„Verträge sind nicht da um sie zu brechen, My Lady."

494 19 2
                                    

Es war dunkel. Meine Augen waren immer noch geschlossen und es war mir aus irgendeinem Grund nicht möglich sie zu öffnen. War ich etwa tot? War das das Leben nach dem Tod? Schwarze Einöde? Mehr nicht? Ich hörte Absätze. Eine Tür öffnete sich. Sie wurde knarzend wieder geschlossen. „Arycholos, hole mir noch etwas Lipium - Kraut." „Jawohl, Meister." Die erste Stimme, die ich vernahm musste wohl die dieses Dämons sein, der mich umbringen wollte. Aber warum wollte er mir jetzt helfen? Die zweite Stimme hatte ich nie gehört, aber ich ordnete sie mal einem Bediensteten zu. Die Tatsache, dass ich meinen Körper nicht bewegen konnte versetzte mich leicht in Panik. Ich konnte keinen meiner Muskel regen. Was hatte er mit mir gemacht? „Bitte sehr, Meister." „ Danke, Arycholos. Du darfst jetzt gehen." NEIN GEH NICHT ! Lass mich mit dem nicht allein! „Jawohl mein Meister . Nur würdet ihr mir möglicherweise eine Frage gestatten?" „Sprich mein treuer Untergebener." „Sagt, ist sie tot? Ich sehe sie nicht atmen." Der 'Meister' lachte . „Nein Arycholos, tot ist sie nicht. Jedoch wäre sie beinahe durch meine eigene Hand gestorben, und ich hatte nicht einmal bemerkt, dass sie mein Paktengel war, bis zu jenem Moment in dem sie meinen Namen flüsterte und unsere Paktzeichen im Einklang aufleuchteten." „Tausend Dank für eure Antwort, Meister." Der Bedienstete ging. Aber Moooooment, wenn ich das grade richtig verstanden habe bin ich nicht tot. Partyyyy! Aber der Rest: er hätte mich fast getötet, ich war sein Paktengel und ich hatte SEINEN Namen geflüstert?! Das konnte doch nicht wahr sein? Warum ausgerechnet dieser Dämon? Es gab doch noch soo viele andere. Warum Papa hast du mir gerade diesen herausgesucht? Ich versuchte, nachdem ich mich etwas abgeregt hatte, mich auf die Geräusche, die ich vernahm zu konzentrieren um wenigstens etwas zu erahnen. Ich hörte das Rascheln der Lipium Blätter. Dann wie er sie zerstieß und in Wasser mischte. Die Decke, welche mich anscheinend bis grade eben bedeckt hatte, wurde mir ohne weiteres vom Leib gezogen und ich hörte wie er seine Hand in das Lipium- Gemisch senkte, sie heraushob und mir die Brühe auf den verschiedensten Köperstellen verrieb. Ich spürte genau was er tat, denn seine Hand war wahnsinnig warm und erwärmte alle Stellen, die er berührte. Es war aber kein aggressives verreiben, sondern ein eher zärtlich, entschuldigendes Streicheln. Ich hatte anscheinend nichts mehr an, bis auf meine Unterwäsche. Er bedeckte meine Beine wieder und zog behutsam mein Unterhemd etwas höher um die Wunde behandeln zu können. Zunächst ließ er das Gemisch auf meine Wunde tropfen, darauf fing er an sie vorsichtig damit einzureiben. Ach du heiliger Shinigami! Es war egal wie sehr er sich anscheinend die Mühe gab mir nicht mehr weh zu tun. Lipium- Kraut war zwar eins der besten und teuersten Heilpflanzen die es gab , aber es brannte wie die Hölle, auf offenen Wunden. Und die an meiner Seite war anscheinend frisch, offen und tief! Das wurde mir bewusst als ich so langsam aber sicher das Gefühl bekam, dass das Lipium- Kraut mir meine Innereien wegbrennen würde. Ich konnte meinen Gedanken nicht mehr zuhören, da er annfing zu reden und ich wissen wollte was er sagte. „ Na du kleiner Engel. So jung und schon so mutig. Bist wohl ein Shinigami . Ich hätte nie gedacht, dass du bei der letzten Zeremonie deines verehrten Vaters seine Shinigami Kräfte erhälst. Aber das muss ja dann heißen, dass du sowohl Engel, Schutzengel, Kamigami und Shinigami werden kannst oder schon bist. Mächtig war deinVater auf jeden Fall und es wäre schon eine Verschwendung gewesen wärst du jetzt bei unserem unglücklichem ersten Aufeinandertreffen gestorben. So dann wollen wir mal schauen das wir dich wieder ganz kriegen." MOHOMENT! Was meinte er mit wieder ganz?? Und warum wusste er so verdammt viel und WARUM LIEGE ICH HIER IN UNTERWÄSCHE?! Ich hatte so viele Fragen und auf fast jede von ihnen keine Antwort. Warum hat er mich angegriffen? Ok , das kann ich mir eigentlich selbst erklären. Ich mein ich war in seinen Palast eingebrochen, hatte herumgeschnüffelt und wollte noch nicht mal wirklich mit ihm reden. Aber ich hatte eben Angst vor ihm. Was sollte ich den machen? Er war nunmal ein Dämon  und die waren halt nicht ganz ungefährlich. Er redete weiter:„ Deine Mutter hatte mir eigentlich schon gesagt, dass du kommen würdest. Warum bin ich dann eigentlich überrascht gewesen dich zu sehen? Ich hab ja mit vielem gerechnet, aber mit so was wie dir nicht. Hübsch bist du auch, und was Mut und Stärke angeht kommst du nach deinem Vater. Du bist jedoch vielleicht ein bisschen zu jung um mit einem ausgewachsenen Teufel zu kämpfen, Kleines." Ich wusste nicht wie er das machte, aber seine Stimme faszinierte mich. Ich hörte ihm gespannt zu und vergaß fast das Atmen. Sie war zwar tief und einschüchternd, hatte jedoch was ungemein sanftes und bezauberndes in ihr. Man könnte sagen: ich fing an ihm gerne zuzuhören. Ich fühlte mich aus irgendeinem Grund viel sicherer in seiner Nähe, obwohl er es ja war vor dem ich weggerannt war. Er war jetzt nicht mehr der BadDevil von vorhin sondern zahm und freundlich und er kümmerte sich um mich.  Trotzdem verließ mich das Misstrauen nicht. Er war immer noch ein Teufel. „So Kleines, das wars dann für's Erste mit dem Lipium-Kraut. In ein paar Minuten solltest du eigentlich wieder fähig sein deine Körperteile zu bewegen, nachdem du aufgewacht bist." Er deckte mich zu. „Ich werde später nochmal nach dir sehen. Ach und, vor mir brauchst du in der Regel keine Angst zu haben, es sei denn du provozierst mich." Er lachte frech, dann ging er den Geräuschen nach aus dem Zimmer.
Es war sehr still . Zu still für meinen Geschmack. Ich war nämlich eine ziemlich Lebensfrohe Person und hatte ein Dauergrinsen in meinem Gesicht. Ich war deshalb öfters etwas lauter als die anderen, und selbst wenn es leise war ließ ich Musik spielen, oder übte selber. Da ich grad nichts zu tun hatte verfiel ich in Langeweile und ließ meinen Gedanken freien Lauf. Ich stellte mir vor wie Grell von William durch das ganze Department gejagt wird, oder meine Mutter wie sie wahrscheinlich grade wieder Soldaten ausbildet und mich zusammenschimpfen wird, weil ich 1. Nicht beim Training und Unterricht aufgetaucht war und 2. Ich ihr nicht gesagt hatte, das ich mich auf die Suche nach meinem Dämon mache. Wobei dieser ja vorhin erwähnt hatte, dass meine Mutter ihn über mein Erscheinen informiert hätte. Das heißt wegen Punkt 2 würde sie mich nicht zusammenschreien. Ich war in meine Gedanken versunken und irgendwann schlief ich ein.

Zeitsprung 2 Stunden

Ich wurde von dem Knarzen der Tür geweckt und zu meiner Überraschung schlug ich sogar die Augen auf. Dies ermöglichte mir einen Blick in das Zimmer in dem ich mich befand. Man konnte dieses jedoch nicht Zimmer nennen sondern musste es  , wie meine Zofen mein Zimmer , ein äußerst groß geratenes Schlafgemach nennen. Ich lag in einem großen schwarzen Himmelbett und war in samtroter Bettwäsche gehüllt. Rechts und links von mir standen zwei 6-Armige Kerzenständer die aber im Vergleich zum großen Kronleuchter in der Mitte der Decke des Raumes einfach nur klein aussahen. Gegenüber von mir am anderen Ende des Raumes stand ein großer Schrank. Er war schwarz und mit Gold verziert. Auf meiner linken Seite befanden sich 3 große Bodentiefe Fenster, die mir den Blick auf seinen wohlgepflegten Garten gaben. Außerdem stand neben einer Sesselgruppe unter dem Kronleuchter und einem Arbeitstisch mit einem Sessel nichts mehr im Zimmer. Ne warte  ich hatte mich geirrt. Da stand ein junger hübscher Mann mit schwarzen Haaren und einem Smoking an meinem Bettrand und lächelte mich sanft an. Ein Bediensteter konnte er nicht sein, es sah nämlich nicht nach einem Frack aus und nach Arbeitskleidung schon gar nicht. Außerdem hatte er die identisch großen Flügel wie der Dämon der mich vorhin töten wollte, sprich dem Herrn dieses Hauses. „Du bist ja endlich wach." Er lächelte. „Wer bist du, wo bin ich hier und wenn du der bist für den ich dich halte, warum wolltest du mich dann umbringen?" ,sprudelte es nur so aus mir heraus. Meine Zunge war zwar etwas taub aber das hinderte mich nicht daran ihm die Fragen zu stellen die mir auf der Zunge brannten. „ Oh, verzeih, dass ich mich nicht vorgestellt habe aber ich hatte ja keine Möglichkeit dazu.",ich fühlte mich etwas schlecht. „Mein Name ist Laurent und ich bin der Sohn von Luzifer." „Warte DEM Luzifer?!", ich hatte mich mittlerweile aufgerichtet und rückte ein Stück zurück. „ Ja, DEM Luzifer, dem Herrscher der Hölle." „Oha." Ich war zugegeben etwas baff aber nun konnte ich mir erschließen warum Papa IHN ausgesucht hatte. Als Sohn von Luzifer war er nämlich ein Adliger und adlige Engel dürfen nur adlige Paktteufel haben. „Um dir deine zweite Frage zu beantworten, du bist in einem meiner Gästezimmer in meinem Schloss." Er lächelte freundlich. „Und wenn du denkst ich sei dein Paktteufel , dann denkst du total richtig." Er hob seine linke Hand und es kam sein Teufelsmal zum Vorschein. Als er es hob fing meines auch an zu leuchten. „Siehst du sie sind kongruent. Das heißt sie leuchten im Einklang oder wie viele es nennen, sie sind für immer verbunden." Wow ich musste sagen die Angst die ich vor ihm hatte als er sagte er sei der Sohn von Luzifer war verschwunden. Das was er sagte war eigentlich ziemlich Ernst und gar nicht mal so schön, aber die Art wie er es sagte machte es so nett so positiv. Ich wurde Ernst:„Warum wolltest du mich umbringen?" Er legte seinen Kopf schief und sah mich entschuldigend an. „Verzeih, ich hatte wirklich nie die Absicht so einem zarten Flämmchen wie dir weh zu tun, aber ich hielt dich für einen Eindringling und als ich mit dir reden wollte liefst du immer weg. Du musst dich nicht rechtfertigen es ist einzig und allein mein Verdienst, dass du jetzt in diesem Zustand bist. Dein Vater würde mich wahrscheinlich umbringen, aber deine Muttet hat es auch faustig hinter den Ohrem. Ich wusste von der ersten Minute in dem Puppenraum, dass du mein Packtengel bist und ich ahnte nicht, dass es so ausarten würde." „Warte du hast doch zu deinem Bediensteten gesagt du hättest nicht gewusst das ich dein Paktengel war?" „Du hast es also wirklich gehört? Nun Bedienstete sollten nicht alles wissen."Ich gab mich mit der Antwort zufrieden. „Nun denn zu Beginn hat es Spaß gemacht dich zu verfolgen, aber dann hast du mich im Thronsaal mit deiner Death Scythe angegriffen und da ist der Teufel im wahrsten Sinne des Wortes mit mir durchgegangen, denn von da an warst du kein Engel mehr sondern ein Shinigami. Du kennst die Geschichte ja, die uns Dämonen mit jeder Generation noch mehr Hass auf diese ehlenden Biester gibt." Ich nickte. Seine Stimme bebte zwar aber trotzdem ließ er sich nicht aus der Fassung bringen. Tja er hatte nunmal Disziplin. „Sag mal, da du ja mein Paktteufel bist müsstest du mir theoretisch alle Wünsche erfüllen und immer auf mich aufpassen und so." „So ist es." „Wenn ich dir also einen Vorschlag machen würde, den du nur schwer ablehnen könntest, dann müsstest du ja theoretisch darauf eingehen und den Vertrag erfüllen." „Korrekt, Denn Verträge sind nicht da um sie zu brechen, My Lady." Er verbeugte sich vor mir was mich schmunzeln ließ. Ich hatte mein Ziel so gut wie erreicht.

-------------------------------------------------------

So meine Engel
wieder ein Teil. Ich habe mich dazu entschlossen jeden Sonntag zu updaten, wenn es geht jeden Mittwoch und Sonntag. Ich hoffe euch gefällt der Teil er ist wieder ein bisschen länger. Naja lange Rede kurzer Sinn. Bis zum nächsten Teil.
Eure MussSutcliff (^_−)Death

Black Butler : Ein Engel für Ciel und SebastianWo Geschichten leben. Entdecke jetzt