Kapitel 11: Test

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Nachdem alle Mägen gefüllt waren, machten sich die Ninja wieder auf den Weg, um die Umgebung abzusuchen. Verena hatte zwar nur von dem einen Eingang gesprochen – jenen, den die Ninja bereits entdeckt hatten – doch wollte die Gruppe vorerst auf Nummer sichergehen, indem sie nach weiteren Eingängen suchte. Letztendlich verbrachten die Ninja den zweiten Tag auf der Insel folglich damit sich mit der Umgebung (wieder) vertraut zu machen, bevor sie sich im Schein der Dunkelheit auf einer vorher vereinbarten Lichtung trafen, um ihr Lager wieder aufzuschlagen.

Die meisten Ninja waren in Gedanken bei der Mission des Tages – oder wie Jay so einfühlsam beschrieb: Das „totale Versagen und die allergrößte Zeitverschwendung, die wir uns überhaupt nicht leisten können." Dafür hatte er einen Schlag von Cole kassiert.

Die meisten waren aber nicht alle, und traf somit beispielsweise nicht auf Lloyd zu. Dieser schweifte in Gedanken nämlich immer wieder zu seinem gestrigen Vorfall ab. Sein Zustand selbst – eine Panikattacke, hatte Zane später erklärt – war nicht, was ihm den Kopf zerbrach. Vielmehr der Gedanke, der diesen überhaupt erst verursacht hatte.

Der Gedanke, dass Lloyd selbst irgendwie das Schicksal negativ beeinflusste.

Und gut, im ersten Moment schien es mehr als nur möglich. Immerhin war der Tag mehr als nur demotivierend gewesen, ein einziger Reinfall. Am Morgen schien diese Idee dann weniger markerschütternd, und mehr... nun ja, logisch. Wenn Lloyds Wünsche die Situation ändern könnten, müsste er sich einfach mit den Wünschen zurückhalten. Ein klares Problem bietet klare Lösungen.

Doch dann kam der Vorfall mit der Ente, und wer weiß? Vielleicht war ich zu voreilig. Vielleicht bin ich albern. Doch wäre es nicht besser albern zu sein, als ein Risiko einzugehen?

„Ich wünsche mir, dass Zane's Anzug beim Essen sauber bleibt."

Wenn also Lloyds Theorie stimmen würde, müsste Zane sich beim Essen irgendwie verdrecken. Es wäre eine sichere Weise, um seine Vermutung zu testen: Niemand würde potenziell in Gefahr geraten, und falls das Gegenteil seines Wunsches wirklich einträfe, wäre es nicht leicht diesen dem Zufall zuzuschreiben, anders als bei einem Wunsch wie: „Ich wünsche mir keinen Regen." (Und Lloyd könnte schwören, dass er Zane noch nie beim Essen verdreckt gesehen hatte. Er kannte nur die Legenden, dass er einmal mit Essen beworfen wurde, als das Flugschiff noch neu war, und selbst das wäre immerhin nicht selbstverschuldet gewesen. Also, ja. Wenn der Nindroid beim Essen nicht sauber bleiben würde, wäre dies Beweis genug für Lloyd, um den anderen von seiner Theorie zu erzählen.

Zane blieb beim Essen sauber.

* * *

„Ich wünsche mir... keinen Regen?"

Niemand soll Lloyd sagen können, dass er schnell aufgibt. Und da kann die Idee noch so vage sein, denn wirklich, auch wenn das ganze „Unglück durch Lloyds Wünsche" wirklich zuträfe, dann wäre das immer noch besser als die hilflose Lage in der sich die Ninja gerade—

„Okay...?"

Der grüne Ninja versuchte sein stolpern zu überspielen, indem er sich prompt an einen Baum lehnte, wo er dann hoffentlich mehr cool als awkward seinem besten Freund zuwank. „Oh, uh. Kai." Entweder hatte der rote Ninja den Fehltritt des anderen nicht bemerkt, oder er entschied sich diesen nicht zu kommentieren, und fokussierte sich lieber auf das Interessantere: „Gibt es einen Grund, warum du dir keinen Regen wünschst?"

Die Beiden musterten sich für einen stummen Augenblick: Kai vermutlich mehr amüsiert als besorgt, Lloyd kontemplativ. Kai war sein bester Freund. Sein Bruder. Wenn er seine Gedanken nicht mit ihm teilen könnte, mit wem sonst?

Der grüne Ninja seufzte, und während er seine Entscheidung augenrollend schon bereute, stellte er sich wieder aufrecht hin. Kai bemerkte dies, und zog eine Augenbraue hoch. „Du machst den Eindruck, als würdest du dir wünschen von nem Ast erschlagen zu werden, statt mit mir über das zu reden, was dich beschäftigt."

Lloyd schnaubte nur kurz. Immerhin war er selbst ziemlich am Verzweifeln, und unsicher, ob er die Situation nicht doch zu etwas machte, was sie gar nicht war. Etwas, das seinen Freund nur beunruhigen würde. „Natürlich nicht", verneinte er also nur kurz, bevor er einen Schatten über sich selbst bemerkte.

Das war die einzige Warnung, die er bekam, bevor alles schwarz wurde.




(Also uff, das Kapitel kommt jetzt vermutlich ziemlich random (also so fast 2 Jahre später, aber wer zählt denn schon?), und honestly, no idea why. Ich finde Watty mittlerweile mostly ehh, und mein Schreibstil damals war ja noch viel schlimmer als er es jetzt noch ist. Ganz zu schweigend davon, dass die Fanfic deutsch ist. Deutsch. I cannot--)

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