Ich suche nach einer Antwort, obwohl ich die Frage nicht weiß [One Piece]

XII: Infos über Kioshi

Neben mir liegt dieser Vollpfosten und wacht langsam auch wieder auf. Ich denke an die letzen Momente zurück und werde sofort wütend. Noch wütender macht mich noch das fette Grinsen in Shanks Gesicht, als er sich aufsetzt und mich ansieht. Mit einem lauten "Klatsch" verpasse ich ihm eine saftige Ohrfeige, dann stehe ich auf und lasse einen verdatterten Shanks zurück. Fast schon renne ich unter Deck in meine (vorübergehende) Kajüte und schließe die Tür. Ich lehne mich an diese an und atme tief ein. Was war das gerade? Und warum schlägt mein Herz so schnell? Ich hebe meine Hände, nur um zu erkennen, dass sie zittern. Genauso wie der Rest meines Körpers. Schluchzend schlinge ich meine Arme und meine Flügel um mich und sinke zu Boden. Was passiert nur mit mir? Nach einer Weile begebe ich mich ins Bett und schlafe unruhig ein.

Müde schlage ich meine Augen auf und blinzele. Die Sonne scheint hell durch ein Bullauge ins Zimmer und erleuchtet es. Stöhnend stehe ich auf und wühle in meiner Tasche. Ich fische eine rote Hot Pan und einen schwarzen Bikini, den ich unter mein schwarzes durchsichtiges Top anziehe, heraus. Da ich keine Dusche in meiner Kajüte habe, muss ich wohl oder übel wo anders duschen. Nur wo? Shanks will ich nicht sehen...hm. Ich laufe einfach mal drauf los und promt kommt Ben aus einem Zimmer. Lächelnd spreche ich ihn an. "Hey Ben, weißt du, wo ich duschen kann?" Der Grauhaarige nickt. "Klar. Kannst dich ruhig bei mir duschen." er hält mir die Tür auf. Ich bedanke mich grinsend und gehe schnurstracks durch die Kajüte ins Badezimmer. Hinter mir schließe ich die Tür zu. Sicher ist sicher, wobei ich dem Vizen nicht zutraue, zu spannen. Dann entkleide ich mich und begebe mich unter den Wasserstrahl.

Beim massieren meiner Kopfhaut mit Shampoo schweifen meine Gedanken ab zum gestrigen Vorfall. Ich war in meinen Erinnerungen gefangen und Shanks hat mir wohl oder übel geholfen, dann habe ich meine Mutter wieder gesehen, wie sie mir damals auf unserer Wiese hinter dem Haus das Gedicht erzählt hat...und dann hat mich Shanks geküsst. Und wollte es wieder...

Wütend fluche ich. Verdammt noch mal, was fällt dem Idioten eigentlich ein? Mich einfach so zu küssen? Und dann noch zu behaupten, ich hätte Angst davor? Völliger Blödsinn! Ich kenne nur diese Gefühle nicht mehr...und außerdem darf mich nur einer Küssen und Lieben. Und das ist Ame!

Meine Gesichtszüge werden traurig und Tränen bilden sich in meinen Augen. Ame. Mein Geliebter. Mein Seelenverwandter. Leider werde ich ihn nie wieder sehen...

Noch wütender auf meine Gedanken schlage ich gegen die Wand. Gleich darauf schreie ich auf und schüttele meine Hand. Verdammt das tut weh!

Nachdem ich endlich fertig bin, gehe ich in die Kombüse, um festzustellen, dass bereits die ganze Mannschaft versammelt ist und anscheinend zu Mittag isst. Ich begebe mich zu einem Tisch, wo bereits Yasopp, Ben und ein paar andere hocken. Ich setze mich rechts neben Ben und sofort stellt mir jemand einen Teller vollgeladen mit jede Menge Steaks und Pommes. Ich blicke hinter mich. Lou grinst mich an. "Danke." Er grinst und setzt sich links neben mich. Dann beginne ich, wie die anderen, zu essen. "Sag mal Yoshi", fängt Yasopp mit vollen Mund an,"wie alt bis du eigentlich?" "Warum willst du das wissen?" frage ich unschuldig und schiebe mir ein Stückchen Steak in den Mund. Der Schütze schluckt runter. "Nur so. Wir wissen ja nichts über dich. Nur dein Kopfgeld, deinen Namen und das Gerücht, dass du anscheinend kein Herz hast, was nicht stimmen..." "Ich hab auch keines." unterbreche ich ihn. Sofort wird es ruhig. Nicht nur bei unseren Tisch, sondern im ganzen Raum. Yasopp starrt mich mit offenen Mund an. "Du machst Scherze, oder?" Ich grinse ihn an. "Ach komm schon, das ist nicht möglich." erwidert ein großer Typ mit Glatze und einem Affen auf der Schulter, der neben dem Schützen sitzt. "Aber es geht das Gerücht um, dass das herzlose Wesen kein Herz hat. Deswegen ja der Name." mischt sich Lou ein. "Das ist doch im übertragenden Sinne gemeint, oder?" Mit dem oder wendet sich der Typ an mich. Ich schüttele den Kopf. "Nop. Also ich weiß nicht, ob das die Marine weiß, oder ob die das wirklich nur im übertragenden Sinne meinen, aber..." "Aber?" wiederholt die ganze Crew schockiert. Mein Grinsen wird breiter. "Ich hab keines. Keinen Puls, kein Herz, nichts."

Mit einem lauten Klong fliegen die Kinnladen aller herunter. "Das das das" gatzt Lou rum. Lachend halte ich mir meinen Bauch. "Hey Leute, warum hab ich denn keine Gefühle, hm? Naja mittlerweile hab ich wieder welche. Ach und um auf deine ursprüngliche Frage zurückzukommen Yasopp. Ich bin 549 Jahre alt." Die Männer fallen vom Tisch. Ich schüttele den Kopf. "Sonst noch Fragen?" "Ja eine Menge! Warum liegen alle auf dem Boden und warum hast du mir gestern eine Gescheuert?" Shanks steht in der Tür und blickt verwirrt herum. Meine Laune ändert sich schlagartig. Von ausgelassen auf angespannt und immer noch wütend. "Sie hat kein Herz." stoßt jemand aus. Shanks zuckt mit den Achseln. "Weiß ich." "Und sie ist 549 Jahre alt." sagt jemand anders. Jetzt klappt seine Kinnlade auch hinunter. "Das ist neu." Die Crew nickt zustimmend. "Und warum hast du mir eine geklatscht?" er wendet sich wieder an mich. Zia, warum? "Ganz einfach. Weil du es verdient hast." antworte ich. Er rollt mit den Augen. "Und warum habe ich das verdient?" Er grinst mich an. "Ich wüsste nicht, warum." Meine Augen verengen sich. Mit einer schnellen Bewegung stehe ich vor Shanks und tippe ihn an die Brust. "Du. Hast. Es. Verdient!" mit jedem Wort tippe ich fester gegen seine Brust. "Weil. Du. Unverschämt. Bist. Und. Weil. Du." "Verdammt gut aussiehst?" unterbricht er mich schmunzelnd. Ich spüre schon wieder die Hitze an meinen Wangen. Meine Ohren zucken verräterisch. Ich hole wieder aus und will ihn mit meiner linken eine Verpassen, doch er fängt meine Hand mit seiner ab. Sofort hole ich mit meiner rechten aus und ein lautes "Klatsch" ertönt. Böse funkele ich in an, winde mich aus seinem Griff und verschwinde.

Sofort schlage ich die Richtung zum Deck ein. Dort breite ich meine Flügel in ihrer vollen Länge aus und mit Schwung bin ich in der Luft.