Einige Sekunden lang blieb es still, bis ich bemerkte, dass sich der Aufzug nicht in Bewegung setzte.Oh.
Ich habe vergessen einen Knopf zu drücken. Ich warf einen Blick zur Seite und sah wie Mr. Hammilton alias Logan mich wieder von oben bis unten musterte. Er hat wohl noch nicht bemerkt, dass wir uns immernoch im Erdgeschoss befanden.
Ich räusperte mich: "Ehm...entschuldigen Sie, können...ehm...können Sie vielleicht den Knopf zum achten Stock drücken?"Reiß dich zusammen und hör mit dem Gestammel auf!
Mit seinen braunen Augen sah er mich verwundert an, nickte aber trotzdem und drückte auf den Knopf.
"Danke."Geht doch!
"Jetzt halt die Klappe!"Die Zeit im Aufzug verging quälend langsam, obwohl er an keiner einzigen Etage stehen blieb.
Die Anwesenheit von Mr. Hammilton schüchterte mich ein. Zu allem Überfluss hatte ich eh schon genügend Angst vor Fahrstühlen und dadurch, dass Logan einfach nicht aufhören konnte mich anzustarren, war es mir noch unangenehmer als es eh schon war.Bitte bitte bitte, Aufzugtür, öffne dich endlich!"
Als wäre meine Bitte erhört worden, blieb der Fahrstuhl stehen und als ich auf der Anzeigetafel erleichtert die Nummer 8 sehen konnte, wäre ich am liebsten gleich aus der Tür gerannt, direkt in mein neues Büro. Ich musste mich wirklich zusammenreißen, um das nicht zu machen. Er musste ja nicht gleich merken, dass ich am liebsten 10 km zwischen ihm und mir bringen wollte.
Mr. Hammilton ging an mir vorbei und streifte dabei leicht meinen Arm. "Kommen Sie gleich in mein Büro!", sagte er noch zu mir gewandt, bevor er, nachdem er der Empfangsdame zugenickt hatte, in seinem Büro verschwand.
"Guten Morgen Ms Silver!", rief mir jemand zu und ich erwachte aus meiner Starre. Verwirrt, wer mich hier denn kennen könnte, blickte ich suchend um mich. Als ich die Empfangsdame winken sah, ging ich lächelnd auf sie zu.
"Guten Morgen Ms...." Ich wusste noch gar nicht wie sie hieß.
"Ach, entschuldige mich, wie unhöflich von mir. Ich bin Anna Stevenson."
Sie streckte mir ihre Hand entgegen, die ich auch ergriff.
"Freut mich, Ms. Ste-"
"Wag es ja nicht mich Ms. Stevenson zu nennen. Ich bin gerade erst mal 26 und keine alte Dame, die mit ihrem Nachnamen angesprochen werden will. Nenn mich Anna", sagte sie lachend und grinste mich an.Sie ist 26? Ich hätte sie deutlich älter geschätzt.
Als hätte sie meine Gedanken lesen können, antwortete sie augenverdrehend: "Jaja, ich weiß, ich sehe älter aus als ich bin. Wieso sagen das immer alle?"
"N..Nein, ich meine...doch..", stammelte ich. Das war richtig unhöflich von mir.
"Tut mir Leid", murmelte ich schuldbewusst.
"Ach, schon okay", winkte Anna ab und schwupps, war ihr Grinsen wieder da.
"Ach ja, ich bin Lauren Silver, nenn mich ruhig Lauren, ich mag das lieber als Ms. Silver", stellte ich mich dann vor und lächelte auch.
"Sorry, ich muss gleich wieder los, Mr. Hammilton erwartet mich in seinem Büro."
"Kein Ding. Wollen wir später zusammen Mittagessen gehen? Ich kenne da ein superleckeres Pizzarestaurant...oh man, wenn ich schon daran denke läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Ich hol dich später ab, ja?", schwärmte sie und ich musste lachen. "Sehr gerne. Bis später", verabschiedete ich mich und ging schon in Richtung meines Büros. Zimmer 803, besser gesagt das Zimmer des Schreckens.Ich machte die Tür auf und wurde sofort von der genervten Ms. Sky empfangen. "Wissen Sie nicht was anklopfen heißt?"
Am liebsten hätte ich ihr ein trotziges "Nein, weiß ich nicht" an den Kopf geworfen. Stattdessen entschuldigte ich mich aber bei ihr und setzte mich auch gleich an meinen Schreibtisch, der auf der rechten Seite des Raumes stand. Als ich mich hinsetzen wollte, erinnerte ich mich, dass ich ja noch irgendwohin musste. Ich legte meine Sachen hin, fuhr schon einmal den Laptop hoch, der auf dem Schreibtisch stand und begab mich auch schon gleich zur Tür.
"Ich muss noch zu Mr. Hammilton", gab ich Ms. Sky Bescheid, wobei ich dabei schon halb aus der Tür war.
Keine Reaktion. War ja klar.
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You promised me...
Teen Fiction"Du hast es mir versprochen! Du hast es mir verdammt nochmal versprochen! Du weißt doch, dass man Versprechen nicht brechen darf", rief das Mädchen mit tränenerstickter Stimme dem Jungen hinterher, der Hand in Hand mit einem schwarzhaarigen Mädchen...