ELF
„Wieso studieren wir denn dann überhaupt wenn wir dann trotzdem nicht helfen können", sage ich verzweifelt und schmiege mich an ihn. Vergessen ist die Wut auf ihn. Er ist hier bei mir, um mir bei zustehen.
„So darfst du das nicht sehen, Soph. Wir helfen anderen sehr wohl. Aber manche wollen sich auch nicht helfen lassen. Bei Lola lag so viel im Argen. Das müssen wir jetzt so hinnehmen. Auch wenn es schwer ist. Aber bitte denk nicht so. Du hast jetzt nicht 6 Jahre studiert und heute deine Prüfung abgelegt um jetzt alles hinzuschmeißen", meint Arthur und gibt mir einen Kuss auf den Scheitel.
-ARTHUR-
„Du machst es dir jetzt heute Abend schön gemütlich. Und morgen sehen wir uns in der Klinik", sage ich zu Sophia, als ich mich auf den Heimweg mache .Ich mache mir wirklich große Sorgen um Sophia. Die Sache mit Lola hat sie mehr mitgenommen, als ich gedacht hätte.
Auf dem Weg nach Hause, entscheide ich mich nochmal zu meinem besten Freund und dessen Frau zu fahren. Schließlich ist Joshua Sophias Bruder. Und Sam, als beste Freundin, könnte es auch interessieren, dass es Sophia nicht wirklich gut geht.
„Arthur, hast du schon mal auf die Uhr geguckt? Es ist fast eins", beschwert sich Josh, als mir dieser verschlafen und nur mit Boxershorts bekleidet die Tür öffnet. „Sorry, ich würde auch nicht zu euch kommen, wenn es nicht wirklich wichtig wäre", sage ich.
„Gut dann komm rein, aber sei leise. Sam schläft", meint er und reibt sich die Stirn.
Nie im Leben hätte ich es für möglich gehalten, dass sich mein bester Freund fest an eine Frau binden würde. Aber ich habe mich wirklich für beide gefreut. Sam und Josh sind ein echtes Traumpaar.
„Ja, eigentlich wäre es mir ganz Recht, wenn Sam auch dabei sein könnte. Es geht um Sophia", gestehe ich und sehe meinen besten Freund fragend an.
Josh stöhnt leicht genervt, fährt sich über sein Gesicht und steht auf. „Ich sehe mal, ob ich sie wach bekomme", meint er und verschwindet.
Derweil setze ich mich auf das durchaus gemütliche Sofa und warte, dass Joshua mit Sam zurückkommt.
„Ich hoffe, du hast einen wichtigen Grund mich aus meinem Schlaf zu reißen", faucht Sam, als sie sich mit Joshua auf das andere Sofa setzt. Okay, vielleicht hätte ich doch anrufen sollen.
„Keine Sorge, ich denke das ist durchaus wichtig. Es geht um Sophia. Ich mache mir ernsthaft Sorgen", berichte ich den beiden und Sam scheint sofort hellwach zu sein. „Was ist mit ihr?" fragt Joshua nervös.
„Lolas Tot nimmt sie sehr mit. Und ich glaube, sie hat mir vorhin durch die Blume gesagt, dass sie keine Ärztin werden will. Leider vermute ich, dass wenn wir sie damit jetzt alleine lassen, sie aus ihrem Elfenturm gar nicht mehr rauskommen wird", erkläre ich ihnen meine Befürchtung.
„Sie will was? Aber sie ist doch schon so gut wie fertig", wirft Sam besorgt ein und hält sich an ihrem Mann fest.
„Ja, das weiß ich auch. Und so wie ich Sophia kenne, wird sie einen super Abschluss hinlegen. Aber das will sie alles nicht mehr, nur weil sie denkt, dass sie Lola nicht helfen konnte", sage ich und raufe meine Haare.
„Wir müssen was unternehmen. Ich weiß noch wie sie sich als kleines Kind schon abgekapselt hat, nur weil der Vogel den sie versucht hat zu retten gestorben ist", erzählt Joshua und sieht seine Frau an. „Ok, ich fahre morgen nach meiner Schicht zu ihr und gucke wie es ihr geht", sage ich und sehe die beiden fragend an.
„Ja gut, dann fahre ich morgen früh hin. Ich muss morgen Mittag nach Berlin fliegen", erzählt Sam und nimmt die Hand ihres Mannes.
„Gut, dann lasse ich euch mal schlafen. Wir sehen uns morgen", sage ich zu meinem besten Freund und verabschiede mich von den beiden.
- - - - - -
Als ich nach Hause komme ist es schon fast halb drei.
Mit den Gedanken an Sophia schlafe ich ein.
Am nächsten Morgen werde ich überrascht, als ich in die Klinik komme. Sophia steht im Schwesternzimmer. Allerdings ist diese nicht alleine. Svenja steht bei ihr. Ich kann mir schon vorstellen was meine Freundin vorhat.
„Sophia, ich habe dir doch gesagt, dass du zu Hause bleiben sollst. Sam wollte zu dir kommen", sage ich und stelle mich zwischen die beiden. Als Art Puffer.
„Ich weiß, sie war schon da. Ich bin auch nur hier, um meine Sachen zu holen. Ich kann das nicht Arthur", sagt sie leise an mich gerichtet. Ich kann mir das nicht ansehen. Doch bevor ich irgendwas machen kann, setzt Svenja noch einen drauf.
„Du willst dich also aus dem Staub machen, ja? Treibst erst ein Mädchen in den Suizid und dann einfach abhauen. Und so was will Psychiaterin werden". Das ist jetzt nicht ihr Ernst.
Sophia schüttelt den Kopf und rennt davon.
„Und jetzt legt sie auch noch einen dramatischen Abgang hin. Vielleicht wäre Schauspielerin eher was für sie", meint Svenja lachend.
„Du hast sonst auch keine Probleme, oder? Wie kommst du darauf, so etwas zu sagen. Wir beide wissen, dass Sophia nichts mit Lolas Suizid zu tun hat. Sie ist sowieso schon fertig genug. Da musst du nicht noch Salz in die Wunde streuen", fahre ich sie an.
„Weißt du Arthur, mir geht das so auf die Nerven. Sophia hier, Sophia da. Sie war nun mal für Lola verantwortlich und hat nicht gesehen, dass sie Suizid gefährdet ist".
„Da ist noch nicht das letzte Wort gesprochen", sage ich und renne hinter der Schwester meines besten Freundes her.
Allerdings komme ich nicht weit. Der Leiter der Klinik steht vor mir.
„Dr. Clark, wissen sie was mit Sophia King los ist? Sie hat mir eben gesagt, dass sie doch nicht hier anfangen will zu arbeiten", sagt er und sieht mich fragend an.
„Nehmen sie das bitte nicht allzu ernst. Ihr geht der Tod von Lola sehr nahe. Ich kümmere mich darum", gebe ich bekannt.
Ich habe Glück, dass ich Sophia noch auf dem Parkplatz antreffe. Ihr Gesicht ist tränenüberströmt.
„Hey, so fährst du mir nicht", sage ich streng und nehme ihr die Schlüssel ab. „Setz dich ins Auto. Ich fahre dich".
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Und immer wieder er! #Wattys2016
Teen FictionSophia, eine 24 jährige Studentin auf der großen Suche nach der Liebe. Wird sie Sie finden oder ist sie vielleicht schon ganz in der Nähe ? Begleitet Sophia auf ihrer Reise und seht selbst. 2. Teil von und immer wieder du! Cover: dqrkblue