Kapitel 8

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Phil:

Als ich Sophie nach der Operation das erste Mal wieder sah wartete ich darauf das sich bei mir irgendwas tat. Ich dachte ich spührte wie sehr ich sie vermisst hatte und das ich sie wie früherer einfach in meiner Nähe haben wollte. Aber das war nicht so. Als ich ihr in die Augen sah fühlte ich nichts überhaupt nichts. Wie sie mich ansah so voller Hoffnung und wie die Hoffnung verschwand und Trauer auf ihr Gesicht trat als ich sie allein im Park ließ. Ich würde mich ja schrecklich fühlen aber ich konnte nicht. Das ich weinte merkte ich erst als mein Vater mir ein Taschentuch unter die Nase hielt. "Ich weiß das es schwer ist Phillip aber wir hatten keine andere Option sonst wärst du mir weggestorben", sagte er und wie erwartet trösteten seine Worte mich kein bisschen. Wie auch ich war ja nicht mal traurig sonderen bloß irgendwie verzweifelt. Das war doch auch ein Gefühl oder? Am Nachmittag kam meine Mutter und brachte mir meinen Laptop, mein Handy und frische Sachen mit. Sie freute sich das es mir besser ging und umarmte mich. Ich versuchte auch zu lächeln und erwiederte die Umarmung wenn auch nur etwas zarghaft. Zu dritt aßen wir im Krankenhaus zu Abend und dann fuhren die beiden nach Hause. Ich war ganz allein aber das machte nichts. Als ich den Computer hochfuhr strahlte mich Sophies Gesicht an. Ich erinnerte mich als wir das Foto gemacht hatten. Wir waren am Strand gewesen und die Sonne war untergegangen. Sie lag auf ihrem weißen Handtuch in einem schwarzen Bikini ich wusste es noch ganz genau. Plötzlich zuckte ich zusammen weil es da wo jetzt der Mechanismus saß zu ziehen anfing. Ich presste meine Hand auf die Stelle und biss die Zähne zusammen. Und plötzlich lachte ich und zwar wirklich. Ich lachte und es war mir egal ob mich jemand hören konnte. Ich konnte Freude fühlen und das freute mich. Ich freute mich das ich mich freuen konnte. Als ich das immer wieder im Kopf wiederholte musste ich noch mehr lachen. Ein bisschen blöd kam ich mir schon vor. Und ich beruhigte mich auch langsam. Immernoch kichernd saß ich im Krankenhausbett als plötzlich die Tür einen Spalt weit aufgeschoben wurde und ich sah wie Sophia ihren Kopf durch die Tür steckte. Ein leises Klopfen ließ mich schließlich vertummen. Die Tür ging langsam auf und Sophie spähte durch den Türspalt. Offensichtlich wollte sie nur nach mir sehen, denn als sie bemerkte das ich wach war wollte sie das Zimmer sofort wieder verlassen. "Sophie warte!", rief ich und sie blieb stehen und schaute mich verwirrt an.   "Komm aufs Bett", lächelte ich und sie zögerte doch dann kletterte sie etwas chaotisch mir hoch. "Du hast davon ein Foto gemacht?", sie klang verwundert und auch ein bisschen verärgert. "Scheint so", meinte ich bloß und musste aufpassen das ich bei ihrem Gesichtsausdruck nicht kicherte. Ich beobachtete sie von der Seite. Ihre ungewöhnlich roten Haare fielen über ihre Schulter und entblößten ihren schlanken Hals. Ich konnte dort genau einen älteren Knutschfleck erkennen und fragte mich ob ich das gewesen war. Ich hob die Hand und strich darüber. Sophie zuckte zusammen und starrte mich erschrocken an. Ich schluckte und wannte mich wieder ab. Leider konnte ich ja immernoch nichts anderes als Freude fühlen. "Tut mir leid", sagte ich deswegen und wannte mich ab. "Schon oke", murmelte Sophie. Aber es war gar nichts oke.

Viola:

Als wir Sam entführen wollten machte ich mir nicht viele Gedanken darüber. Wir brauchten das Geld und seine Eltern besaßen ja wohl genug Kohle. Für was wir allerdings das ganze Geld brauchten wusste ich nicht. Evan hatte mir nichts gesagt das war auch nicht nötig denn ich hatte auch nicht gefragt. Aber jetzt da mein bester Freund, den ich im Weisenhaus kennen gelernt hatte, tot war und ich mich offensichtlich in Gefahr befand interessierte es mich doch. Nah ja im Moment eigentlich nicht. Ich saß nämlich auf dem dreckigen Kellerboden und küsste unseren Geisel. Und verdammt küssen konnte er wirklich. Ein bisschen wunderte es mich schon das Sam mich nicht weg schubste. Völlig außer Atem entfernte er sich plötzlich von mir. Die Augen hatte er geschockt aufgerissen und ich fragte mich ob er eine Freundin hatte. Er durchquerte den Raum und schloss die Tür ab. Gut mit gedacht wenn Peet das nächste Mal wieder kommen würde, würde er ihn windelweich prügeln. Die Tür war aus Eisen so das man sie nicht eintreten konnte. Der Chef war offensichtlich davon ausgegangen das der Sohn von Captain America sonst dazu in der Lage sein würde. Sam setzte sich auf sein Bett und starrte vor sich hin. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Mein ganzer Körper tat immernoch weh also blieb ich einfach sitzen. "Bilde dir auf das eben bloß nichts ein. Du hast mich überrumpelt. "Nah ja du hast immerhin mitgemacht", kicherte ich, verzog darauf aber das Gesicht und hielt mir die Seite. Sam schnaubte verächtlich und griff nach einem Stück Brot. Ich klammerte mich an einem kleinen Stein fest der aus der Wand ragte und hiefte mich hoch. Langsam kam ich auf Sam zu und nahm mir auch etwas von dem Essen. Dann setzte ich mich auf den alten Holzstuhl. "Sieht aus als säßen wir jetzt im selben Boot", murmelte ich und Sam zischte: "Mit dem Unterschied das du ne kranke Heuchlerin bist und ich von drei Witzfiguren gefangen gehalten werde", mit den Worten drehte er sich von mir weg. Seine Stimme war eisig und das was er sagte war Irgentwie verletzend. Ich schluckte das Essen hinunter und sagte nichts mehr. Vor dem kleinen Fenster wurde es langsam dunkel und ich spührte das ich wieder müde wurde. Nah gut würde ich halt wieder auf dem Stuhl schlafen. In dem Moment fiel mein Blick auf Samuels einbandaschierten Arm. "Ist der eigentlich schon verheilt?", fragte ich. "Woher soll ich das denn wissen, bin ich Arzt?", fuhr er mich an und ich verdrehte die Augen. "Du weißt ja wohl ob es noch weh tut oder nicht", sagte ich und hing zu auf das Bett zu um den Artztkoffer darunter hervor zu ziehen. Sam hob seinen Arm und drehte ihn ein wenig. Verwirrung zeigte sich auf seinem Gesicht und ich begann zu lächeln. Diese Mischung hatte tatsächlich funktioniert. Ich klatschte wie ein keines Kind in die Hände und Sam hob verwundert den Kopf. "Was?", fragte er und ich trat auf ihn zu. Er wich zurück und ich stöhnte genervt: "Ich will dir doch bloß den Verband abnehmen". Sein Blick war immernoch skeptisch als er mir den Arm hinhielt. Ich wickelte den alten Verband ab und einen neuen darum um den Arm noch ein bisschen zu stützen. "Ich hab dir erzählt das Evan Chemiker war. Sein Vater hat in einem von Hydras Laboren gearbeitet. Von ihm hat er sein können. Vor zwei Monaten erzählte er mir er hat angeblich ein Mittel entdeckt das alle Fähigkeiten des menschlichen Organismus um fünfzig Prozent verbessert. Er wusste nicht ob es irgendwelche Nebenwirkungen hatte und wollte es deswegen nicht an sich selbst testen. Peet der Idiot hat ihm nicht geglaubt und das Zeug ist in seinem Zimmer verstaubt. Und dann haben wir dich gefangen genommen und ich hab dir das zeug in den Körper gejagdt und siehe da es hat funktioniert", erklärte ich ihm. "Du sagst mir gerade das du mir ein Zeug reingehauen hast von dem du nicht mal wusstest ob es Nebenwirkungen hervorruft. Sag mal bist du total irre!", schrie Samuel mich an und ich zuckte schuldbewusst zusammen. Plötzlich packte mich Sam am Hals und drückte mich gegen die nächste Wand.

Sam:

Ich war so verdammt wütend auf Viola das es mir egal war ob sie verletzt war oder nicht. Dieses Miststück hätte mich tatsächlich umbringen können. Jetzt hing sie an der Wand nur gehalten von meiner Hand die ihren Hals umschlang. Sie röchelte und starrte mich ängstlich an. Es kümmerte mich nicht und ich drückte noch fester zu. Plötzlich sah ich das Gesicht meines Vaters vor mir. "Die Avengers töten nie um sich selbst zu rächen. Sie rächen nur die Menschheit". Sofort ließ ich Viola los. Sie fiel auf den Boden und hustete heftig. Ich sah auf meine Hände. Ich fühlte mich schrecklich als ich sah wie das Mädchen auf allen vieren am Boden kniete und hustete. Ich drehte mich von ihr weg, stieg ins Bett schlüpfte unter die Decke, drehte mich zur Wand und presste mir das Kissen auf die Ohren. Ich war zu einem Monster mutiert.

The Avengers - Next Generation 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt