Kapitel 11-Jaime

85 11 0
                                    

Ich erwachte von einem Klopfen an der Tür. Sofort saß ich kerzengerade im Bett. Wer konnte das wohl sein?

,,Darf ich reinkommen?", rief eine Stimme von draußen. Ich zögerte einen Moment, dann rief ich,,Ja". Kurz darauf öffnete sich die Tür und Scorpius trat ins Zimmer.

Shit. Warum hatte ich nicht einfach 'Nein'sagen können!

Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen und musterte ihn kalt.,,Was machst du hier?", fragte ich.,,Einfach nur schauen wie es dir geht, nichts weiter", antwortete er. Ich schnaubte. In ein paar Stunden würde ich sowieso entlassen werden, was sollte also dieser Besuch?

Scorpius ließ sich unterdessen auf der Bettkante nieder. Für einen Moment sahen wir uns einfach nur in die Augen. Er hatte so schöne, sturmgraue. Mein Herz begann zu rasen.

Was war nur los mit mir?

Ich räusperte mich.,,Willst du eigentlich irgendwas bestimmtes?", fragte ich. Es sollte abweisend klingen, davon kam aber nicht viel rüber.,,Ja", antwortete er. Ich starrte ihn nur völlig perplex an.,,Und was", war das Einzige, was mir dazu einfiel. Er grinste, dann beugte er sich vor und strich mir das Haar aus der Stirn. Ich schaffte es nicht, seine Hand wegzuschieben, es fühlte sich einfach zu gut an. Seine Finger waren weich und kühl, und dort wo sie mich berührten, jagten sie einen Schauer durch meinen ganzen Körper. Dann beugte er sich noch etwas weiter vor und legte seine Lippen auf meine.

Diesmal schaffte ich es nicht, ihn von mir zu stoßen, sondern ließ es einfach geschehen. Jede seiner Berührungen jagte kleine elektrische Schauer meinem Rücken hinab. Ich ertappte mich selbst dabei, wie ich das genoss. Und schließlich... erwiderte ich den Kuss. Scorpius selbst schien überrascht darüber, denn er löste sich von mir.

Keuchend starrte ich ihn an.,,Geh." Mehr als ein Flüstern bekam ich nicht heraus.,,Aber-",,Geh", sagte ich, diesmal etwas lauter. Er schien begriffen zu haben, dass ich es ernst meinte, denn nun stand er auf und ging Richtung Tür. Als diese hinter ihm ins Schloss fiel, ließ ich den Kopf auf meine Arme sinken.

Ich hatte schon wieder Scorpius Malfoy geküsst. Und ich hatte den Kuss erwidert. Und es hatte sich irgendwie... gut angefühlt.

Einige Stunden später durfte ich den Krankenflügel wieder verlassen, gerade rechtzeitig, um das Abendessen nicht zu verpassen. Als ich zum Slytherin Tisch kam, war Scorpius bereits da. Er saß zwischen Albus und Drake und unterhielt sich mit den Beiden. Als ich ihn sah, bekam ich sofort ein komisches Gefühl in der Magengegend. Was war nur los mit mir?

Ich setzte mich so weit wie möglich von Scorpius entfernt auf einen freien Platz, ohne darauf zu achten, wer in meiner Umgebung saß, und begann, lustlos in meinem Essen herumzustochern.

Es gab zwar wie immer unfassbar leckere Speisen, allerdings hatte ich kaum Appetit. Ich sah mich am Tisch um, bis mein Blick an Scorpius hängen blieb. Als ich zu ihm blickte merkte ich, dass er mich bereits unverwandt aus seinen sturmgrauen Augen anstarrte.

Eine Weile lang starrten wir uns einfach nur in die Augen, dann stand ich ruckartig auf und ging in Richtung der Kerker davon.

The secret life of Hogwarts Teenagers //Harry Potter Next Generation FF//Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt