"Wir haben unter dem Namen Anderson reserviert", sagte Dan zu einem Mann im Smoking, der uns freundlich anlächelte.
"Natürlich. Folgen Sie mir bitte."Wir folgten ihm zu einem kleinen Tisch, auf dem eine Kerze und eine Rose waren.
"Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend", verabschiedete er sich und ging.Die Leute, die um und herum saßen sahen uns mit einem arroganten Blick an. Die Männer waren entweder im Anzug oder im Smoking da, die Frauen in ihren langen Abendkleidern.
Ich war genau einmal in diesem Restaurant und zwar damals, mit meinen Eltern und meinem Bruder.
Auch wenn ich damals klein war, fand ich es beeindruckend, wie anders die Atmosphäre hier drinnen war.
Es war fast still beziehungsweise redeten die Gäste sehr leise, es lief Geigenmusik im Hintergrund und der Blick aus dem Fenster war einfach atemberaubend schön. Neben dem Restaurant befand sich ein kleiner Wald, der im Moment von ein paar Laternen geheimnisvoll beleuchtet wird."Lauren, mach dich locker. Genieße den Abend einfach", sagte Dan zu mir und nahm meine Hand in seine. Seine Hand erwärmte meine, was mehr als gut tat. Auch wenn es draußen nicht so kalt war, fror ich die meiste Zeit.
"Nur weil du es bist", gab ich von mir und legte meine andere Hand auf seine.Zwei Minuten später kam der vorherige Mann mit dem Smoking wieder zurück, dieses Mal mit einem anderen Paar.
Die Frau trug ein langes dunkelblaues Kleid, welches mit unzähligen Pailletten verziert ist. Zudem trug sie viel zu viel Schmuck. Ich will nichts gegen reiche Leute sagen, aber diese Frau musste wohl jedem zeigen, wieviel Geld sie hatte.
Innerlich verdrehte ich meine Augen. Dan schien die beiden auch bemerkt zu haben und zog die Augenbrauen zusammen.
Als das Paar ein paar Tische weiter Platz nahm, sah ich auch genauer, um wen es sich handelte.Ich hielt die Luft an und sah panisch zu Dan, der den jungen Mann im dunkelblauen Anzug ansah. Man sah, wie sich die Räder in Dans Gehirn drehten. Dan versuchte wohl herauszufinden, woher er den jungen Mann wohl kannte. Und plötzlich machte es bei ihm 'Klick'.
"Dan..", flüsterte ich und drückte seine Hand. Er sah mich an. "Das ist mein Chef..und seine Assistentin."
Dan nickte und drehte den beiden den Rücken zu.
"Tu so, als hättest du sie nicht gesehen, okay?"
Nervös nickte auch ich und heftete meinen Blick auf die Tischdecke, um nicht in Versuchung zu geraten, die beiden irgendwie zu beobachten.
Einige Minuten lang blieb es still, ich hörte der leisen Geigenmusik zu und begutachtete das spezielle goldene Muster auf der Tischdecke.Dann räusperte sich Dan und er strich sich nervös durch die Haare, während ich meinen Kopf hob und ihn fragend ansah.
Ich bemerkte sofort, dass etwas nicht stimmte.
"Was ist los?"Ich sah wie Dan ein und ausatmete und sich ein weiteres Mal durch die Haare fuhr.
"Ich...ehm..."
Dan schaute abwechselnd hinter mich, dann zu mir und dann wieder auf seine Hände.
Er versuchte es erneut: "Du...Lauren, ich...ehm...ich-"
"Haben Sie sich schon entschieden, was Sie zu trinken und zu essen möchten?", unterbrach uns plötzlich ein Kellner und Dan sah teilweise überrascht und teilweise verstörend zu ihm.
"Eh...ja, was möchtest du den trinken, Lauren?"
Ich lächelte den Kellner an, der mir auch ein Lächeln schenkte. "Ich nehme einen Orangensaft und einmal die Nummer 23."
"Für mich bitte ein Wasser und die Nummer 46, bitte", antwortete auch Dan, nachdem er die Karte von mir bekam.
"Das Essen kommt sofort", sagte der Kellner und verschwand.Ich sah Dan wieder an. Er atmete schnell und hatte seine Augen geschlossen. Irgendetwas murmelte er vor sich hin, was das jedoch war, konnte ich nicht verstehen.
Ich kannte ihn gut genug, sodass ich wusste, dass er Angst vor etwas hatte und dass er nervös ist.
"Du musst es mir nicht sagen, Dan", versuchte ich ihn zu beruhigen. "Wir haben alle Zeit der Welt."
Zweifelnd sah er in meine Augen und blickte dann sofort wieder zurück auf seine Hände.
Der Kellner kam zu uns zurück und stellte unsere Getränke auf den Tisch. Wortlos verschwand er wieder.Nachdem auch unser Essen gekommen ist, entspannte sich Dan nach und nach. Wir lachten viel gemeinsam und ernteten hier und da böse Blicke von den Nachbarn.
Darf man nicht mal lachen? Da können wir doch nichts dafür, dass ihr keinen Spaß habt.
Sogar ich vergaß dann, dass mein Chef ein paar Tische weitersaß.Nachdem wir endlich unser Dessert bestellt hatten, musste ich dringend auf die Toilette, weshalb ich Dan Bescheid gab, dass ich gleich wieder da wäre.
Ich machte mich auf den Weg, wusste jedoch nicht wo das Klo war. "Entschuldigen Sie. Wo ist denn hier die Toilette?", fragte ich den Kellner, der gerade an mir vorbeiging. "Gleich da vorne rechts", antwortete er mir. "Danke."
"Kein Problem."Als ich das Klo betrat zog ich die Luft ein. Ach du heilige Scheiße.
Vor mir stand Ms. Sky, die mich mit hochgezogenen Augenbrauen von oben bis unten musterte.
"G...Guten Abend, Ms. Sky", stammelte ich.
"Guten Abend Ms. Silver. Was suchen Sie denn hier?", fragte sie hochnäsig und verzog abwertend das Gesicht.
"E...Ehm..ein Freund von mir hat mich eingeladen", sagte ich und betrachtete sie von oben bis unten."Na dann wünsche ich Ihnen einen schönen Restabend", meinte sie und ging einen Schritt auf mich zu. "Wenn Sie mich bitte durchlassen könnten."
Schnell nickte ich und ging einen Schritt zur Seite. Als sie nah an mir vorbei das Klo verließ, musste ich die Luft anhalten. Wie viel Parfum hat sie sich bitte draufgesprüht?Auf dem Weg zurück zu meinem Platz, erwischte ich mich selbst dabei, wie ich nach dem Tisch von meinem Chef und seiner Assistentin Ausschau hielt. Ich entdeckte die beiden schnell, sie saßen wirklich nur zwei Tische weiter von mir und Dan entfernt. Wieder musterte ich Mr. Hammilton von oben bis unten. Seine Haare hatte er nach oben frisiert, seine Augen waren auf Ms. Sky gerichtet und auf seinem Gesicht lag ein wunderschönes Lächeln. Das Lächeln, mit dem er mich früher immer begrüßt hat, wenn wir uns sahen.
Als hätte er meinen Blick bemerkt, hob er den Blick und sah direkt zu mir. Schnell sah ich weg und lief mit gesenktem Kopf zu unserem Tisch, wo Dan schon mit seiner Kugel Eis wartete. Auf meinem Platz stand ein leckerer Apfelstrudel.
Dan lächelte mich an. "Bon appetit, meine Kleine."
Ich spürte Logans Blick immernoch auf mir, wobei das praktisch unmöglich wäre, wenn da noch zwei Tische zwischen uns waren.
Ich zwang mich zu einem Lächeln und wünschte ihm auch 'Guten Appetit'."Oh mein Gott, den musst du probieren", sagte ich mit großen Augen zu Dan, als ich einen Bissen vom Apfelstrudel gegessen hatte. Ich tat ein kleines Stück auf meine Gabel und streckte sie ihm hin.
Dan machte lachend den Mund auf und ich schob ihm die Gabel in den Mund, so als würde ich ein kleines sechsjähriges Kind und nicht einen 26-jährigen Mann füttern.
Plötzlich fing er an leise zu husten und ich sah, wie er leichte Tränen in den Augen hatte.
Ich konnte nicht anders und fing an leise zu lachen, damit wir nicht noch mehr böse Blicke bekamen. Ich ging schnell zu ihm und klopfte ihm auf den Rücken. "Hier, trink das", sagte ich und reichte ihm meinen Orangensaft.
Als wir uns beide etwas beruhigt hatten und ich mich wieder auf meinen Platz gesetzt hatte, schaute mich Dan böse an. "Wegen dir wäre ich fast gestorben."Ich streckte ihm die Zunge heraus. "Übertreib nicht."
Im nächsten Moment nahm er meine Hand in seine und blickte mir tief in die Augen.
Ich musste schlucken. Dan war plötzlich so ernst und sagte nichts mehr. Er saß nur da und sah mir in die Augen."Lauren...", flüsterte Dan und löste seufzend den Blick von mir. Meine Hand blieb aber in seinen.
"Bitte hasse mich nicht, wenn ich dir das sage, okay?"
Ich runzelte die Stirn.Was meinte er?
*****
Was will Dan ihr sagen? Was glaubt ihr? :D
xxQue
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You promised me...
Novela Juvenil"Du hast es mir versprochen! Du hast es mir verdammt nochmal versprochen! Du weißt doch, dass man Versprechen nicht brechen darf", rief das Mädchen mit tränenerstickter Stimme dem Jungen hinterher, der Hand in Hand mit einem schwarzhaarigen Mädchen...