Chapter 5

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P.O.V. Sascha

Ich gehe in die Klasse und trenne mich von Alexy und Iris. Um zu meinem Platz zu kommen musste ich an Amber vorbei, die mich beim vorbeigehen giftig anguckt und „Miststück" murmelt. Ich bleibe kurz stehen stütze meinen Ellbogen auf ihren Tisch, lege meinen Kopf auf meine Hand und sehe ihr ganz tief in die Augen. Dann beginne ich ganz breit zu grinsen und sage freundlich „Ich freue mich schon drauf" und stelle mich wieder hin und sehe ihre Verwirrung in ihren Augen. Ich mache sie leicht nach „Das wirst du bereuen" zwinkere ihr zu und gehe zu meinen Platz.
Als ich an meinem Platz sitze sehe ich wie Alexy und Iris mir lachend jeweils einen Daumen nach oben zeigen. Ich lächele zurück, hole meine Standard Sachen raus und blicke aus dem Fenster bis ich bemerke das sich jemand auf meinen Tisch gesetzt hat. Ich blicke in das Gesicht von dem rothaarigen Jungen der schräg vor mir sitzt. „Kann ich dir helfen?" „Vielleicht" „Und wie?" „Wie hast du das gemacht?" Ich sehe ihn fragend an und er nickt nur in Richtung Amber. „Wie hab ich was gemacht?" fragte ich da unsere Konversation ohne Worte mir nicht weiter half. Bevor er allerdings weiter antworten kann gesellt sich der Sitznachbar vom Rotschopf zu uns. „Castiel du sollst die neuen doch nicht so bedrängen" die beiden schauen sich grinsend an und dann wendet der Junge sich an mich „Hallo, ich bin Lysander und das hier ist Castiel." Er hält mir seine Hand hin und ich schüttel sie. „Wow, endlich mal jemand der sich höflich und anständig vorstellt. Ich bin Sascha aber das habt ihr wahrscheinlich schon mitbekommen." Dann unterbricht uns Castiel schon wieder. „Also?" „Was also?" „Wie haste es gemacht" „Was denn überhau.." Es klingelt zur Stunde und die zwei setzen sich schnell auf ihre Plätze. Jetzt kam eine Doppelstunde Geschichte mit der Direktorin persönlich, aber selbst bei ihr ist die Klasse nicht leise. Also zeichne ich wieder beide Stunden und danach ist dann auch endlich die Schule vorbei.

P.O.V Castiel

Als es endlich zum Stundenschluss klingelt stürmt so gut wie die ganze Klasse sofort aus dem Raum. Die beiden Stunden waren ja auch viel zu langweilig. Ich schnappe mir meine Sachen und grade als ich der Neuen folgen will, da sie mir noch immer nicht verraten hat wie sie es geschafft hat Amber so auf 180 zu bringen, steht der Teufel auch schon persönlich vor mir. „Hey Cassi-Schatzii! <3" sagt Amber mit einem grässlichem Grinsen im Gesicht. „Was willst du Amber?" „Was hast du mit der Neuen zu schaffen?" Wow, direkt auf den Punkt gebracht. Normalerweise labert sie doch immer um den heißen Brei? Die Neue macht ihr wohl echt zu schaffen. Gefällt mir. „Ich wüsste nicht was dich das angeht." sage ich mit einem gemeinem Grinsen. „CASTIEL DU GEHÖRST MIR?!" „Pah, nicht mal in deinen Träumen. Und jetzt lass mich in Ruhe." Damit gehe ich an ihr vorbei in den Flur und schaue mich nach der Neuen um. Allerdings ist sie auf dem Flur nicht mehr aufzufinden. Vielleicht erwische ich sie draußen auf dem Hof ja noch. Ich laufe los und als ich um die Ecke biege laufe ich in jemanden rein. „Pass doch auf!" zische ich durch zusammen gebissene Zähne und laufe weiter. „Sagt der richtige!" Diese Stimme. Ich drehe mich um und sehe wie die Neue sich grade wieder aufstellt und ihre Tasche vom Boden hebt. Ich gehe auf sie zu und grinse sie an. „Genau dich hab ich gesucht." Keine Reaktion ihrerseits. „Also sagst du mir jetzt wie du es geschafft hast, dass Amber so ausrastet?" Sie sieht mich einfach nur durch dringlich an, schüttelt leicht den Kopf während sie sich umdreht und einfach weg geht. Was soll das denn jetzt? Ich laufe ihr hinterher. „Hallo? Ich hab dich was gefragt!" Keine Reaktion. Sie läuft die Flure entlang und auf eine Spindreihe zu. Sie schließt einen auf, packt ein paar Bücher hinein holt ihr Handy und Kopfhörer raus & setzt sie sich auf. Alter was hat das Weib? Warum ignoriert die mich denn jetzt auf einmal? Sie dreht sich um, geht an mir vor bei und anscheinend direkt auf den Ausgang zu. Jetzt weiß ich was ich mache. Ich sprinte los und stelle mich ihr in der Tür in den Weg. Ziemlich unbeeindruckt von meiner Aktion duckt sie sich unter meinem Arm durch und geht durch die Tür. Jetzt reicht es aber. Ich will sie an ihrer Schulter fest halt, erwische aber nur noch den Gurt ihrer Hängetasche, dann ziehe ich ihr einen ihrer Kopfhörer raus. „Alter was hast du denn jetzt?" Auf einmal wird sie ganz blass, dreht sich in der Gegend herum und entdeckt anscheinend was sie gesucht hat. Mit einem geflüstertem „Oh my God" rennt sie in die Richtung des Lehrerparkplatzes und lässt mich mit ihrer Tasche einfach stehen. Erst jetzt höre ich das irgendwo in der Gegend laut Musik läuft & das kommt anscheinend vom Lehrerparkplatz. Ich schultere ihre Tasche und folge ihr. Sie steht am Anfang des Parkplatzes und starrt in die Mitte. Mitten auf dem Parkplatz steht ein blutrotes, tiefergelegtes Auto, aus dem die Musik dröhnt. Vor dem Auto steht ein Junge, eindeutig älter als wir, aber auch eindeutig zu jung um Lehrer zu sein. Er trägt eine schwarze Lederjacke, hat kurze schwarze hoch gestylte Haare, eine Jeans und ein weißes T-Shirt an. Er lehnt an dem Auto, aber als er uns erblickt stößt er sich ab, dreht sich in unsere Richtung und breitet die Arme aus. Das Mädchen neben mir beginnt immer öfter und lauter „Oh my God" zu sagen und sprinten auf den Jungen zu. What the fuck? Was geht bei der? Sie springt ihm Wort wörtlich in die Arme und er fängt sie auf. So stehen sie dann erst mal ne gefühlte Ewigkeit bis sie sich von einander lösen und sich anscheinend auf Deutsch unterhalten. Klasse, jetzt stehe ich hier, immer noch mit ihrer Tasche, und sie bekommt wahrscheinlich eh nichts mehr von außerhalb mit. Als Amber und ihr Gefolge hinter mir vorbei geht, bekomme ich mit, das sie die Szenerie, also wie die Neue und der Junge da Arm in Arm da stehen und sich unterhalten, auch mitbekommen und anfangen zu lachen und lästern. Typisch Amber. Irgendwann in deren Gespräch deutet der Junge mit einer Kopfbewegung in meine Richtung und sie dreht sich wieder zu mir um. Sie nickt ihm kurz zu und kommt zu mir rüber. „Meine Tasche, bitte" sagt sie während sie mir ihre Hand hinstreckt. „Eine Antwort, bitte" gebe ich als Antwort und grinse sie an. Sie verdreht die Augen. „Ok, aber erst entschuldigst du dich." Ich sehe sie schockiert an. „Wofü.." „Du hast mich im Flur umgerannt und meintest mich dann auch noch anzumotzen, dabei war es sicherlich nicht meine Schuld." Fuck, das hatte ich ja schon wieder total vergessen. Sie stellt sich mit verschränkten Armen vor mich. „Also?" „Sry fürs umrennen und anschließendem anmotzen, aber hey dafür habe ich deine Tasche bis hier getragen" sage ich scherzhaft und sie schmunzelt. Sie streckt mir wieder ihre Hand entgegen und ich gebe ihr ihre Tasche. „Also?" sage ich und verschränke wie sie zuvor die Arme. Sie lacht leicht auf. „Ich habe ehrlich gesagt nichts gemacht. Sie ist es nur anscheinend nicht gewohnt, wenn man ihr Konter gibt und ihr mal die Wahrheit sagt." Damit dreht sie sich um winkt mir noch zu und steigt in das Auto von dem Jungen. Welches auch direkt mit fast quietschenden Reifen davon fährt. Was ein Angeber! Und auf so was steht die? Typisch Weiber.

P.O.V. Sascha

Noch auf dem Hof.

Meine Musik dröhnt mir in meine Ohren während ich über Castiels Aktionen nachdenke. Was denkt der sich eigentlich? Mich umrennen, mich anmotzen, sich nicht mal entschuldigen und dann von mir verlangen, dass ich ihm eine Antwort auf eine total sinnlose Frage geben. Männer. Die haben Nerven. Auf einmal zieht etwas an meiner Tasche und jemand reißt mir meinen Kopfhörer raus. Castiel, wer auch sonst? „Alter was hast du denn jetzt?" fragt er, aber darauf achte ich schon gar nicht mehr. Irgendwo hier in der Nähe läuft Lautstark ein Lied das ich unverwechselbar nur einer Person zu ordnen kann. „Oh my God" Das kann doch gar nicht sein. Ich sprinte in die Richtung aus der die Musik kommt. Das kann doch nicht er sein, oder doch? Oh mein Gott, was wenn er es ist? Oh mein Gott. Ich biege um eine Ecke und habe Blick über einen großen Parkplatz und mitten drauf steht er wirklich. Angelehnt an seinem Auto aus dem das unverwechselbare Lied dröhnt. Ich kann es nicht glauben. Wie angewurzelt stehe ich da und warte nur noch darauf das ich in meinem Bett aufwache, dass kann ja nur ein Traum sein. Als er mich bemerkt dreht er sich zu mich und breitet seine Arme aus „Oh my God" „Oh my God" „Oh my God" Das kann doch nicht stimmen. Ich renne auf ihn zu und springe ihm in die Arme. Ich habe ihn ja so vermisst. Ich habe ihn das letzte mal vor einem dreiviertel Jahr gesehen, seit her haben wir immer nur geschrieben. Als wir uns wieder von einander lösen, kann ich es immer noch nicht glauben das er hier ist. „Was machst du hier?" frage ich ihn fröhlich auf deutsch. „Ich wollte meine Schwester besuchen, darf ich das nicht?" Wir beide lachen. Wie ich hin vermisst habe. Mein großer Bruder und ich waren schon immer unzertrennlich gewesen und erst als er Job bedingt umziehen musste trennten sich unsere Wege das erste mal. „Natürlich. Natürlich darfst du das." „Na siehst du" „Ich kann es gar nicht glauben. Oh mein Gott. Du bist hier. Wahrhaftig hier. Du bist so... Oh mein Gott. Du machst mich grade zur glücklichsten kleinen Schwester die es auf dieser Welt gibt." Er beginnt zu lachen. „Jetzt beruhige dich doch mal. Du bist doch keine 12 mehr. Du bist 18, Erwachsen, benehme dich doch mal so." Ich strecke ihm beleidigt die Zunge heraus, vorauf er nur genau das gleiche macht. „Komm steig ein, ich fahr uns zu dir. Ich will schließlich mal sehen wie meine Schwester so wohnt." „Ja klar!" Als ich mich von ihm lösen will, lässt er mich aber noch nicht los. Fragend gucke ich ihn an. „Hast du nicht was und oder jemanden vergessen?" Mit dem Kopf knickt er in die Richtung aus der ich vorhin noch gekommen bin und da steht Castiel mit meiner Tasche. Wann habe ich die den verloren? Naja egal. Ich nicke meinem Bruder kurz zu und gehe zu Castiel. Dieser guckt immer noch etwas verwirrt und auch gleichzeitig verstört. Eigentlich ist dieser Anblick zum totschießen.

Nach dem ich und Castiel eben alles geklärt haben, heißt: seine Entschuldigung, meine Tasche und meine Antwort auf seine Frage, steige ich in das Auto von meinem Bruder. Dieser fährt wie immer rasant an. „Also egal wie sehr ich dich auch vermisst habe, deine Fahrtechnik habe ich eindeutig nicht vermisst." Sage ich lachend.

Neustart (Sweet Amoris; Castiel FanFiction) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt