Totem Fuchs

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Der Fuchs, ein schlauer Seelenführer


Im alten Germanien sagte man den Füchen nach, sie stehen in Verbindung mit Thor -dem Wettergott-, welchem alle Tiere mit rotem Fell heilig waren, da sie die Farbe seiner Blitze trugen. Unter anderem sagten die Germanen den Füchen auch einen gewissen Wächtercharakter nach, da immer wieder erwähnung findet, dass Füchse verirrte Wanderer zurück auf den richtigen Weg führten.

Auch den Kelten hatten es die Füchse in ihrer Wildheit angetan. Die Schamanen verließen sich in schwierigen Schicksalsfragen desshalb gerne auf das Urteil der Füchse. Da diese ihre Entscheidungen stets klug abwägen und dennoch rasch handeln. 

Eine sehr schöne Legende über Füchse findet sich in Finnland. Dort nennt man das Nordlicht auch "Feuer des Fuchses". Das rührt daher, dass ein junger Fuchs angeblich einmal das Himmelsfeuer  gestohlen hat. Als Strafe für dieses Vergehen läuft er seither mit brennender Rute durch den Nachthimmel. Eine sehr interessante Vorstellung, wie ich finde.

Eine ebenso interessante Geschichte erzählt man sich in Japan. Dort werden sie Kitsune genannt und man sagt ihnen starke magische Kräfte nach, die mit den Lebensjahren stetig zunehmen. Aber nicht nur ihre Macht steigert sich. Die Kitsune erhalten auch mit jedem Level dass sie in ihrer Magie aufsteigen, eine weitere Rute dazu. Die größte mögliche Macht hat ein neunschwänziger Fuchs. Dieser gilt als unsterblich und nahezu unbesiegbar. Doch wie so vieles in Japan ist auch die Legende der Kitsune ein zweischneidiges Schwert. Es gibt auf der einen Seite mächtige Kitsune, die sich nicht um die Menschen scheren und alles einfach seinen Lauf gehen lassen und dann gibt es noch solche, die diese Macht einzig zu ihrem eigenen Vorteil und Vergnügen nutzen. Sie können ihre Gestalt verändern und das Aussehen von Menschen annehmen. Besonders Frauen sollen der Legende nach anfällig sein, für die Magie der Kitsune.

Hier ein Ausschnitt aus einer alten japanischen Schrift. Sie bringt die Aussagen über die Kitsune auf den Punkt. "Mit fünfzig Jahren kön­nen sich Füch­se in Frau­en ver­wan­deln, mit hun­dert in Schön­hei­ten oder in Zau­be­rin­nen. Sie kön­nen Din­ge aus tau­send Mei­len Ent­fer­nung er­ken­nen, be­herr­schen die Ma­gie, täu­schen die Men­schen und ver­wir­ren ihre Sinne. Mit tau­send Jah­ren kom­muni­zieren sie mit dem Him­mel und wer­den zu Himm­lischen Füch­sen."

In Korea und im frühen Christentum kommt der Fuchs hingenen ziemlich schlecht weg. Er wurde mit dem Teufel und mit Dämonen in Verbindung gebracht. Auch in Korea gibt es die Legende der neunschwänzigen Füchse, doch hier gelten sie als selbstsüchtig und gefährlich. Sie schlüpfen wie Dämonen in den Körper eines Menschen und entziehen diesem nach und nach seine ganze Lebenskraft und erfreunen sich am Leid und an den Qualen des Opfers. Man sagt ihen nach, dass sie den Tötungsakt genießen und in eine Art Rausch verfallen können, in welchem sie dann zu unberechenbaren Bestien werden.

Als Totem ist der Fuchs vor allem ein kluger Berater. Er hilft mit Intelligenz und Geschick Probleme zu lösen und selbst zur Ruhe zu kommen. Diese innere Ruhe ist sehr wichtig, denn sie hilft, Angriffe nicht nur abzufangen oder ihnen auszuweichen, sondern auch, im richtigen Moment zurück zu schlagen. Der Fuchs hilft einem, das Vertrauen zu den eigenen Instinkten wieder zu finden und jede Situation mit der nötigen Vorsicht und dem richtigen Maß an Überlegung und Intuition anzugehen. Der Fuchs ist aber auch ein Wächter. Er gibt den Anstoß, die eigenen Motive und Ziele zu hinterfragen. Denn es passiert ganz leicht, dass man vom rechten Weg abkommt und sich verläuft. Der Fuchs weiß das und versucht mit aller Macht, dass zu verhindern oder aber, wenn das nicht möglich ist, seinen Schützling wieder auf den richtigen Weg zu bringen. Des weiteren warnt der Fuchs auch vor Täuschung und falschen Freunden. Er verleiht einem ein intuitives Gespühr für die Gesinnung der Menschen, denen man sich gegenüber sieht. Er mahnt zur Vorsicht und einem gewissen Misstrauen, gegenüber Situationen in denen man sich nicht sicher ist, ob das Gegenüber ehrlich zu einem ist. Der Fuchs hilft, Denken und Handeln in Einklang zu bringen, damit Wiedersprüche und Wechselwirkungen auffallen und nicht mehr unbemerkt Schaden anrichten.

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