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Die nächsten Tage flogen einfach an mir vorbei, das pinke Einhorn ließ natürlich keine Gelegenheit aus um zu nerven oder sie versuchte mich zu blamieren doch jedes Mal war sie diejenige die einfach wortlos vor mir stand und nicht mehr weiter wusste.

Naja sie spielte mit dem Feuer und ich liebte es sie in Flammen aufgehen zu lassen, war immer wieder ein herrlicher Anblick.

Heute war schon Donnerstag und wegen einer Lehrerversammlung würde morgen die Schule ausfallen.

Besser konnte es doch nicht laufen oder?

Freitags frei hieß keine Lehrer, länger schlafen und natürlich das Beste.

Ich musste Mercedes nicht ertragen.

Trotzdem waren alle Lehrer heute sehr schlecht gelaunt.

Ok, die Lehrergesellschaft in meiner Schule hatte generell nicht mehr alle Tassen im Schrank.

Entweder waren sie darauf aus uns alle nachsitzen zu lassen, manisch depressiv und heulten uns ihr nicht vorhandenes Liebesleben vor oder wenn die weiblichen Lehrkräfte ihre Tage hatten konnte man sich nur in Sicherheit bringen, selbst Mercedes war dann eine angenehme Person neben diesen größenwahnsinnigen Zicken.

So viel zu meinen Lehrern und heute hatte ich wohl wieder einen Trauerkloß davon erwischt.

Ich vermied es ja wirklich in der Schule auf die Toilette zu gehen, da würde man meinen meine Chancen jemand zu treffen der wie ein Schlosshund heulte wären klein doch...

Ich hatte sehr oft dieses Vergnügen genauso wie heute.

Dabei wollte ich doch eigentlich nur meiner Physiklehrerin entkommen.

„Ähm alles okay?", ich griff zu der Tür und machte einen Spalt auf.

Drinnen saß die Beratungslehrerin mit verschmierter Schminke und rot angeschwollenen Augen.

Sie sah wirklich schlimm aus.

„Anna?", sagte sie fragend und wischte sich die letzten Tränen weg.

„Soll ich jemanden holen oder brauchen Sie etwas?"

Stumm schüttelte sie ihren Kopf.

War das überhaupt in Ordnung wenn unsere sozusagen Schulpsychologin sich weinend in der Schultoilette versteckte?

Sollte sie nicht ein dickeres Fell haben?

Immerhin vertrauten ihr die Schüler all ihre Probleme an.

„Ist was schlimmes passiert?", fragte ich weiter.

Vielleicht war es ja was privates und sie brauchte gerade jemanden zum reden und so könnte ich auch weiter von der Hexe fernbleiben, der Unterricht langweilte mich und so hatte ich eine Ausrede.

Ob mir das jemand glauben würde war zwar eine andere Geschichte aber man konnte es doch versuchen.

Inzwischen schaute die Frau zu mir hinauf, an ihren Blick erkannte man wie sie mit sich selbst kämpfte um es mir nicht preisgeben zu müssen.

Sie biss sich nervös auf ihre Lippen.

„Also wird es mal nichts privates sein.", schlussfolgerte ich und setzte mich auf den Boden.

Geschockt schallte ihr Kopf zu mir.

„Woher weißt du das?"

„Zuerst einmal haben Sie sich jetzt selbst verraten."

Schmunzelnd machte ich weiter.

„Noch dazu haben Sie sich selber davon abgehalten ein Wort zu sagen, wäre es privat hätten sie ja nicht ihre Schweigepflicht gebrochen und hätten es vielleicht kurz erwähnt. Sie haben aber keinen Ton gesagt also wird es sich um einen Schüler oder eine Schülerin handeln oder?", fragte ich nach meiner Erklärung.

„Ja.", stammelte sie überrascht.

„Ehrlich, ich habe keinen Dunst um wem es ich handelt aber wenn es selbst Sie so vom Hocker haut muss es was ernstes sein.", vermutete ich.

Wieder kam keine Antwort.

Sie hielt sich an die Schweigepflicht, sie klammerte sich eher sehr stark daran.

„Ich schätze die Person weiß ganz genau was sie anstellt, egal was es auch sein mag. Kann auch sein, dass es demjenigen unangenehm ist und derjenige oder diejenige auch ein schlechtes Gewissen aufgrund der Taten hat, doch ohne Grund macht man manche Sachen nicht."

„Du scheinst eine sehr besondere Person zu sein.", meinte die blonde Frau.

„Nicht besonders. Ich liebe es nur Theorien aufzustellen.", erwiderte ich ihr Kompliment.

„Glaubst du, dass man bei diesen Taten auch an andere Personen denkt?", fragte sie aus dem Blauen heraus.

„Es hängt immer davon ab. Manchmal hat man eine Kurzschlussreaktion und denkt an nichts, selten interessieren einem die Mitmenschen nicht und oft denkt man an sie doch kann nicht anders handeln.", rätselte ich.

Worum es wohl ging?

„Danke."

Sie stand auf und half mir wieder hoch.

„Hoffe ich konnte Ihnen helfen."

Mit einem Nicken verabschiedete sie sich.

Kurz nachdem sie den Raum verlassen hatte, schlenderte auch ich durch die leeren Gänge.

Davor ging ich aber noch auf die Toilette, immerhin war ich ja deswegen dort und nicht um einer Lehrerin zu trösten

Ein Blick auf mein Handy verriet mir, dass schon die nächste Stunde begonnen hatte.

Schneller ging ich zu meiner Klasse und entschuldigte mich bei meinem Englischlehrer.

Das Gekicher von Mercedes war nicht zu überhören.

„Warum bist du eigentlich zu spät?"

„Dürfte ich Ihnen das nach der Stunde erklären?", fragte ich leise.

Mr. Smith bejahte meine Frage und schickte mich auf meinen Platz.

Ich bekam eine Notiz im Klassenbuch und das war es.

Da Pinky wirklich grottig in Englisch war hatte ihr Mundwerk Sendepause, die wohl schönsten Stunden der ganzen Schulzeit.

Nach der Doppelstunde erklärte ich meinem Lehrer noch was alles passiert war, er schüttelte bloß seinen Kopf.

„Diese Frau raubt mir noch meinen letzten Nerv.", beschwerte er sich über Miss Grey.

Nachdem verließ ich die Klasse und landete in Elenas Armen.

„Morgen müssen wir noch einkaufen.", flötete sie fröhlich.

Die Party hatte ich ja ganz vergessen.

„Wir treffen uns morgen gleich in der Früh und wehe du kommst nicht. Ich weiß wo deine Waschmaschine wäscht und dein Bett schläft.", drohte sie mir lächeln bevor sie ging.


Das ist doch einfach nicht fair.

She's a rebel (girlxgirl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt