Cold Hearts | drarry

Quidditch

Es war Herbst geworden und die Blätter der Bäume wurden immer bunter und bunter. Es war die meiste Zeit des Tages nebelig und kühl, weswegen die Schüler selten nach draußen gingen. Einige machten ausführlich ihre Hausaufgaben im Gemeinschaftsraum oder in der Bibliothek, so wie Hermine. Sie sprach immer noch nicht mit Harry, sie war nach all den Wochen immer noch skeptisch und misstrauisch Draco gegenüber, sie konnte ihm nicht verzeihen für seine jahrelangen Beleidigungen und Demütigungen. Sie konnte ihm immer noch nicht verzeihen was für ein Riesiger Verräter und grausamer Mensch er doch war und sie konnte nicht glauben, dass er sich jetzt wirklich verändert habe. Jedes Mal wenn sie ihn sah beobachtete sie ihn, wie er mit Harry umging und was genau er mit ihm vor hatte. Sie fand die neue Freundschaft der zwei sehr merkwürdig. Sie waren irgendwie zu vertraut, obwohl sie so wenig miteinander sprachen. Das fiel mit der Zeit auch den anderen auf und es gab einige komische Gerüchte.

"Findet euch bitte in Zweier-Paaren zusammen und sucht euch das nötige Material. Die Liste dafür liegt auf jedem Tisch. Das Rezept für den Trank müsst ihr selber erarbeiten, die wichtigsten Hinweise habe ich euch eben erklärt." Snape setzte sich wieder und befahl der Klasse los zu legen.
Sofort fanden sich Paare die anfingen die Kessel und ein paar Zutaten zusammen zu suchen, für einen neuen Zaubertrank den sie heute von Snape lernten.
"Harry...?" Draco stupste ihn von der Seite an. Harry gab ihm ein kurzes Zeichen, dass sie zu zweit machen könnten und stand auf um einen Kessel zu holen. Als er an dem großen Schrank für die Kessel stand, stoß ihn Hermine leicht in die Seite. "Ich muss mit Pansy zusammen arbeiten..." Flüsterte sie ihm genervt ins Ohr. Harry sah sie verwundert an. "Du redest wieder mit mir." "Ich kann dich ja nicht für immer ignorieren, auch wenn ich es nicht für gut halte was du da machst." Sagte sie und kramte nebenbei in einer Schublade mit verschiedenen Kräutern rum. "Was mache ich denn?" Harry wusste nicht was sie meinte. "Egal. Ich muss zurück zu meiner Partnerin. Wünsch mir Glück das zu überstehn." Sie zog einige Zutaten aus den Schubladen, drehte sich wieder um und ging zu einem der hintersten Tische wo Pansy saß und auf den Hinterkopf von Draco starrte.

Am Nachmittag wurde es wieder wärmer. Der Nebel verzog sich und die Sonne trocknete das feuchte Gras. Es waren keine Sommer-Temperaturen doch man konnte es aushalten. Viele der Schüler gingen raus zum See oder setzten sich in den Innenhof, doch Harry saß im Gemeinschaftsraum vor dem Kamin mit einem dicken Wollpullover, den ihm Mrs Weasley gestrickt hatte, Hermine hatte den gleichen.
"Harry, Professor McGonagall meinte wir könnten zum Quidditch Platz mit ein paar anderen und ein bisschen Quidditch spielen. Ich habe noch niemanden gefragt, ich wollte zuerst wissen ob du willst..." Draco wurde am Ende stiller und stellte sich neben Harry's Sessel. Er schaute ihn von der Seite an, er sah nachdenklich und geistesabwesend aus. Irgendwie friedlich und doch irgendwie traurig. Er wollte ihn so nicht mehr sehen, er wollte den alten Harry zurück der voller Energie und Mut war.
Harry schaute langsam zu Draco auf. "Ich habe keine Lust auf die Anderen. Wir können doch auch alleine spielen." Ein kleines Lächeln breitete sich langsam auf Harry's Gesicht aus. "Eh ja okay, klar." Draco war mehr als einverstanden damit.

"Wie willst du denn nur mit zwei Personen spielen?" Fragte Draco Harry als sie mit ihren Besen und dem Koffer mit den Quidditch Bällen zum Feld hinunter gingen.
"Ganz einfach, wir lassen alle Bälle ausser den Schnatz weg." Harry war vergnügt darüber, endlich wieder seiner Position als Sucher wieder nachgehen zu können. Draco lächelte, da er sah wie es Harry freute.

Auf dem Feld ließen sie den Schnatz frei und warteten ein paar Minuten ohne zu schauen wo der kleine goldene Ball hinflog. Dann stiegen sie beide auf ihre Besen und stoßen sich kräftig ab. Draco hatte mehr Kraft in den Beinen und war sofort höher als Harry, doch er holte ihn ein.
"Wir sind Konkurrenten. Wer den Ball sieht, fängt ihn und hat gewonnen. Keiner gibt dem Anderen einen Vorsprung oder ähnliches. Einverstanden?" Harry nickte. "Einverstanden."
Die Beiden flogen in verschiedene Richtungen los, wobei Harry zielstrebig das Feld absuchte, doch Draco die meiste Zeit nur schaute, dass Harry nicht vom Besen fiel. Er machte sich Sorgen um ihn da er so abgemagert war und kaum etwas aß, deswegen ließ er ihn kaum aus den Augen.
Auf einmal schoss Harry los, er hatte den Schnatz ganz am Boden gesehen und flog darauf zu. Draco konnte ihn nicht einfach so gewinnen lassen und flog ihm im Sturzflug nach. Er sah wie Harry seine Hand ausstreckte doch der Schnatz flog weiter, gut zwei Meter vor ihm her. "Ich krieg ihn, Ich krieg ihn!" Triumphierte Harry schon im Vorraus, obwohl der Schnatz noch nicht in der Nähe seiner Hand und im Zick Zack vor ihm herflog. Draco war mit seinem Besen dicht hinter ihm, er konnte ihn kaum einholen. Sie flogen beide nur gut anderthalb Meter über dem Boden und mussten ihre Beine dicht anziehen damit sie nicht den Boden schleiften. "ICH HAB IHN!" Harry's Hand schloss sich und er schaute lachend nach Hinten zu Draco, der ihn trotz seines Verlierens zufrieden anlächelte.
Doch genau in dem Moment veränderte sich Harry's Gesichtsausdruck und er kippte mit seinem Besen nach vorne über. "HARRY!" Schrie Draco, der mit beiden Händen nach vorne griff um Harry zu halten, doch der Weg nach unten war zu kurz und Harry knallte mit seinem Besen auf den Boden. Draco sprang vom Besen und ließ ihn am Boden zerschellen während er zu Harry rannte. Er knallte auf seine Knie und sah ihn an. Er war bewusstlos, obwohl er nur von so niedriger Höhe gefallen war. Er blutete kaum, hatte nur ein paar Kratzer, doch er war käsebleich. "Oh Harry ich bring dich in den Krankenflügel, keine Sorge." Er wusste zuerst nicht Recht wie er ihn transportieren sollte, doch dann nahm er den bewusstlosen Jungen wie ein Baby hoch. Draco's einer Arm unter Harrys Rücken, seine Hand an seine Schulter gekrallt und sein anderer Arm in seinen Kniekehlen. Er war leichter als erwartet und so trug ihn Draco den ganzen Weg nach oben zum Schloss, während er selbst am ganzen Körper zitterte.