Kapitel 5

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Ellas Sicht

Wir zogen uns unsere Schuhe und Jacke an und liefen zu mir nach Hause.
Als wir ankamen, schloss ich die Tür auf und ging rein. Joshua folgte mir.

Ich ging als erstes in die Küche. Auf dem Küchentisch standen überall leere Schnaps Flaschen. Die Spüle war mit halb leer gegessenen Tellern überfüllt.

Ich ging angeeckelt weiter ins Wohnzimmer. Im Sessel saß mein Stiefvater und schlief. Er hatte eine Wodka Flasche in der Hand baumeln.
Ich ging vorsichtig auf ihn zu, damit er nicht aufwachte.

Ich sah zum Türrahmen. Joshii stand darin und sah mich fragend an, Ich nickte ihm zu.

Zusammen schlichen wir uns an ihm vorbei ins Eltern Schlafzimmer.

Ich sah mich um. Es war noch alles so wie ich es verlassen hatte, als ich Mum die letzten Sachen ins Krankenhaus gebracht hatte. Bei dem Gedanken stiegen mir wieder Tränen in die Augen.

Joshii merkte das und zog mich wieder in seine Arme.
"Wir schaffen das, ok?"
Ich nickte nur.

Zusammen gingen wir auf den Kleider Schrank zu. Als wir ihn öffneten stieg der vertraute Duft auf.

Wir fingen an die ganzen Klamotten meiner Mutter in die Kisten zu räumen, die Scar ins Zimmer gestellt hatte.

Nachdem wir das untere Regal komplett ausgeräumt hatten, entdeckten ich einige Schuhkartons sie waren ganz hinten und wir hatten sie vor lauter Klamotten nicht gesehen.

Ich zog einen davon hervor und öffnete ihn.

Er war voller Briefen die noch nicht geöffnet wurden.

Ich zog einen hervor.

Er war an mich adressiert.

Ich sah zu Joshii. Er sah mich genauso verwirrt an.

Ich öffnete ihn vorsichtig:

Liebe Ella,
Ich hoffe dass es dir gut geht.
Du willst bestimmt wissen wer ich bin!
Deine Mutter wird es dir wohl nicht gesagt haben, sonst hättest du dich schon längst bei mir gemeldet.
Ich bin dein Vater.
Du willst wissen warum ich nicht bei euch bin.
Es tut mir Leid!
Ich wollte euch nicht verlassen, Aber ich war zu überfordert.
Ich war noch jung und hatte noch mein ganzen Leben vor mir.
Es war falsch, dich und deine Mutter alleine zu lassen.
Ich kann es mir bis jetzt immer noch nicht verzeihen!
Bitte verzeih mir und gib mir eine zweite Chance!

Denn ich liebe dich!
In Liebe dein Papa

Ich las den Brief noch mal und meine Tränen liefen meine Wange herunter.
Joshi nahm mir den Brief ab und las ihn selbst. Er sah mich geschockt an.
Dann zog er mich in seine Arme.

"Meine Mutter ist nicht nur Tod! Nein! Sie hat mir Jahrelang Briefe von meinem Vater verschwiegen! Wieso hasst mich das Leben?", fragte ich Joshi verzweifelt.

"Ich hab dich lieb und du bist mein Leben, also hör auf so zu denken! Wenn deine Mutter dir wirklich verschwiegen, dass dein Vater dir Briefe geschrieben hatte, dann hat das sicher einen Grund!", Joshi drückte mich ein Stück von sich um mir ins Gesicht zu sehen.

Ich blickte ihn an und lächelte leicht.
Joshi lächelt zurück.

"Wir nehmen jetzt alle Kartons mit und lesen uns zuhause alles in ruhe durch!", schlug Joshua vor und zog die anderen Kartons hervor.
Ich nickte.

Wir hatten endlich alle Sachen zusammen gepackt und stellten sie in unsern großen Flur. Morgen wird mein Onkel die Kisten abholen und zu Oma auf den Dachboden bringen.

Wir zogen unser Schuhe an, nahmen die Kartons und gingen auf den Weg zu Joshi.

Tochter Der NationWo Geschichten leben. Entdecke jetzt