöhnte ich mich an dieses Haus, naja zumindest an die Zimmer und die Küche. Die Flure und Treppen fand ich noch immer unheimlich und daran würde ich mich wohl nie gewöhnen, aber die meiste Zeit verbrachte ich eh mit Sirius in seinem Zimmer. Das konnte daran liegen, dass er mit Abstand das sauberste Fenster in diesem Haus hatte und ich ab und an mal raus gucken wollte, aber auch weil ich mit Remus das Zimmer teilte und er mich ja ständig im Blick hatte verbrachten wir die ganze Zeit bei Sirius.

Gerade wieder lagen wir auf seinem Bett, ich wie gesagt mit dem Kopf auf seinem Bauch, und ich hatte ihn aufgefordert mir etwas von ihm zu erzählen, dass ich noch nicht wusste. Er hatte mir von den Spitznamen erzählt, die die vier untereinander hatte. Pettigrew nannten sie Wurmschwanz, James Krone, Remus Moony und Sirius Tatze. Wenn ich ganz ehrlich war, dann fand ich das ein wenig albern. Klar passte es zu deren Zeit, als sie noch jung waren, aber Sirius war jetzt 36 und meiner Meinung nach passte es einfach nicht mehr. Außerdem fand ich diesen Spitznamen nicht sonderlich kreativ, genauso wie 'Krone'. Aber es war halt ihr Ding und es war schön zu hören, dass sie solche Spitznamen füreinander hatten.

„Doch haben sie", antwortete er und musste ebenfalls lachen, wodurch es unter meinem Kopf leicht zu vibrieren anfing. Es machte mich glücklich, dass er lachte und für einen Moment sorgenfrei wirkte.

Am meisten aber freute es mich, dass er mittlerweile wieder gesünder aussah im Gesicht. Er sah nun auch nicht mehr so abgemagert aus und man erkannte, dass er sich langsam erholte, auch wenn ihm seine Sorgen und Ängste immer bleiben würden. Ich war glücklich, wenn er glücklich war und ich verbrachte liebend gerne Zeit mit ihm. Ich fragte mich oft, wie ich das die letzten Jahre hatte aushalten können.

Manchmal saßen wir einfach nur herum und genossen die Nähe des Anderen, es war nie langweilig, auch wenn wir nicht viel redeten, denn es zählte nur, dass man beieinander war. In seinem Zimmer mochte ich sogar schon fast lieber sein, als in meinem.

Und doch verschwand das komische Gefühl nicht und wurde sogar stärker. Manchmal war es ein flaues Gefühl im Magen, manchmal bekam ich einfach Gänsehaut und meine Temperatur schwankte zwischen heiß und kalt. Ich hatte schon darüber nachgedacht, dass ich möglicherweise krank wurde, denn anders konnte ich es mir nicht erklären. Was sollte es denn sonst sein?

Es klopfte plötzlich an der Tür und Harry steckte seinen Kopf hindurch, natürlich lächelte er, als er uns auf dem Bett zusammen sah. Es musste sicherlich komisch für Andere aussehen, aber mir war das egal.

„Ich sollte euch Bescheid geben, dass wir jetzt weg sind", sagte er freundlich und dann war er auch wieder verschwunden. Heute war seine Anhörung, wegen des Vorfalls mit den Dementoren und er war die ganze Woche schon aufgeregt deswegen. Verständlich, er konnte immerhin einen Verweis kassieren.