Kapitel 2

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POV ?

Nachdenklich starrte ich an die Decke, erschöpft von meinem Nebenjob

als Kellnerin, als ein Vibrieren neben mir auf dem Nachttisch mich zusammenzucken ließ. 

Verdutzt griff ich nach dem Smartphone, um zu sehen,

wer mich da denn kontaktieren wollte. 

Ah, Lena also.

Meine beste Freundin.

„Jo? Was gibt's?", sprach ich in das Mikrofon, 

kurz nachdem ich nach rechts gewischt hatte, in meinem nordischen Dialekt.

„Ja, Lena hier. Sag mal, wolltest du nicht irgendwas Dringendes mit mir besprechen?

Du hast vor ein paar Stunden so ne komische Whatsapp geschickt, und wirklich was erklärt hast du da auch nicht. Also, was ist denn los?",erkundigte sie sich bei mir, während ich mich, durch die ohnehin vom Nickerchen verwuschelten Haare fuhr und mich gähnend aufsetzte.

Ich schaute kurz auf die Wanduhr, dessen Ziffernblatt sagte mir, dass es 22:00 Uhr war.

Erneut gähnte ich herzhaft, ehe ich zu erklären begann.

Nun ja, so gut es eben ging.

Ich wusste ja nicht einmal selber, was genau ich gesehen hatte, oder was mein

Hirn sich aufgrund zu vieler Horror-Let's Plays hinzu gesponnen hatte.

„Du hast also irgend so ne komische Gestalt gesehen.Konntest du wenigstens erkennen, ob es ne Frau oder ein Mann war?", hakte meine beste Freundin nachdenklich nach, als ich gerade meinen wärmenden Pulli angezogen und Richtung Küche schlurfte, weil mein Magen nach Nahrung keuchte.

Einen Moment überlegte ich, schüttelte dann aber den Kopf.

Doch weil Lena das ja nicht sehen konnte, setzte ich hastig zu einer Antwort an.

„Nee....ich hab nur schwarz gesehen und lange Haare glaub ich.

Es war mitten in der Nacht, Lena, außerdem weißt du, wie kurzsichtig ich besonders im Dunkeln bin. Jedenfalls hatte ich ganz kurz das Verlangen, zu dieser Person hinzugehen.Keine Ahnung, was das war. Instinkt oder so.....aber ich bin dann halt abgehauen,weil mir das zu spanisch war, vor Allem, wenn man kurz vorher Geräusche hört,

als würde jemand grad abgestochen werden oder so...ach, ich hab echt keinen Plan.",

erzählte ich, während die Toasts im Toaster geröstet wurden und der Tee zog.

„Jedenfalls war das so komisch, ey.....ich hatte noch nie so ne scheiß Angst.",

fügte ich dann nach einer Pause hinzu und schaute aus dem Fenster.

„Mhh.....", machte meine Freundin am anderen Ende der Leitung.

„Vielleicht hast du dir die Schreie nur eingebildet, oder, und ich hoffe einfach mal sehr, dass das nicht stimmt, in deiner Wohnecke ist irgendso ne verrückte Person.....Aber ich hoffe einfach für dich, dass das nicht so ist.Ach, ich wünschte, ich könnte einfach herkommen...", überlegte Lena seufzend und ich räusperte mich. „Du studierst aber, und du weißt genau, was für ne harte Phase

du grad hast, vergiss es. Ich schaff das schon alleine. Bin ja nicht aus Zucker.", entgegnete ich, schnappte mir das Toast und öffnete die 'Nuspli'-Verpackung.

„Und du legst dich jetzt schlafen, morgen musst du früh aufstehen, Schnuggi.",

fasste ich mich dann kurz, verabschiedete mich von der verdatterten Lena und legte auf.

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