SECHSEinen Monat später
Ich wache durch einen lauten Knall auf. Gestern scheint jemand Neues in die Wohnung nebenan gezogen zu sein. Eigentlich nicht schlecht, allerdings ist es nicht so toll, wenn man morgens um 6 Uhr, nach einer ohnehin schon anstrengenden Schicht, durch Bohrlärm geweckt wird. Ich drücke mein Kissen auf meine Ohren und stöhne.
Das kann doch nicht wahr sein.
August hatte lange einen Nachmieter gesucht. Eigentlich hatte er wohl vor, Mary die Wohnung zu überlassen, nachdem Sam überstürzt ausgezogen war. Dies hat er sich abermals nochmal anders überlegt), als er die gesamte Wahrheit erfahren hatte.
Ich stehe auf und ziehe meine Vorhänge auf. Draußen ist noch alles ruhig. Kein Wunder wenn man bedenkt wie früh es noch ist.
Heute hat meine beste Freundin Geburtstag. Eigentlich wollte sie keine große Party schmeißen, aber aus irgendeinem Grund gibt es heute Abend doch eine.
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„Guten Morgen, ich wollte mich für den Lärm von vorhin entschuldigen. Ich hoffe, ich habe Sie nicht zu sehr gestört?", fragt mein neuer, durchaus attraktiver, Nachbar.
„Es ging. Vielleicht warnen Sie mich einfach beim nächsten Mal vor, dann könnte ich mich wappnen", sage ich grinsend. Wie soll ich so einem Mann böse sein? Er sieht aus, als wäre er aus einem Katalog entsprungen. „Aber sicher, er sieht auf mein Klingelschild, Miss King", sagt er grinsend. „Sophia reicht", kontere ich lächelnd. „Ich bin Ron, freut mich".
„Freut mich auch. Willst du zufällig einen Kaffee mittrinken?", frage ich und deute auf meine Küche.
„Gern, aber wenn es keine Umstände bereitet", stimmt er zu, ehe er meine Wohnung betritt. „Schön hast du es hier", meint Ron, nachdem er sich etwas umgesehen hat. „Deine Wohnung ist doch genau die gleiche.", sage ich lachend. „Stimmt. Nur du hast eine andere Einrichtung. ", stimmt er zu. „Hier dein Kaffee, sage ich und reiche ihm eine Tasse, in deiner jetzigen Wohnung hat vorher meine beste Freundin gewohnt. Sie lebt jetzt aber mit ihrem Mann in einem Haus", erzähle ich ihm. „So so. Was machst du beruflich?", erkundigt er sich. „Ich studiere noch Medizin. Und du?".
„Was heißt noch? Willst du etwa aufhören? Ich beginne morgen eine neue Stelle bei einem Verlag- als Lektor", antwortet er. „Nein nein, ich habe in zwei Wochen meine letzte Prüfung und dann bin ich Ärztin."
„Dann drücke ich dir schon einmal die Daumen." Ich lächele ihn dankbar an. „Und hast du einen Freund?". Er fällt ja gleich mit der Tür ins Haus. Sofort muss ich an Arthur denken. In den letzten Wochen, konnte ich ihm so gut es ging aus dem Weg gehen. Heute Abend werde ich ihn und seine Svenja allerdings wieder ertragen dürfen. Man beachte meine Ironie. Da kommt mir eine Idee.
„Nein habe ich nicht. Allerdings hätte ich da eine Frage an dich.", gebe ich grinsend bekannt.
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„Happy Birthday Süße. Lass dich ansehen. Jetzt bist du schon wieder ein Jahr älter", sage ich strahlend, als ich meine beste Freundin umarme.
„Vielen Dank, aber reibe mir bitte nicht mein Alter unter die Nase", meint Sam kichernd. Irgendwas ist anders. Sie strahlt so. Noch mehr als sonst. „Wen hast du denn mitgebracht?", fragt nun mein Bruder und deutet auf meine Begleitung. „Ach, Entschuldigung. Darf ich euch Ron vorstellen? Er ist mein neuer Nachbar."
„Ich kenne Sie doch. Sind Sie nicht der neue Lektor?", fragt Sam mit großen Augen. „Ja, das ist richtig. Ich beginne morgen bei Ihnen, Mrs. King," sagt Ron charmant. Das wusste ich nicht.
Vor gut einem Monat hat Sam ihre Stelle als stellvertretende Direktorin angetreten. Dad hält sehr viel von ihr und das muss was heißen. Ich sehe Ron irritiert an, doch erwarte keine Antwort, denn genau in diesem Moment tauchen Arthur und Svenja auf. Hand in Hand.
„Sophie", meint Svenja, ehe sie sich an Arthur schmiegt. „Sophia. Ich heiße Sophia", bemerke ich, ehe ich Rons Hand nehme. „Das ist Ron-", gebe ich bekannt, werde allerdings von Ron unterbrochen. „Ihr Freund", fügt dieser hinzu. Bitte was? Was erzählt er denn da?
„Ich wusste gar nicht, dass du einen Freund hast", sagt Arthur überrascht. Sehe ich da so etwas wie Wut in seinen Augen?
„Tja, du weißt so vieles nicht von mir. ", kontere ich und gehe mit Ron etwas an die Seite.
Doch bevor wir beide irgendetwas klären können, beginnt meine beste Freundin mit ihrer Rede.
„Zu Beginn möchte ich mich erst einmal ganz herzlich bei euch bedanken, dass ihr alle heute hergekommen seid, um mit mir meinen Geburtstag zu feiern. Ich weiß, ich hatte euch allen gesagt, dass ich eigentlich nicht feiern möchte, allerdings haben Joshua und ich ein paar Dinge, die wir gerne mit euch teilen wollen", sagt Sam und winkt Joshua zu sich. Dieser stellt sich sofort hinter seine Frau und küsst sie auf die Wange. Ich bin wirklich gespannt was jetzt kommt.
„Meine bezaubernde Frau und ich haben vor ein paar Tagen erfahren, dass wir in gut sieben Monaten ein kleines Baby bekommen werden", klärt nun mein Bruder auf.
Oh mein Gott. Ich werde Tante. Schreiend vor Glück, laufe ich auf die beiden zu und drohe sie zu zerquetschen. „Herzlichen Glückwunsch. Ich freue mich so für euch. Ihr werdet bestimmt ganz tolle Eltern", sage ich strahlend.
„Soph, wir wollten dich fragen, ob du vielleicht die Rolle der Patentante übernehmen möchtest. Wir würden uns auf jeden Fall sehr freuen", eröffnet mir mein großer Bruder. „Wie bitte? Ich darf Patentante werden?", frage ich ungläubig. „Sicher, wir könnten uns keine bessere vorstellen", bestätigt Sam grinsend.
„Und was ist mit mir?", höre ich Arthur hinter mir fragen.
„Du Kumpel, wirst Patenonkel. Das ist doch ganz klar."
Oh nein. Das bedeutet, ich werde Arthur immer wieder begegnen. Mindestens einmal im Jahr. Und ich dachte, ich müsste ihn nach meinem Abschluss nie wieder sehen.
Das könnte nun schwerer werden als gehofft.
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„Du hast mir gar nicht gesagt, dass du einen Freund hast"; meint Sam grinsend und deutet auf Ron, welcher sich gerade mit meinem Bruder und dessen bestem Freund unterhält.
„Ich habe auch keinen. Allerdings weiß er von Arthur und er ist heiß. Ich meine, hast du ihn dir schon einmal angesehen? Er könnte Model sein." Okay, ich sollte vielleicht aufhören so von Ron zu schwärmen. Ich kenne ihn praktisch gar nicht.
„So ist das also. Du nutzt ihn als Freund, um Arthur eifersüchtig zu machen. Soph, ich bin beeindruckt. Hab einfach ein bisschen Spaß, ich muss dir nämlich Recht geben, Ron ist schon kein schlechter Anblick", kichert meine beste Freundin, ehe sie sich ans Buffet begibt.
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Und immer wieder er! #Wattys2016
Teen FictionSophia, eine 24 jährige Studentin auf der großen Suche nach der Liebe. Wird sie Sie finden oder ist sie vielleicht schon ganz in der Nähe ? Begleitet Sophia auf ihrer Reise und seht selbst. 2. Teil von und immer wieder du! Cover: dqrkblue