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Auf der Party angekommen wurde mir schon ein alkoholgeschwängertes Getränk angedreht.

„Na das schaut doch nach einen gutem Ergebnis aus.", betrachtete mich meine beste Freundin grinsend.

Sie selbst trug ein schwarzes Kleid, obenrum war es sehr figurbetont und der Ausschnitt sprang wohl alle Rekorde, währenddessen es untenrum eher prinzessinenhaft war.

Ich konnte den Style von Elena nie deuten aber sie wollte wohl unbedingt wem abschleppen, ganz im Gegensatz zu mir.

„Deine Erzfeindin habe ich übrigens auch schon gesichtet.", lallte Elena leicht.

Sie hielt nicht gerade viel aus und ihre Grenzen waren ihr ziemlich egal also war sie auf jeder Party das Einfrau Unterhaltungsprogramm schlechthin.

Unbeeindruckt nippte ich an meinen Becher.

Sie würde mich eh nur wieder beleidigen wollen.

„Ich muss zugeben sie schaut echt bombastisch aus.", jammerte Elena und lehnte sich an mich.

Sie zeigte mit dem Finger in die Richtung der Bar.

Dort stand Mercedes, heute ohne ihre Ratten.

Sie trug ihre Haare offen doch mit einem geflochtenen Haarkranz.

Ihr Kleid war dunkelrot mit schwarzer Spitze bestückt, auf der Seite hatte es schwarze Masche mit einer roten Rose. Heute war sie nur dezent geschminkt und ihre Lippen waren in ein genauso dunkles rot gehüllt.

Um ihren Hals trug sie eine schwarze enganliegende Kette mit einer knallroten Rose.

Es war wirklich unfair wie gut sie aussah, da fühlte ich mich wie ein Bauerntrampel.

„Du starrst sie schon gerne an oder?", flüsterte mir Elena ins Ohr.

„Nein."

Ich wendete meinen Blick ab und ging mit Elena auf die Tanzfläche.

Wenig später tanzte sie aber schon mit einem blonden Jungen und ließ mich alleine.

„Manchmal könnte ich sie erwürgen.", murmelte ich in mein drittes Getränk.

„Wusste gar nicht, dass du dich schminken kannst?", tauchte Mercedes auf.

„Wusste gar nicht, dass du sowas wie natürliche Schönheit besitzt.", konterte ich.

Sie verdrehte ihre Augen und nahm neben mir Platz.

„Danke nochmals wegen Englisch."

„Mhm.", murmelte ich und schaffte Platz zwischen uns.

„Sonst noch was?", hackte ich nach.

„Warum so schlecht gelaunt?", wollte sie wissen.

Ihren Blick hatte sie nie auf mich gerichtete sondern immer auf die Menschen um uns herum.

Wahrscheinlich wollte sie ihren imaginären Titel verteidigen.

„Willst du dich lieber nicht auf den nächsten Typen schmeißen statt  mit mir zu reden? Immerhin würde das deine Stellung in der Schule nicht gefährden.", fauchte ich.

„Na dann, wenn das dein Wunsch ist Emoprinzesschen.", kicherte sie und stand auf.

„Mach doch was du willst Unicorn."

„Das mach ich doch immer.", sie gab mir einen Kuss auf die Wange und verschwand in der Menge.

Und was hatte das nun zu bedeuten?

Ich sollte mir keinen Kopf darüber machen immerhin konnte sie ja gut mit menschlichen Gefühlen spielen.

Diese Tusse interessierte sich nur für sich selbst.

Ich suchte die Party nach Elena ab doch sie war nirgends zu finden also lief ich einfach nachhause.

„Anna?"

Da war sie wieder.

„Was willst du?"

Ohne mich umzudrehen beschleunigte ich mein Tempo.

„Gehst du schon?", sie packte mich an der Schulter.

„Ja, keine Lust mehr.", antwortete ich.

„Soll ich dich begleiten? Du wirkst nicht gerade nüchtern.", besorgt drehte sie mich.

„Mercedes, ich bin alt genug um alleine nachhause zu finden und auf deine Anwesenheit kann ich gerne verzichten.", lallte ich etwas benommen.

Da stimmte etwas nicht.

Ich hatte schon lange nicht meine Grenze erreicht und mir war so übel als hätte ich zwei Wodkaflaschen auf Ex getrunken.

„Du wirkst aber alles andere als fähig um nachhause zu finden.", machte sie weiter.

Ich entriss mich ihren Griff.

„Ich schaff das schon."

„Wie du meinst Prinzessin.", schulterzuckend ging sie vor mir.

„Ich habe doch gesagt ich schaff das allein.", wiederholte ich mich.

„Ja ja.", sie ging weiter.

Ich blieb stehen bis sie sich aus meinem Sichtfeld entfernte.

Als ich dann zuhause ankam musste ich mich zuerst übergeben.

Man hatte mir definitiv etwas ins Getränk gemischt.

„Ich geh nie wieder auf eine Party.", schwor ich mir selber.

Ich stellte einen Eimer neben mein Bett und legte mich zugleich in mein Bett, unter der Decke verkrümelte ich mich und schlief auch viel zu schnell ein.

Mit unausstehlichen Kopfschmerzen wachte ich am nächsten Morgen auf.

Den ganzen Tag verbrachte ich in meinem Bett und ignorierte jegliche Nachrichten.

Am allermeisten die von Mercedes.

Wie geht es dir?

Alles gut?

Lebst du noch?

Anna?

Na gut ich lass dich in Ruhe...

Morgen wäre Montag und es wäre einfach alles wieder beim alten.

Damit könnte ich auch leichter umgehen als mit dem hier.

Damit könnte ich auch leichter umgehen als mit dem hier

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She's a rebel (girlxgirl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt