6. Wie eine echte Prinzessin

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"Stehen sie bitte auf." Höre ich eine weibliche Stimme hören.
Ich öffne meine Augen uns sehe ein Zimmer voll mit hübsch, gekleideten Frauen. Wie  solche türkische Haremsdamen.
"Sie sind ja einfach in ihren Klamotten eingeschlafen."
"Ich habe keine anderen Klamotten hier."
Die Mädchen lachen.
"Aber Prinzessin dort trüben ist eine Tür, die zu ihren Klamotten führt. Der Sultan hat das Zimmer extra für sie und den Prinzen anfertigen lassen."
Ich stehe auf und laufe zu der Tür. Langsam öffne ich sie und falle fast zur Seite, als ich die Anzahl der Klamotten sehe. Fast wie in einem Kleidergeschäft.
Auch die Klamotten des Prinzen hängen dort. Ich schließe die Tür.

"Möchten sie auf der Terrasse oder drinnen Frühstücken?" Fragt eines der Mädchen.
"Wo isst der Rest?"
"Meinen sie damit die Königsfamilie?"
"Ja. Genau."
"Sie haben bereits gefrühstückt. Wir haben sie lange ausschlafen lassen."
Ich entscheide mich für die Terrasse.
Sie bereiten für mich ein Frühstück vor, dass für meine ganze Familie hätte reichen können.
"Danke." Sage ich nur. Das ist meine erste Mahlzeit, nach meinem Wüstenerlebnis. Ich hatte mich am gestrigen Abend geweigert, etwas zu essen.
Um die Terrasse herum ist ein Garten mit zwei Pools. Eins ist für Kinder.
"Wohnen hier auch Kinder?" Frage ich.
"Ja. Die Enkel des Sultans."
"Enkel?"
"Ja. Er hat fünf Söhne. Drei von ihnen sind verheiratet und haben Kinder. Azmi ist verlobt und Namids Schicksal ist ja bekannt." Sagt das Mädchen und schenkt mir Saft ein.
"Prinz Bassam, der älteste, hat zwei Söhne und eine Tochter. Prinz Issam hat ein Kind und seine Frau ist gerade Schwanger. Kalil hat zwei Kinder."
"Wow. Also leben hier sechs Kinder? Wieso hört man sie nicht mal?"
Als hätten mich die Kinder gehört, rast einer nach dem anderen in den Garten. Den ältesten schätze ich auf 14Jahre. Der Rest ist noch unter 10 Jahre.
"Sie hatten Unterricht." Antwortet das Mädchen.
Eines der Kinder schaut mich an. Ein Mädchen. Sie läuft auf mich zu und stellt sich neben mich. Sie sagt irgendwas auf ihrer Sprache.
"Ich verstehe dich nicht." Sage ich. Daraufhin rennt sie wieder zu den anderen Kindern. Eine Frau läuft an mir vorbei. Hat den Körper eines Models. Lange, schwarze Haare. Sie trägt weiße Kleidung und eine Sonnenbrille. Ich kann ihre Blicke nicht verfolgen, also bin ich mir nicht sicher, ob sie mich angeschaut hat.
"Das ist die Ehefrau von Bassam, Aischa."
Sie geht zu ihren Kinder und beredet irgendwas. Dann kommt sie zu mir und reicht mir ihre Hand.
"Willkommem, Ghaya." Sagt sie und lächelt. Ihre Stimme ist so sanft und beruhigend. So ähnlich wie die von Siri beim Iphone.
Sie setzt sich zu mir und das Mädchen schenkt ihr sofort Saft ein.
"Wieso kannst du unsere Sprache nicht mehr? Das ergibt doch kein Sinn? Wohlmöglich hast du dein Gedächtnis verloren, aber die Sprache die man spricht, kann man nie vergessen."
Ich zucke nur mit den Schultern und esse von meinem Müsli.
Die Frau scheint enttäuscht zu sein, weil ich ihr keine Antwort geben konnte.
Sie steht auf.
"Ich muss jetzt zu einem Meeting. Ich wünsche dir noch einen schönen Mittag." Sagt sie und geht.

Am Nachmittag führt das Mädchen mich durch das Palast und zeigt mir die einzelnen Zimmern. Die Schlafzimmer der Söhne darf sie mir nicht zeigen.
"Wie viel Menschen leben in diesem Palast?" Frage ich.
"Also mit den ganzen Angestellten etwa um die vierzig Leute."
Ich verdrehe die Augen. Was für seltsame Menschen wohl noch ihr herum lauern.
"Das ist also die Ghaya." Höre ich ein Stimme. Eine weiter hübsche Frau läuft  auf uns zu.
Sie hat recht auffällige, doch schöne Muttermale im Gesicht und sehe helle, fast schon grüne Augen. Sie trägt dunklen Lippenstift und stilvolle Kleidung.
"Ja." Antworte ich leise.
Sie macht einen Rundgang um mich. Dann bleibt sie stehen und gibt ihr Urteil ab.
"Zu Namid passt du ja gar nicht." Ihre Stimme hat einen sehr eingebildeten Klang.
"Okay." Antworte ich.
"Versteh mich nicht falsch. Namid ist nur so ein unglaublich gut aussehender Mann und dann kommst du. Also nicht flasch verstehen. So ganz andere Welten."
Ich starre sie nur Stumm an.
Sie wünscht mir einen schönen Tag und verschwindet wieder.
"Was war das für eine eingebildete, dumme Kuh?" Frage ich.
"Das ist die Verlobte von Azmir."
"Mir tut dieser Azmir sehr leid!"

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