Kapitel 14

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Ellas Sicht

Ich war so unendlich glücklich. Ich hatte meinen Vater endlich gefunden und auch wenn ich bis jetzt noch nicht viel von ihm wusste bin ich froh hier zu sein. Auch wenn er DER Joachim Löw ist. Am Anfang war ich mir sehr unsicher ob das alles stimmen würde was in den Briefen stand, aber jetzt bin ich glücklich dass das alles keine Lüge war.

Wie er mich angesehen hat als in das Haus betreten hatte, als ob er meine Mutter in mir sehen würde.
Ja wir sahen uns sehr ähnlich, ich hatte ihre Augen und auch ihre Zierliche Figur aber ich bin froh dass ich nicht immer anfangen muss zu weinen wenn ich in den Spiegel blicke. Trotzdem sitzt der Schmerz noch tief in mir, erst recht da ihr Tod nur etwa eine Woche her war.

Doch jetzt stand Joachim vor mir und ich war ihm so dankbar das ich jetzt hier bei ihm sein kann.

Er lief Richtung Sofa wo bis grad eben noch die Jungs saßen. Ich folgte ihm und setzte mich neben ihn.

„ich kann es immer noch nicht glauben dass du heute jetzt hier vor mir sitzt", er sah mich an und schüttelte leicht den Kopf.

„Für mich ist das alles auch noch so unrealistisch. Vor einer Woche ist meine Welt zusammen gebrochen und jetzt sitz ich hier bei meinem Vater von dem ich all die Jahre nichts wusste", ich sah auf meine Hände. Es ist schon echt komisch und muss auch für ihn sehr seltsam rüber kommen. Ich kann mir aber auch nicht erklären warum meine Mutter das all die Jahre geheim gehalten hat. Es scheint für ihn ja kein Problem zu sein.

„Nala hat es immer nur gut gemeint mit dir. Sie wollte mit dir nicht an die Öffentlichkeit, sie wollte ein normales Leben mit dir. Auch wenn ich alles für euch getan hätte. Sie hatte nie nach Geld oder sonst etwas gefragt. Unter Kontakt hat auch bis zu deinem 6.Geburtstag gehalten und ab da war Funkstille." , erklärte mir Joachim.

Mein 6. Geburtstag ich kann mich noch erinnern das war das Jahr an dem Mama Scar mit zu uns nach Hause gebracht hatte und wir Tage später zu ihm gezogen sind. Scar hatte bestimmt damit was zu tun, er war schon immer ein Kontrollfreak und hatte lieber alles unter seiner Kontrolle.

„Mein Stiefvater ist damals dazu gekommen. Bestimmt hat er damit zu tun gehabt. Er war sehr streng und oft am Trinken", mein Blick wurde traurig bei dem Gedanken daran.

Joachim legte einen Arm um mich: „das kann sein aber jetzt ist er weg!"
Ich nickte und lehnte mich an ihn.

„und was ist jetzt mit Nala passiert?"

Ich find an zu erzählen, von unserem Ausflug in den Park bis hin zu ihrer Diagnose und ihrem Tod im Krankenhaus. Tränen liefen über meine Wangen und auch Joachim verlor einige Tränen. Ich erzählte weiter von meinem Besten Freund Joshua und von den Kisten voller Briefe von ihm die wir gefunden haben und auch von der Zugfahrt hierher und auch wie mich Marco gefunden hat.
Zu Ende hin lagen wir uns in den Armen und trösteten uns gegenseitig.

Ich war glücklich jetzt hier bei ihm zu sein. Er ist der Vater für mich auf den ich immer gehofft habe.

„Du bleibst ab jetzt bei mir! Du kannst hier wohnen und wir holen deine Sachen hierher! Ich lass dich nie mehr alleine du bist meine Tochter!", Joachim löste sich von mir und sah mich an.

Ich fiel ihm wieder um den Hals: „vielen dank. Ich wüsste auch nicht was ich ohne dich jetzt machen würde."

„das ist doch kein Problem, ich bin für dich da meine Kleine"

Kleine. Das klingt so schön wenn er es sagt. So vertraut und liebevoll. Ich hab endlich meinen Papa.

„So und jetzt gehst du erstmal ins Bett du musst bestimmt noch Müde sein. Heute ist ja einiges passiert!", Joachim stand auf und ging mit mir die Treppe nach oben in den ersten stock.

Ich merkte wie der Tag an meinen Knochen hing und ich mich sehr müde und ausgelaugt fühlte.

Er führte mich in ein Zimmer herein. Ein schlicht gehaltenes Schlafzimmer mit einem großen Bett und einer Kleinen Komode. Aus dem Fenster konnte man in den großen Garten blicken.

Ich bedankte mich wieder und er wünschte mir noch eine gute nacht.

„Gute Nacht, meine Kleine"

„Danke dir auch eine gute Nacht"

Er verlies das Zimmer. Ich packte meine Tasche direkt vor das Bett, lies mich darauf fallen und schlief direkt ein. Aber diesmal mit einem Lächeln auf den Lippen. Ich hatte endlich ein Zuhause bei meinem Vater.

Tochter Der NationWo Geschichten leben. Entdecke jetzt