Um nicht komplett meinen Verstand zu verlieren beschließe ich einfach das Risiko einzugehen. Ohne groß weiter darüber nachzudenken schnappe ich mir das Hemd aus Lokis Schrank und ziehe es an. Da er weit größer ist als ich reicht mir das Hemd perfekt bis zur Mitte meiner Oberschenkel. Es ist zwar nicht einfach, aber ich versuche mich nicht beirren zu lassen und steige zurück auf sein Bett. Eins ist mir klar, heute Nacht werde ich definitiv von Loki träumen. Bereits ohne, dass ich in seinem Bett lag schlich er sich nachts in meinen Kopf, doch nun ist es unvermeidbar nicht an ihn denken zu müssen. Ich ziehe die Decke bis an den Rand meines Kopfes und versuche langsam einzuschlafen, während Lokis Duft sich über mich legt und mich erneut einhüllt.
Mein Schlaf war heute Nacht überraschenderweise erholsam und, auch wenn es schwer zu glauben ist, hat sich Loki ausgerechnet diese Nacht einmal nicht in meinen Kopf geschlichen und versucht Unfug zu stiften. Die Decke auf mir hat sich keinen Zentimeter von meinem Körper entfernt, dafür drückte ich sie heute Nacht viel zu stark an mich. Es fühlte sich beinahe so an als wäre er direkt neben mir und würde auf mich Acht geben. Unglücklicherweise war das nichts weiter als Wunschdenken. Sobald ich meine Augen aufgeschlagen hatte kam die Realität zurück. Ein kurzer Blick aus dem Fenster verrät mir, dass es bereits Morgen ist und ich vermutlich besser aufstehen sollte. Widerwillig schlage ich die Decke zur Seite und stehe auf. Vom Tisch an der Seite neben dem Fenster schnappe ich mir meine Sachen und ziehe mich um. Ich bräuchte mal dringend ein Badezimmer und eine Bürste. Hoffentlich finde ich beides. Müssen Götter überhaupt auf die Toilette? Eilig schüttle ich meinen Kopf und verbanne diesen Gedanken. Ich sollte mir über andere Sachen Gedanken machen. Ein gutes Beispiel wäre, wie ich hier wieder wegkomme. Letzte Nacht habe ich nämlich einen Entschluss gefasst und zwar, dass ich von hier dringend verschwinden sollte. Odin hat mir gestern mehr als verständlich klar gemacht, dass ich hier nicht willkommen bin. Ich würde ja gerne einfach gehen, aber mein Plan hat leider einen Haken, denn ich weiß weder wie ich aus dem Palast komme noch wie ich zurück zu dieser Brücke gelange. Fragen kann ich auch keinen, weil Thor es dann sicher mitbekommen würde und das ist das letzte was ich will. Er hat sich so gefreut, als ich ja gesagt habe, da will ich ihm nicht erklären müssen wie unwohl ich mich hier fühle. Um hier nicht einfach nur tatenlos rumzusitzen beschließe ich mein Glück zu versuchen und einen Weg hier raus zu finden. Ich bin mir sicher es wird nicht einfach, aber es ist auch nicht unmöglich. So leise wie möglich öffne ich also meine Tür und begebe mich nach draußen. Solange mir nur ein paar unwichtige Leute über den Weg laufen und ich meinen Kopf auf den Boden gerichtet halte müsste alles gut gehen. Na ja, solange ich auch hier raus finde. Ich blicke gerade aus und bemerke drei Gänge vor mir. Klasse, ein Labyrinth. Rechts links oder doch gerade aus? Warum konnte ich nicht einfach aufpassen als Frigga mich gestern durch die Gänge zu Lokis Zimmer gebracht hatte? Da ich rechts lieber mag und es häufig die richtige Richtung ist entscheide ich mich für den rechten Gang und versuche da mein Glück. Nach ein paar Schritten allerdings erweist sich meine Entscheidung als ein Fehler, denn nicht weit entfernt vernehme ich laute Stimmen. Schnell verstecke ich mich hinter einer der tausend Sälen in diesen Gängen und bete, dass mich keiner entdeckt. Die Schritte zu den Stimmern werden lauter und kommen mir gefährlich nahe. Mein Herz klopft so laut, dass ich glaube es springt mir jede Sekunde aus der Brust. Die Schritte hinter mir werden immer lauter und lauter, bis sie neben mir stehen bleiben.
„Mit dir zu kämpfen bereitet mir jedes Mal aufs Neue Freude", sagt eine der Stimmen belustigt.
„Wäre ich nicht durch die reizenden Damen abgelenkt gewesen hättest du keine Chance gehabt, Hogun", erwidert eine weitere Stimme. Müssen die denn ausgerechnet hier stehen bleiben?
„Ich bitte euch, das konnte man wohl kaum kämpfen nennen. Ihr habt euch eher gestreichelt als wie richtige Männer bekämpft", spricht eine weibliche Stimme und lacht kurz auf.
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Die letzte Sirene - The Dark World
FanfictionNew York liegt immer noch in Schutt und Asche, durch den Kampf mit Loki und seiner Alienarmee. Die Avengers konnten zwar alle bezwingen, doch der Schaden ist groß. In Washington D.C. bekam man außer durch die Nachrichten nichts davon mit. Hier haben...