• Teil 9 •

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,,Ich wusste, dass ich mich auf dich verlassen kann!", höre ich eine Stimme sagen.
,,Nicht so laut", lässt eine andere raus.

,,Mhm'', nuschel ich und öffne langsam meine Augen.

,,Gut gemacht, Jack!'', kommt es von meinem Cousin, der den grinsenden Johnson anschaut und darauf seine Augen verdreht.

,,Habe ich irgendwas verpasst?", frage ich, aber ernte nur komische Blicke.

,,Nein'', kommt es prompt aus den Mündern der Jacks.

Ich merke, dass sie etwas verheimlichen, aber ich bin viel zu müde um eine Diskussion zu führen.

,,Johnson, hast du die Zwillinge angerufen?", mein Cousin sieht ihn an. Er schüttelt seinen Kopf und zückt sein Handy raus.
Leise verlässt er das Krankenzimmer.

,,Jack?'', meine Stimme klingt viel zu heiser.

Er sieht mich als Antwort an.

,,Weiß es Onkel David schon?''

Sein Blick senkt sich auf seine Finger.

,,Nein'', sagt er ziemlich leise.

Daraufhin greife ich nach meinem Handy, aber er stoppt mich.

,,Bitte nicht, Lia. Ich habe gerade keine Lust auf Stress und eine lange Rede.''

Verstehend nicke ich.

,,Geht es dir besser?''

Er nickt.
Daraufhin nicke ich leicht.

,,Leute, das mit den Twins ist geklärt. Keine Houseparties und kein Sex auf unseren Betten", sagt Johnson glücklich.

Ich verziehe mein Gesicht und sehe zu Jay rüber. Dieser blickt seinen besten Freund neutral an.

Die Stimmung in diesem Raum ist merkwürdig. Ich sollte schleunigst an die frische Luft.

,,Jungs, ich gehe frische Luft schnappen. Bis später", damit verlasse ich das Zimmer.

Auf dem Weg nach draussen sehe ich überall alte Rentner, die sich entweder mit Ärzten unterhalten oder versuchen zu fliehen.

Gerade, als ich einer alten Dame zusehe, wie sie sich an der Ärztin vorbei schleichen will, stoße ich gegen etwas. Oder jemanden, da diese Person mich laut anmault.

,,Hast du keine Augen im Kopf?"
Ein Junge im Alter der Jacks sieht zu mir runter. Er ist eineinhalb Köpfe größer als ich, hat blonde Haare und stechend grüne Augen.

,,Du bist anscheinend nicht nur blind, sondern auch taub", gibt er giftig von sich.

,,Es tut mir leid, okay? Beruhige dich", augenverdrehend laufe ich weiter an ihm vorbei, aber nicht davor provokant den Dreck von meinen Klamotten runter geklopft zu haben.

Von solchen Jungs habe ich die Nase voll.
Nachdem mich die frische Luft umringt, fühle ich mich schon deutlich besser.
Jedoch würde es mir besser gehen, wenn ich mich mal bei einem bestimmten Menschen melden würde.

Schnell tippe ich die Nummer ein und warte bis sie abnimmt. Mit 'sie' meine ich meine einzige Freundin, die in meiner Heimatstadt wohnt.

,,Hallo, Lia?", kommt es aus dem Hörer.

,,Jane!"

,,Ist irgendwas passiert?", fragt sie mich besorgt.

,,Nein, nichts erwähnenswertes" Jaja. ,,Habe dich einfach nur vermisst", vollende ich mein Gerede.

,,Ich vermisse dich auch unheimlich, Lia. Wie geht es dir dort? Hast du dich gut eingelebt?"

,,Alles ist in bester Ordnung. Wir finden es hier toll. Wie laufen die Dinge in Omaha?", neugierig warte ich auf ihre Antwort.

,,Hier hat sich seitdem du nicht mehr da bist, einiges getan. Das Armenviertel wird abgerissen, damit sie ein Bürogebäude erbauen können. Da gibt es aber noch eine schreckliche Sache, die du ganz sicher nicht wissen willst", meint sie bedrückt.

Das ist ja grauenvoll, aber das was sie nie jetzt verraten hat, hat mich dezent neugierig gemacht.

,,Rück schon raus", bedränge ich meine Freundin.

,,Uhm. Du kennst sicherlich noch Jessica Zoelle, oder?"

Wie kann man die Schulbitch bitte vergessen?

,,Klar. Was ist mit der?"

,,Sie und Sammy daten sich", rückt sie raus.

Habt ihr das leise Knacken gehört?
Das war mein angeknackstes Herz.

,,Lia, alles okay?"

,,Lia!"

,,Eh, uhm, ja. Muss auflegen, hören und später wieder."

Und schon sinkt meine Laune vom Nullbereich in den Minusfünfzigbereich.

Langsam kullern mir Tränen die Wange herunter. Schnell wische ich mir die Tränen aus dem Augenwinkel weg, damit ich hier nicht wie eine Verrückte auf dem Krankenhausparkplatz aussehe.

Gleich danach spühre ich zwei Arme um mich, da ich denke, dass es Johnson ist, der wohlmöglich nach mir gesehen hat, umarme ich ihn.

Mit Tränen überflössenen Augen sehe ich die Person vor mir an.
Das ist alles andere als Johnson.

The boy from the heaven • Dolan Twins + Jack & JackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt