Prolog

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Er wollte Tränen sehen. Tränen, so meerblau, wie der Blaue unter ihnen.
Er wollte Blut sehen. Blut, so mystisch rot, wie der Rote unter ihnen.
Er wollte Kälte sehen. Kälte, so distanziert weiß, wie der Weiße unter ihnen.
Er wollte Dunkelheit sehen. Dunkelheit, so rabenschwarz, wie der Schwarze unter ihnen.
Und er wollte Tod sehn. Tot, so wollte er besonders den Grünen sehen.

Kopfschüttelnd wand er sich wieder dem Typen vor ihm zu. Er schien, wie in Schlaf versetzt zu sein. Seine blaue Mütze, die ihm leicht ins Gesicht gerutscht war, passte perfekt zur Gestaltung des Raumes: Grau und Blau. Graue Wände und blaue Computer, sowie passende Möbel. Alles schien so harmonisch. Argh, wie grässlich! Um nicht weiter über die Ausstattung grübeln zu müssen, öffnete der Feind eine Luke in seinem Arm und zog ein kleines, schwarzes Kabel heraus. Schnell scrollte er auf dem Screen runter, bis er beim Buchstaben 'J' ankam und Julien fand. Zane Julien. Mit einer galanten Bewegung steckte er gleichzeitig das Ende das Kabels mit einer Hand in den großen Computer und mit der anderen öffnete er die Dateien. Plötzlich waren Schritte auf dem Flur zu hören. Weit weg, ja, aber sie kamen in diese Richtung. Das war wohl einer der Vorteile, kein Mensch zu sein: Außergewöhnlich ausgeprägte Sinnesorgane. Flink nahm er den USB-Anschluss wieder heraus und lief zum geöffneten Fenster, dabei kam er zum außer Gefecht gesetzten Wachmann, den er unter den Achseln packte und mit zum Fenster hievte. Ohne auch nur auf dessen Gesundheit zu achten, wurde dieser aus dem Fenster geworfen. Bevor es hätte ernsthaft gefährlich werden können, kam ein schwarzes Gefährt angeflogen, dessen Haube geöffnet war. Während das Fummeln im Türschloss hinter ihm erklang, sprang der Eindringling selbst aus dem Fenster, bevor es sich regenerierte und das Gefährt davon flog.

"Haben Sie die Daten?" Um den ziemlich mickrigen Tisch versammelt, der doch stark Arthur's runder Tafel glich, besprach der Eindringling der Zentrale mit einigen anderen finsteren Gestalten ihr weiteres Vorgehen. "Sir!", kam es plötzlich von einem Untertanen, der ins Zimmer gestürmt kam. "Wir haben die Erinnerungen gefunden!" Na endlich, das wurde aber auch Zeit! Hätte er nichts zu besprechen gehabt, hätte der Boss auch dies selbst übernommen, diesmal wusste er über die Unfähigkeit anderer Bescheid. Doch wo Sklaven auch lästig waren, konnten sie auch genau so nützlich sein. "Gib sie endlich her!", schrie er, fast hysterisch, mit der tiefen Stimme eines Ungeheuers. Schnellen Schrittes erreichte er den Boten mit der Videonachricht und machte wieder zum Tisch kehrt, wobei er nicht Notiz von der dunklen Höhle um ihn herum zu nehmen schien, als der Untertan ihn aufhielt: "Sir, was sollen wir mit dem Gefangenen machen?" Missbilligend. Das würde den Blick seines Gebieters gut beschreiben. "Töten, was sonst? Er wird nicht der erste sein und garantiert auch nicht der letzte". Der herzlose Sklave verließ den Raum, wo die Anführer der Bande nun gespannt auf den Monitor starrten. Nachdem der aufgebrachte Eindringling nun die Videonachricht übertragen hatte, wurde auf dem Monitor nun ein Video, eine schreckliche Erinnerung, abgespielt. Es war ein Moment, in dem Zane das Zauberbuch von Clouse in den Händen hielt. Gerade wurden die Seiten zu einem Spruch geblättert, der Menschen in Schlangen verwandeln sollte. "Zurückspulen!", befahl der Meister und in Abständen aus Mikrosekunden wurde das Durchblättern der Seiten ein weiteres Mal abgespielt. Dieses Mal war jedoch auch die Beschriftung der Seiten zwischen dem Einband und der Seite einhundertneunundvierzig zu sehen. Der General des ersten Truppes pausierte die Aufnahme, die Erinnerung, auf jeder einzelnen Seite. "Da ist es!", dieses Mal ruhiger. Das Video blieb pausiert und der Meister schrieb sich die Worte auf. Urplötzlich wand er sich an die wenigen Untertanen, die er noch ansatzweise mit Respekt behandelte. Oder eher: Die er nicht aus Wut erwürgen würde, weil sie noch wichtig waren. Dazu gehörten beispielsweise General Kozu oder General Cryptor. Beide waren nur eingebildeter Schwachsinn, dennoch geborene- oder geschaffene- Anführer. Doch niemand konnte Ninjago ohne Armee erobern, nicht einmal er. Und was war das? Etwa ein Lächeln? "Nun denn, meine Herrschaften!" Alle Aufmerksamkeit richtete sich auf den Meister. "Es ist nun so weit. Nach monatelangem Glanz durch Abwesenheit und der stillen Umsetzung meines-... unseres Planes, haben wir es nun vollbracht: Das letzte Puzzelstück zum Ziel! Der Fluch ist nun in unseren Händen! Ab sofort beginnt der größte Albtraum, den die Ninja je erlebt haben!" Die Menge jubelte.

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Der Prolog meiner zweiten Fan- Fiction! Ich würde mich riesig über Kritik, Verbesserungsvorschläge, Votes und Kommentare freuen! Aber erstmal: Tschau Kakao!

Ninjago - NightmaresWo Geschichten leben. Entdecke jetzt