XVI: Dein Leben für ihres, wie entscheidest du dich?!

1.1K 60 14
                                    


Er kämpft gegen das Wesen. Schon länger. Steckt schläge ein, teilt zwar aus, aber bewirkt damit nicht viel. Ich sitze einfach auf dem Boden, unfähig etwas zu tun. Etwas ausrichten zu können. Das Wesen stahl mir mein Herz, mein Leben, meine Gefühle. Damals noch dachte ich, dass wäre der einzige Weg mit meinen so jämmerlich schmerzenden Herzen zurecht zukommen. Jetzt denke ich anders darüber. Leider etwas zu spät. Etwas...wohl eher ziemlich spät. Alleine jedoch hätte ich lange so weitergemacht. Doch durch Shanks und auch Yasopp, Lou, Ben und die Anderen habe ich eine mir völlig andere Welt kennengelernt. Eine wunderbare, farbenfrohe Welt. Mit Gefühlen. Auch wenn Schmerz vorhanden ist, so wiegt doch Freude, Spaß und Liebe alles wieder auf. Liebe. Habe ich mich verliebt? Ich weiß nicht mehr, wie sich das anfühlt. Das mit Ame war schon seine sehr lange Zeit vorbei.

Ein Schrei lässt mich wieder in die Realität wandern. Das Wesen hat - wie auch immer - Shanks Bauch an der Seite aufgeschlitzt. Es ist zwar nur eine Streifwunde, blutet jedoch relativ heftig. Mit geweiteten Augen nehme ich meine Beine in die Hand und renne zu ihm. Beim Aufstehen rutsche ich zwar auf den Sand aus, kann ein Fallen auf meine Fresse aber verhindern. Unterwegs greife ich noch nach meinen Dolch - keine Ahnung, wie der hierher kam. Vielleicht wurde er mit angespült. Seltsame rassiermesserscharfe Bänder des Wesens kann ich schließlich noch gerade rechtzeitig abwehren, bevor sie Shanks erreichen. Schützend stelle ich mich neben ihn. "Alles in Ordnung?", frage ich mit besorgtem Blick. Er nickt, wenn auch mit schmerzverzehrten Gesicht. Mein Blick wandert wieder zu dem Wesen. Wie stark ist es? Shanks ist einer der vier Kaiser, verdammt!

"Mischt du jetzt trotzdem mit?", kichert das Wesen nur. Ich hebe angriffsbereit meinen Dolch. "Ich kann Shanks doch nicht alleine gegen dich kämpfen lassen", erwidere ich trotzig. "Ist schon gut", beruhigt mich Shanks. Ich schüttele den Kopf. "Nein, ist es nicht! Das hier wäre mein Kampf gewesen! Stattdessen sitze ich zitternd im Sand. Das ist nicht fair", mir rollt eine Träne die Wange hinab, "Warum hat das Schicksal es so auf mich abgesehen?!" Das Wesen lacht. "Süße, ich glaube nicht an Schicksal. Du allein hast dein Leben in der Hand und du alleine bist Schuld, dass dein geliebter Rothaariger verletzt ist. Und dass ich ihn bald töten werde geht auch auf deine Rechnung. Also kann man sogar sagen, du hast ihn getötet. Du bist eine Mörderin, Kioshi!", schreit es schließlich. "Ich lebe noch, also stimmt kein Wort, von dem was du gerade gesagt hast!", brüllt Shanks dagegegen und stürmt auf das Wesen zu.

Dieses weicht einfach aus, und hat plötzlich wieder mein Herz in ihrer Hand. Sie drückt zu...und ich gehe kreischend zu Boden. Shanks dreht sich entsetzt nach mir um, doch ich bekomme es kaum noch mit. In meiner Brust tut es weh. So als ob sich scharfe Krallen um mein Herz schließen. Meine Hände gehen zu der Stelle, an der mein Herz sein sollte. Ich falle vorwärts in den Sand, wimmere schmerzverzehrt auf. Ich hebe meinen Kopf, nur um zu sehen, wie das Wesen sich Shanks in den Weg stellt, der in meine Richtung läuft. "Hör auf damit, ich bin dein Gegner!", schimpft er außer sich. Das Wesen lacht verrückt auf, drückt nochmal zu. Gleichzeitig ist mein Schrei auf der gesamten Insel zu hören. Ich spucke Blut, als das Wesen ihre langen Nägel ein kleines Stück in mein wichtigstes Organ drückt. Ich zittere, mein ganzer Körper ist angespannt. Ich habe nur noch ein Gefühl: Schmerz. Ein so unbeschreiblicher, gnadenloser Schmerz, der sich von der Stelle in meiner Brust, in meinen restlichen Körper ausbreitet, meine Sinne benebelt, meine Glieder betäubt. Mein Blick wird glasich, meine Sicht verschwimmt. Nur wage bekomme ich die Geschehnisse vor mir mit. Die Stimmen höre ich wie durch einen Schleier. Mein Atem geht unnatürlich schnell, ist abgehackt. Ich schließe mit tränenüberströmten Gesicht meine Augen.

Plötzlich hört der Schmerz wieder auf. Jemand schmeißt sich neben mich in den Sand, hebt meinen Oberköper. Ich werde an ein Hemd gedrückt. "Kioshi", vernehme ich eine besorgte Stimme. Ich schlage meine Augen wieder auf und erkenne Ben über mir. "Alles in Ordnung?", fragt er mich schwach. Ich nicke überrascht. "Es geht wieder, aber was macht ihr hier?" Er versucht, sich ein Lächeln abzuwringen. "Was wohl, schauen, warum du so schreist", antwortet da Yasopp, der sich hinter Ben gestellt hat. Seine Augen wandern hinter mich. Ich folge ihnen. Etwas weiter entfernt steht ein keuchender Shanks mit erhobenen Schwert, welches auf das Wesen gerichtet ist. Dieses hält zwar noch mein Herz in der Hand, hat aber aufgehört, es zu zerquetschen. Im Augenwinkel bemerkte ich den Rest der Crew. Sie wollen schon ihren Kapitän zu Hilfe eilen, da meldet sich dieser auch schon zu Wort. Und das recht entschlossen: "Bleibt wo ihr seid, ihr seid keine Gegner für sie!" "Aber Boss", wiederspricht Lou, er wird aber unterbrochen. "Das ist ein Befehl, verdammt!", schreit Shanks wütend.

Das Wesen legt ihren Kopf zurück und lacht. "Das ist das erste und letzte Mal wo ich dir zustimmen kann, mein Lieber. Aber wollen wir nicht mal zur Sache kommen?" Sie macht einen Schritt nach vorne und rammt ihre Nägel in mein pochendes Herz. Ich schreie in Bens Armen auf, verrenke mich und krümme mich in die Embryolage. Die Jungs brüllen entsetzt auf. "Hör auf mit dem Wahnsinn!", höre ich Shanks ziemlich deutllich. Das Wesen kichert. "Entscheide dich", erwidert sie dann völlig ernst, "Dein Leben für ihres. Mir ist es egal. Entweder du bringst dich jetzt um oder ich zerquetsche ihr Herz. Das überlass ich dir. Wie entscheidest du dich?!"

Ich suche nach einer Antwort, obwohl ich die Frage nicht weiß [One Piece]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt