Kapitel 17-Jaime

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Die letzten Wochen waren nur so an mir vorbeigerauscht, und ehe ich mich versah, war schon die letzte Oktoberwoche angebrochen. Ich ging Yade aus dem Weg, denn ich hatte keine Lust auf ein erneutes Gespräch mit ihr. Allgemein sprach ich nicht viel, und wenn jemand mich ansprach Tag ich einfach so, als ob er nicht da sei.

Nochnichtmal mit Albus und Scorpius redete ich viel in letzter Zeit. Meist saß ich einfach nur im Slytherin-Gemeinschaftsraum und warf allen böse Blicke zu. Das einzige was mich ablenkte, war der Unterricht. Ich hatte schon immer gute Noten gehabt, auch wenn ich mich nicht immer vorbildlich verhielt.Vor Allem in Zaubertränke und Verwandlung war ich die beste unseres Jahrgangs (und Lieblingsschülerin der Lehrer).

Trotzdem liebte ich fast jedes Fach in Hogwarts und meine ZAGs hatte ich auch nahezu nur mit ohnegleichen abgeschlossen. In Sachen Schule waren Yade und ich schon immer sehr unterschiedlich gewesen. Sie verhielt sich vorbildlich, machte immer ihre Hausaufgaben, lernte jeden Tag mindestens drei Stunden und trotzdem erzielte sie nie so gute Noten wie ich. Außer in Wahrsagen. Da war es bei mir schon immer hoffnungslos gewesen, denn ich konnte das alles kaum ernst nehmen.

Als ich am Freitag vor Halloween aus der letzten Stunde (Zauberkunst) kam, wartete Professor McGonegall an der Tür auf mich. Sie unterrichtete jetzt schon seit über 50 Jahren in Hogwarts, und obwohl sie die Hauslehrerin von Gryffindor  und ich in Slytherin war, mochten wir uns gegenseitig sehr.,,Der Schulleiter wünscht Sie zu sprechen, Miss Forsythe. Kommen Sie mit, ich bringe Sie zu ihm." Gott, wie ich meinen Nachnamen hasste! Was der Schulleiter wohl von mir wollte? Ich zögerte kurz, dann setzte ich mich in Bewegung und folgte ihr.

,,Mimbus Mimbeltonia", sagte Professor McGonegall, als wir vor dem Büro des Schulleiters standen. Der Wasserspeier erwachte zum Leben und gab den Blick auf eine schmale Wendeltreppe frei, die mich die Lehrerin nun hinaufführte. Oben angekommen klopfte sie an die Tür.

,,Herein."

Professor McGonegall öffnete die Tür und betrat den Raum. Ich folgte ihr.

Der Schulleiter saß hinter einem kunstvoll verzierten Eichenholzschreibtisch. Er war groß, hatte ein rundes Gesicht, dunkle Augen und schwarzes Haar. Krampfhaft versuchte ich mich an seinen Namen zu erinnern. Es war irgendwas mit L gewesen, das wusste ich noch.

,,Professor Longbottom". Ich war Professor McGonegall dankbar, dass sie seinen Namen aussprach, denn ich war mir ziemlich sicher, dass es von mir erwartet wurde, den Namen des Schulleiters, auf dessen Schule ich ging, zu kennen.

,,Miss Forsythe",sagte Professor Longbottom. Müssten sie immer alle meinen Machnamen aussprechen?,, Ja Ser?", fragte ich und rang mir ein Lächeln ab. Ich hatte keine Ahnung, was er von mir wollte.

,,Ich habe mitbekommen, dass Sie Jahrgangsbeste in Zaubertränke sind", begann der Schulleiter. Überrascht blickte ich ihn an. Damit hatte ich nicht gerechnet.,,Stimmt das", fuhr er fort. ,,Ja". Ich nickte. Was tat das hier zur Sache?,,Gut", antwortete Longbottom,,denn ich habe eine Bitte an Sie. Wir haben einen Schüler, der es anstrebt, Auror zu werden, er hat auch in allen dafür nötigen Fächer ohnegleichen, außer in Zaubertränke. Er ist im letzten Jahr und das ist seine letzte Chance, besser zu werden, ansonsten kann er seinen Berufswunsch vergessen." Der Professor seufzte.,,Deshalb möchte ich Sie bitten, Mr. Potter Nachhilfe in diesem Fach zu geben."

Wollte er mich eigentlich verarschen? Albus war nach mir der zweitbeste unseres Jahrgangs in diesem Fach. Warum zur Hölle sollte Nachhilfe in diesem Fach brauchen???

Kurz war es still, dann sagte ich:,,Professor, Sie müssen sich geirrt haben. Albus ist der Zweitbeste in Zaubertränke, er würde niemals..." Nachhilfe benötigen, hatte ich den Satz beenden wollen, doch der Schulleiter fiel mir ins Wort.,,Nicht Albus Potter, der ist doch in Ihrem Jahrgang, Miss Forsythe. Ich meine natürlich James Potter."

Mir klappte fast die Kinnlade runter. Ich sollte James Potter Nachhilfe geben? Der würde sich doch nie im Leben von mir etwas sagen lassen! Aber ich wusste, dass McGonegall Potter auch mochte, und ich wollte sie nicht enttäuschen. Außerdem, es konnte doch auch nicht schaden, zur Abwechslung mal etwas gutes zu tun, oder?

,,Okay", sagte ich. Longbottom sah mich fragend an.,, Ich mach es", schob ich schnell hinterher,,Ich werde James Potter Nachhilfe geben."

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Als ich das Büro des Direktors verließ, machte ich mich direkt auf den Weg zum Slytheringemeinschaftsraum. Dort angekommen ließ ich mich in einen der großen, dunkelgrünen Samtsessel sinken und erledigte noch schnell meine Hausaufgaben, da am Wochenende der erste Hogsmadeausflug und das Halloweenfest stattfinden sollten. Als ich damit fertig war, ging ich in meinen Schlafsaal. Da ich unendlich müde war und morgen ausgeschlafen sein wollte, ließ ich mich gleich ins Bett fallen und schlief auch bald ein.

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Am nächsten Morgen wachte ich schon um sechs auf, da ich am Abend so früh eingeschlafen war. So hatte ich genügend Zeit mich fertigzumachen und zu frühstücken. Als ich in der großen Halle ankam, war diese fast leer. Bis auf ein paar kichernde Ravenclaw-Drittklässlerinnen und zwei große, gutaussehende Jungen am Huffelpufftisch war niemand zu sehen. Der Gryffindor und der Slytherintisch waren noch wie ausgestorben. Ich war froh darüber, denn so musste ich nicht Yade begegnen, und außerdem musste ich mir nicht die nervigen Kommentare von Drake Zabini anhören. Doch zu früh gefreut.

,,Du bist doch Jaime Forsythe, die neue, oder?" ,,Ja, die bin ich", antwortete ich genervt darüber, dass er meinen Nachnamen ausgesprochen hatte.,,Gut", sagte der Junge,,Ich bin Ted Lupin." Er war groß, muskulös, hatte hellbraunes, lockiges Haar und grün-braune Augen. Yade hätte ihn bestimmt attraktiv gefunden.

Denk nicht an sie, ermahnte ich mich selbst. Sie hat dich verraten.

,,Ich bin Praktikant und soll dir den Termin deiner ersten Nachhilfestunde mit Mr. Potter mitteilen. Sie wird gleich nächste Woche stattfinden, und zwar am Mittwoch nach der letzten Stunde, in der ihr praktischerweise in direkt gegenüberliegenden Klassenzimmern seid. Sie beiden werden sich dort treffen und dann bekommen Sie das Zaubertränkeklassenzimmer zur Verfügung gestellt." Ich nickte.,,Gut, dann wäre das geklärt." Er lächelte.

,,War nett dich kennenzulernen", sagte er noch, dann war er wieder in Richtung Lehrertisch verschwunden.

Mittlerweile war es etwas voller in der großen Halle geworden, und dann sah ich auch schon Albus und Scorpius auf mich zukommen. Sie ließen sich gegenüber von mir nieder.

,,Seit wann bist du denn so eine Frühaufsteherin?", fragte Scorp grinsend. Ich zuckte die Schultern. Normalerweise hätte ich jetzt eine schlagfertige Erwiderung parat gehabt, aber jetzt war mir irgendwie nicht danach. Ich sah den beiden beim Essen zu. Scorpius lachte heute ziemlich oft, fiel mir auf.

,,Warum hast du eigentlich so gute Laune?", fragte ich ihn. Er grinste mir zu, dann flüsterte er ,,später", und mit einem geheimnisvollen Lächeln wandte er sich wieder seinem Teller zu.

Eine halbe Stunde später stand ich neben Albus und Scorpius in der Schlange der Schüler die sich eingereiht hatten, um nach Hogsmade zu gehen. Ich freute mich, denn ich sah das Dorf heute ja zum ersten Mal. Ich war so glücklich wie seit Wochen nicht mehr.

Sorry, dass so lange nichts mehr gekommen ist! Ich hatte leider nicht so viel Zeit, aber Lilly hat mich immer genervt ( wann schreibst du weiter, wann schreibst du weiter ), und hier ist endlich das neue Kapitel. Ich hoffe es gefällt euch und jetzt werden wieder regelmäßiger neu Kapitel kommen!

The secret life of Hogwarts Teenagers //Harry Potter Next Generation FF//Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt