Kapitel 1

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"Bin schon wieder so richtig in Vampire Mode.", sagte Andre lachend in die Runde, während wir, Andre, Cengiz und ich zu dritt auf dem Sofa lagen und am Handy waren.
"Guck dir mal dieses Bild an, ach du scheiße",lachte Andre und knuffte mir in die Seite.
Es war ein Edit, wo wir uns küssten. "Hmm", antwortete ich nur. In Wirklichkeit tat es mir unendlich weh, denn ich war in ihn verliebt, und das schon seid 2 Jahren.
Er merkte wohl nichts davon und scrollte weiter in seiner Timeline rum.
"Lasst mal feiern gehen, samstags sind meistens die geilsten Frauen im Club. Willste dir nicht mal wieder eine klarmachen, Jan?"
Wenn er nur wüsste, dass ich schwul bin.
"Ne, keine Lust, bin müde", antwortete ich gelangweilt.
"Spaßbremse, haste deine Tage oder was", lachte er hämisch.
"Nein man ich hab einfach keine Lust! Checks doch einfach meine Fresse!",fauchte ich ihn an, als sich sein Lachen plötzlich zu einer erschrockenen Miene verzog.
Wütend sprang ich vom Sofa auf und trampelte in mein Zimmer, wo ich die Tür energisch ins Schloß knallte und in Tränen ausbrechend an der Tür hinunterrutschte.Meinen Kopf vergrub ich in meinen Händen, die nass von den Tränen waren.
Es tat einfach nur weh, jedes Mal zu sehen und zu hören, wie er eine aus dem Club abschleppte oder kennenlernte.Er merkte wie anhänglich ich war und distanzierte sich in letzter Zeit immer mehr von mir. Ich könnte weinend vor ihm stehen und er würde an mir vorbeigehen und es ignorieren.Bei den Gedanken musste ich immer mehr heulen, sodass ich nach Luft schnappen musste. Ich wollte nicht wieder in diese depressive Phase rutschen, in dieses tiefe dunkle Loch aus dem einen keiner ausser man selbst rausholen kann.
"Jan du musst noch das TV Video für morgen schneiden.Bin jetzt weg.", rief Andre und im nächsten Moment fiel auch schon die Haustür zu.Für ihn war ich doch eh nur der, der den Kanal aufrecht hielt und die ganze Arbeit machte. Ich dachte immer er wäre mein bester Freund, aber es stellte sich immer und immer wieder heraus, dass er es nicht mal annähernd war.Er hatte nur sich und seine Frauen im Kopf. Die einzige, die merkte wie schlecht es mir ging war Sarah.Sie guckte mich immer besorgt an und hat mich schon oft angesprochen, was mit mir los sei.
Aus den Gedanken erwacht stand ich auf und ging ins Bad. Ich schaute in den Spiegel und meine Augen waren rot und angeschwollen.Ich drehte das Wasser auf kalt und klatschte mir eine Ladung ins Gesicht.
Ich musste jetzt positiv denken und mich ablenken, denn Ich hatte keine andere Wahl.
Also schlenderte ich in die Küche um was zu essen, als die Tür aufging. Es war Andre mit irgendeiner Ollen.Alles kam wieder hoch und ich verschwand schnell wieder in meinem Zimmer. Ich bekam alles mit, was die beiden trieben und musste das Gestöhne und Geschrei mit anhören. Ich stemmte meinen Kopf in mein Kissen und weinte mich in den Schlaf.
Morgens waren meine Augen mit Tränen verklebt und ich fühlte mich, als hätte ich drei Tage nicht geschlafen. Ich hörte Gequietsche aus Andres Zimmer und warf einen Blick durch seine Tür, als ich ins Bad ging. Die hatten ja ihren Spaß,während Andre sie durchkitzelte.
Ich ging unter die Dusche, zog mich an und fuhr mit dem Longboard zu Starbucks.
Ich bestellte mir einen Café Latte und ein Muffin, was ich schnell aufaß.
Als ich zurückkam, hörte ich aus dem Arbeitszimmer, wie Sarah und Andre diskutierten;
"Du merkst doch wie schlecht es Jan geht! Willst du ihn nicht mal aufmuntern oder was mit ihm Unternehmen? Du bist schließlich sein bester Freund!"
"Der nervt aber! Immer klettet er an mir wie ein kleines Kind!"
"Vielleicht weil du ihn so ignorierst? Denk doch nicht immer nur mit deinem Schwanz sondern auch mal mit deinem Gehirn!"
Ich ging ins Arbeitszimmer und die beiden sahen mich verwundert an.
"Ehh Ach, Hallo Jan. Ich dachte du schläfst noch", sagte Andre.
Ich warf ihm einen tötenden Blick zu und ging in mein Zimmer.

Bis der Tod uns scheidet - JandreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt