Kribbeln

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Wir liefen einen Feldweg entlang.
Es war kalt, doch mein Herz war wärmer denn je. Ok, das klingt sehr kitschig, aber ich weiß nicht wie man das anders ausdrücken soll.

Marvin hielt noch immer meine Hand.
Wir schwiegen und wechselten hin und wieder ein paar Worte.
Ich fühlte mich, wie in einem Traum.
Das war alles so unrealistisch.
Ich meine vor ein paar Wochen hatte ich Marvin das erste mal in der Stadt gesehen und da hätte ich nie gedacht, dass er je meine Hand halten würde.
Das war einfach unglaublich.

"Schau! Da unten ist unser Hof", sagte Marvin und deutete mit der Hand in eine Richtung. Tatsächlich wir waren einen Hügel hinauf gegangen und konnten jetzt das Dorf von oben sehen.
"Das ist eine tolle Aussicht ", sagte ich.
"Ja."
"Kommst du oft hierher?", fragte ich.
"Gelegentlich. Ich würde gerne öfter hier herkommen, aber wegen der vielen Arbeit geht das leider nicht."
"Okay, verstehe."
"Wollen wir uns da drüben auf den Holzzaun setzten?"
Ich stimmte zu und wir setzen uns auf den Zaun.

"Ich bin so froh, dass du jetzt da bist", sagte Marvin nach einer Zeit.
"Ich bin auch froh, dass wir uns kennen gelernt haben, denn....ich...mag dich echt gerne", gestand ich.
"Schau mal es fängt an zu schneien!", bemerkte Marvin.
Tatsächlich.
Schnee.

Und ich musste nicht in meinem Zimmer sitzen, ich konnte den Schnee jetzt und hier erleben.
"Du hast eine Schneeflocke auf der Nase!", bemerkte Marvin.
Er beugte sich zu mir rüber und fasste mir mit seinem Zeigefinger an die Nase. Diese Berührung löste ein Kribbeln, wie tausend Stromschläge in mir aus. Er sah mich an.
Seine Augen waren einfach wunderschön. Tief braun.
Unsere Nasenspitzen waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt.
Und dann beugte er sich noch ein Stück weiter vor und küsste mich.
Ganz zart und vorsichtig.
Doch dann wurde der Kuss heftiger und ich erwiderte seinen Kuss.
Ich wollte nur noch eines.
Die Zeit anhalten.

MarieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt