The secret life of Hogwarts Teenagers //Harry Potter Next Generation FF//

Kapitel 7-Jaime

Die nächsten Wochen rauschten nur so an mir vorbei. Ich hatte nicht mit Yade über die Sache mit Scorpius gesprochen und wir ignorierten uns geflissentlich. Es stimmte mich traurig, aber ehrlich gesagt war ich auch sauer auf sie. Warum musste sie nur immer gleich so ein Drama machen?

Erstens: Man dürfte doch wohl noch Geheimnisse voreinander haben, selbst wenn man gut befreundet war. Und ich hätte mir nur anhören müssen, wie schnell ich doch überreagierte.

Zweitens: Ich hatte gar nicht viel Zeit gehabt, es ihr zu erzählen.

Und drittens: War es denn wirklich so schlimm, dass ich dem ach so tollen Scorpius Hyperion Malfoy, dessen Ego noch größer war als mein eigenes, eine verpasst hatte? Das war doch wirklich kein Weltuntergang! Ich fand, er hatte es verdient, und ich bedauerte kein bisschen, was ich getan hatte. Aber Yade fürchtete sich auch unverstänlicherweise ein wenig vor ihm. Vor Scorpius!

Trotz allem fehlte mir Yade. Ich wusste nicht wie es dazu hätte kommen können, dass wir beide uns ignorierten. Wir waren doch schon unser ganzes Leben lang beste Freundinnen und hatten uns noch nie so lange gestritten. Aber ich würde nicht nachgeben. In solchen Angelegenheiten war ich ziemlich konsequent.

Das Einzige was mich aufmuntern konnte war Quidditch. Scorpius war zwar auch dabei, aber davon bekam ich meistens nicht viel mit, da ich mich ausschließlich auf den Schnatz konzentrierte, schließlich war ich Sucherin. Also war das mein Job. Das Beste an Quidditch war, dass ich dabei alles vergessen konnte, denn das kam mir gerade sehr gelegen.

Auch heute freute ich mich sehr auf das bevorstehende Training. Zur Abwechslung mal gut gelaunt betrat ich den Trainingsplatz. Alle außer mir waren schon da. Vielleicht sollte ich doch mal pünktlich aufkreuzen.,,Gut", sagte Albus, da nun alle da waren.,,Ihr wisst, das nächste Woche das erste Spiel stattfindet: Gryffindor gegen Slytherin. Da ich auf keinen Fall gegen meinen großen Bruder verlieren will, müssen wir gewinnen. Dieses Jahr wird der Quidditchpokal an Slytherin gehen!" Unsere Mannschaft jubelte. Dann schwangen wir uns auf unsere Besen und stiegen in die Luft.

Drei Stunden später war ich vollkommen erschöpft und nass bis auf die Knochen. Es hatte geregnet. Außerdem war ich mit blauen Flecken übersät, aber das war mir egal. Ich wollte auf keinen Fall nächste Woche verlieren und das erst recht nicht gegen Gryffindor.

Als ich mich umgezogen hatte, machte ich mich auf den Weg zurück zum Schloss. Ich war so in Gedanken versunken, dass ich gar nicht merkte, wie sich Scorpius mir in den Weg stellte. Ich zuckte zusammen.,,Was tust du hier?",stießen wir beide gleichzeitig hervor. Für einen Moment sahen wir uns nur in die Augen, was mich zugegebenermaßen ein kleines bisschen aus dem Konzept brachte und ich meinen kalten, abweisenden Blick für einen Moment vergaß.

Wir schwiegen betreten.

Schließlich sagte er:,,Ich wollte mich noch bei dir entschuldigen."

Bitte, WAS?

Hatte ich mich verhört???

Scorpius Hyperion Malfoy, arrogant, stolz und gemein, wollte sich tatsächlich bei mir entschuldigen?

Ich schnaubte.,,Sparr dir deine falschen Entschuldigungen, ich falle nicht darauf herein."

,,Ich meine es ernst", sagte er und blickte mir fest in die Augen.,,Es war wirklich nicht okay von mir, es so darzustellen, als hätte ich dich gewinnen lassen. Du hast es verdient Sucherin zu sein, ehrlich."

Ich starrte ihn mit offenem Mund an.

War er krank oder so?

Er fuhr sich durch die Haare. Anscheinend fiel ihm das gerade nicht leicht.,,Ich weiß, du glaubst mir nicht, und das verstehe ich auch, so wie ich mich benommen habe, aber-"Er brach ab.

Da endlich begriff ich, dass er es ernst meinte. Er meinte es tatsächlich ernst. Unfassbar.

,,Ich wollte nur sagen, dass es mir leid tut", fuhr er, nun wieder etwas selbstsicherer, fort. Ich schluckte. Plötzlich kam Scorpius mir gar nicht mehr so gemein vor. Überhaupt, er hatte so schöne Augen. Und Haare. Und...STOP! Was war denn das gerade? Ich war doch keines dieser schmachtenden Mädchen, die immer gleich ihr Gehirn verloren, wenn sie in der Nähe eines solchen Jungen standen! Ich war Jaime! Trotzdem konnte ich nicht leugnen, dass Scorpius eine ganz eigene Schönheit besaß. Und die Entschuldigung gerade war ja auch wirklich süß gewesen.

Später wusste ich nicht mehr genau, wie es dazu gekommen war, aber plötzlich lagen seine Lippen auf meinen. Es fühlte sich an, als breitete sich ein ganzer Schwarm Schmetterlinge in mir aus und mir wurde sofort ganz warm. Doch dann rief ich mir in Erinnerung, wen ich hier vor mir hatte, und ich stieß ihn keuchend von mir.

Wir starrten und noch einige Sekunden lang in die Augen, dann drehte ich mich einfach um und ging.