Totem Spinne - Weberin des Lebensnetzes und Schicksals
In vielen alten Kulturen wird die Spinne als Schicksalsgöttin verehrt, die den Lebensfaden der Menschen knüpft und diesen zu gegebener Zeit auch wieder abtrennt.
Dies glaubten auch die Germanen. Bei ihnen war die Spinne ein Symbol der Macht der drei Nornen. (Die drei Nornen sind die Göttinen, die das Schicksal der Menschen bestimmen. Die Erste webt den Faden, die Zweite verknüpft ihn und die Dritte durchtrennt den Faden wieder.) In einigen Fällen wurden die Göttinen mit acht oder mehr Händen dargestellt, um zu zeigen, wie schnell und geschickt sie sein mussten. Doch die Germanen glaubten nicht nur, dass die Spinne den Nornen zur Hand ginge, nein, die Spinne war noch mächtiger. Denn sie verbindet nicht nur die Lebensfäden unterschiedlicher Menschen, sondern sie verbindet auch Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander.
Selbiges glaubten auch die Kelten. Sie waren sich sicher, dass das Netzt der Spinne alles Leben miteinander verbindet. Auf die eine oder andere Weise. Sie waren der unumstößlichen Meinung; "Alles was ist, ist auch verbunden". Zwischem allem was existiert, besteht eine Verbindung, der man sich bewusst sein sollte.
Auch bei den Indianern Nordamerikas gibt es Legenden über die Spinne als machtvolles Wesen. Die Spinne Kokyang Wuuti ist ihrer Meinung nach, die Urgroßmutter aller Wesen und nimmt in der Schöpfungsgeschichte eine zentrale Rolle ein.
Der Usprung des Traumfängers geht auf die Spinne Iktumi zurück, welche einem Lakota-Ältesten auf einem Hügel in einer Vision erschien. Dort erklärte sie ihm die Verbundheit allen Lebens und zeigte ihm ihr Netz als Symboldbild zum besseren Verständnis. Sie betonte, dass das Netz im Grunde ein vollkommener Kreis ist, aber ein Loch im Zentrum hat. Das Netz soll alle guten Ideen, Gedanken, Vorhaben und einfangen und festhalten. Alles Schädliche hingegen wird durch Loch verschwinden. Seitdem nutzen die Lakota-Indianer den Traumfänger als religiöses Objekt um ihre Träume zu sieben und große Visionen einzufangen.
Die Navajos sagen hingegen, dass Ihnen eine Spinnenfrau und ein Spinnenmann das Weben beigebracht haben sollen.In Griechenland gibt es eine Legende, die manchen sicherlich einen Schauer über den Rücken jagt. Dass Arachne Spinne bedeutet, ist einigen sicherlich bekannt. Doch ich schweife ab....
Bei Arachne, der Hauptfigur dieses Mythos, handelt es sich um eine verwandelte Frau, die einen menschlichen Oberkörper, jedoch die Beine einer Spinne besitzt. Sie war eine begnadete Künstlerin und Weberin, was Athene, der Göttin des Kampfes und der Weisheit, ein Dorn im Auge war. Einer Legende nach, soll sich Arachne mit Athene einen Wettstreit geliefert haben, in welchem sich beide in der Webkunst gegenseitig übertreffen wollten. Arachne gewann schließlich den Wettstreit und aus Wut, Neid und Eifersucht zerriss Athene den Wandteppich von Arachne und schlug mit ihren Wandschiffchen auf Arachne ein. Aus Angst vor Athenes Zorn und Rache erhängte sich Arachne. Athene jedoch ließ ihre Konkurrentin nicht einfach sterben, sondern löste den Strick etwas und sprühte Arachne mit dem gifitgen Eisenhut an, woraufhin sich der Strick in ein Spinnennetz und Arachne sich in eine Spinne verwandelte. Darüber hinaus verdammte Athene Arachne und ihre Nachkommen dazu, in alle Ewigkeit Netze zu weben und an den Fäden zu hängen.Legenden über die Spinne gibt es zahlreiche. Auch aus Asien und sogar von Nomadenstämmen aus den Wüsten dieser Welt. Doch in einem Punkt sind sie sich alle einig, die Spinne ist sehr mächtig und mit dem Schicksal der Menschheit, wie auch mit dem Schicksal der ganzen Welt verbunden.
Als Totem hat die Spinne eine ähnliche Bedeutung. Sie macht auf das lauernde Schicksal aufmerksam, dass sich zu erfüllen sucht und warnt vor schicksalhaften Verbindungen im Dunkel der eigenen Seele. Die Spinne fordert Aufmerksamkeit und Feingefühl. Sie ist es, die das unheimliche Kribbeln, den Schrei der Instinkte nach Flucht, anerkennt und ihn stärkt. Denn dieser Instinkt ist ihr wichtig. Das Entscheiden zwischen richtig und falsch, es wird von diesem Instinkt geleitet. Die Pinne hilft ihrem Schützling zu verstehen, dass alles was geschieht einen Sinn hat und es keine Zufälle gibt im Leben. Alles steht in Verbindung zueinander, man muss sich nur selbst zugestehen, dies auch zu sehen. Nur wer diese Tatsache akzeptiert, kann seinen Platz in dieser Welt finden.
Die Spinne ist allerdings mehr als dass. Sie ist eines der wenigen Wesen, die mit der Geisterwelt kommunizieren können. Die Spinne hat eine Verbindung zu den Ahnen, Verstorbenen und Wesen aus anderen Leben.
Doch die Spinne hilft nicht nur, den rechten Platz im Leben zu finden, sie hilft auch bei Problemen. Die Spinne verrät ihrem Schützling Tricks, wie dieser sich aus unliebsamen Verstrickungen, Verbindungdn oder gar Fallen zu befreien. Sie erlaubt einen Blick in ihr Werk und macht einem verständlich, wann es einen Faden zu weben, auszubessern oder gar zu durchtrennen gilt, um unbeschadet im Leben voranzuschreiten.
Auf Grund ihrer Kraft, auch unter widrigsten Bedingungen neue Netze zu weben, steht die Spinne als Totemtier in unmittelbarer Verbindung mit Weiblichkeit und Schöpferkraft, denn oftmals webt die Spinne im Verborgenen oder in der Dunkelheit – so wie auch das Leben im Verborgenen und in der Dunkelheit spielt.
Insofern ist das Krafttier Spinne eng mit den weiblichen Mysterien, der Illusion und den universellen Gesetzen verbunden. Wer also die Netze der Illusion zerreißen, die weibliche UrKraft oder den Kreislauf des Lebens verstehen will, sollte die Spinne aufsuchen.
Die Kraft der Spinne ist eine ähnliche UrKraft wie die des Drachen, die erschaffen, aber auch zerstören kann.
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Totem
Non-FictionIch gebe an euch weiter, was ich über die Totem und ihre Bedeutung weiß. Aber nagelt mich bitte nicht darauf fest, es kann einige Unstimmigkeiten geben.