You give this restless heart a home

Kapitel 1

Vor 17 Jahren - Romy

Ich laufe in Richtung Mommy's Zimmer. Nicht das von zuhause. Daddy sagt, dass es Mommy dort besser geht, als zuhause, dass wenn sie hier ist, immer ganz viel Schokolade bekommt und sie das ganz glücklich macht. Und Mommy soll glücklich sein. Sie sieht immer so krank aus. So, wie ich aussehe, wenn ich krank bin, nur schlimmer. Mein Daddy hat zu mir gesagt, dass Mommy bald ganz tief Schlafen wird. So tief, dass sie nicht mehr aufwachen kann. Wie das Märchen, das mir mein Daddy nun schon so oft vorgelesen hat - Dornröschen. Aber ich weiß es besser. Ich bin doch kein Kleinkind mehr. Meine Mommy wird sterben. Sie wird mich einfach hier alleine lassen. Aber ich habe einen Plan. Ich bin nun jeden Tag hier, um meine Mommy zu Besuchen, da kann sie doch nicht einfach einschlafen. Ich werde sie immer wachhalten. Und wenn es sein muss die ganze Nacht. 

Doch als ich in Mommy's Zimmer ankomme, sehe ich, dass Mommy schläft. Mommy darf noch nicht schlafen. Wenn sie schläft, wacht sie nicht mehr auf. Nie mehr. » Mommy wach auf! Du darfst nicht schlafen. Wach auf! Mommy... Nein... « Ich schüttle meine Mommy, will, dass sie aufwacht, doch das tut sie nicht. » Mommy! « Daddy reißt mich von ihr weg. » Daddy, ich komme zu spät. Ich hätte nicht mit Benny spielen dürfen. Ich hätte sie wach halten müssen. Daddy... Mommy darf mich nicht alleine lassen. Sie muss doch wach bleiben! « Ich weine. » Alles wird gut meine Prinzessin!«, sagt Daddy zu mir, doch ich reiße mich aus seinen Armen und laufe zu meiner Mommy. » Mommy, du musst aufwachen. Du darfst jetzt nicht schlafen... Mommy! «  » Mommy... «  » Mommy... «

1. Kapitel - Heute

Hervey Bay ist eine Stadt im Bundesstaat Queensland und liegt etwa 300 km nördlich von Brisbane an der Küste. Dieser Ort ist mein Zuhause, hier wurde ich geboren. Ich war noch nie an einem anderen Ort wie diesem. Früher hatte ich mir nie vorstellen können, von hier wegzugehen. Heute sah ich das anders. Ich wollte etwas neues sehen, etwas neues kennenlernen. Trotzdem konnte ich mir doch nicht vorstellen, das alles hinter mir zu lassen. Mein Zuhause. Meine Grandma. Meine Freunde.

Es ist sehr heiß heute Morgen, was man im Oktober eigentlich nicht anders erwarten konnte. Von Oktober bis April ist hier die wärmste Zeit des Jahres. Manchmal einfach zu heiß. Doch ich kannte es nicht anders. Wenn andere Menschen erzählen, wie es ist, wenn die Winterzeit kommt, kann ich es einfach nicht glauben. Ich habe noch nie Schnee gesehen. Habe noch nie erfahren, wie kalt es sein kann. Hier fällt die Temperatur fast nie unter zehn Grad. Wahrscheinlich würde ich erfrieren, wenn ich je an einen solchen Ort kommen würde. Hier gab es natürlich auch Tage, an denen man etwas wärmere Klamotten tragen musste, aber die gab es auch an anderen Orten. Das Schöne an Hervey Bay - sie ist keine Großstadt und daher nicht so überlaufen, wie New York zum Beispiel. Zu dieser Metropole gehörte es dazu, dass die Straßen voll befahren und Fußgänger durch die Straßen eilten. Jeder der genau das nicht mochte, konnte sich hier wohlfühlen. Wer sich jedoch unter den wohlhabenden nicht aufgehoben fühlte, war hier fehl am Platz. Hervey Bay ist der Ort, an dem die Reichen und Schönen wohnten. Hier reihte sich ein extravagantes Haus an das andere, weshalb ich auch etwas außerhalb der Stadt wohnte. Die Cavill Brüder, David und Milo, gehörten zu diesen Menschen. Zu denjenigen Menschen, die sich so etwas leisten konnten. Man konnte meinen, ich hätte mit beiden nichts zu tun, gerade deshalb, weil ich nicht zu dieser Sorte von Menschen gehörte. Aber sie gehörten zu meinen engsten Freunden. Außerdem durfte man Kiley und Lexi Rose dabei nicht vergessen. Wir sind beste Freundinnen, seit Kindheitstagen. Auch wenn Sie alle mehr Geld hatten, als gut für sie war, gehörte ich doch ihrem Freundeskreis an. Sie behandelten mich auch nicht anders, als alle anderen in dieser Stadt. Für sie war ich nicht nur die Angestellte, die in dem Club arbeitete, in welchen sich alle Leute (mit definitiv zu viel Zeit) aufhielten. Und wenn ich alle Leute sagte, dann meinte ich das auch so. Seit zwei Jahren arbeitete ich nun im Country Club "Cavill & Holmes", der wie der Name schon sagte, den Cavill Brüdern gehörte. Daher war es nicht schwer für mich gewesen, an den Job zu kommen. Aber der Club gehörte auch Valentin Holmes, den ich zuletzt vor ungefähr fünf Jahren gesehen hatte. Was redete ich da, ungefähr. Ich wusste genau, wann ich ihn zuletzt gesehen hatte.